Fiskalpolitik löst erschöpfte Geldpolitik ab
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- FTSE 100Kursstand: 7.167,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London (GodmodeTrader.de) - Anfang 2016 fragten wir uns, ob Fiskalpolitik als eine gewisse Wachstumsstütze fungieren könne, und es scheint, dass wir nun die Antwort haben. Kanada war eines der ersten Länder, die durch umfangreiche Infrastrukturausgaben im März-Haushalt solch einen Kurs einschlugen. Südkorea folgte rasch, doch erst der Wahlsieg von Donald Trump sollte sich als wahrer Impulsgeber erweisen. Wenn Trump einige der Versprechen wahrmacht, die ihm den Sieg gesichert haben, können wir von ehrgeizigen Steuerreformen und Infrastrukturausgabeprogrammen in den USA ausgehen, wie Stephen Mitchell, Head of Strategy, Global Equities bei Jupiter Asset Management, in einem Ausblick auf das Investmentjahr 2017 schreibt.
In Großbritannien dürften sich ähnliche fiskalpolitische Anreize abzeichnen, um die Wirtschaft des Landes bei der Umsetzung des Brexit zu unterstützen. Diese habe durchaus ihre Stärken und sollte sich behaupten können. Dienstleistungen stellten den größeren Teil der britischen Wirtschaft dar und das Land beheimate einige namhafte Unternehmen aus Medien und Werbung, Technologie und Finanzen. Außer im Falle eines Hard Brexit sollte sich das Pfund von seinem leicht unterbewertet erscheinenden Niveau erholen können, heißt es weiter.
In den Industrieländern ist der Wechsel von einer Sparpolitik hin zu einer Politik der fiskalpolitischen Anreize in vollem Gange. Vermutlich läuft dies auf eine Phase moderat steigender Inflation hinaus und vertreibt das lange umhergehende Gespenst der Deflation. Dieses größere Ereignis sorgt bereits für Unruhe an überbewerteten Anleihemärkten und wird sich 2017 höchstwahrscheinlich fortsetzen. Anleiherenditen müssen ein nachhaltigeres Niveau finden, um langfristige Käufer wie Pensionsfonds und Staatsfonds anzuziehen“, so Mitchell.
Zehnjährige US-Staatsanleihen sollten dafür eine Rendite von etwa drei Prozent erzielen, was nicht allzu weit von ihrem heutigen Niveau entfernt sei. In Europa und Großbritannien verhalte es sich anders. Anleihen müssten sich deutlich stärker erholen – von nahe Null –, um nachhaltige Niveaus zu erreichen. Das Ausmaß der Inflationsentwicklung sei daher von entscheidender Bedeutung. Value-Aktien entwickelten sich in der Regel besser als Growth-Aktien, wenn Anleiherenditen anfingen zu steigen. Das sollte insbesondere für Finanzunternehmen im Jahr 2017 gelten, heißt es weiter.
„Vor diesem Hintergrund werden die Industrieländer vermutlich weiter leicht wachsen, wenn die fiskalpolitischen Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Die Aktienmärkte sollten 2017 steigende, geringe einstellige Renditen bieten, möglicherweise durch Entwicklungen auf den Anleihemärkten leicht gedämpft. Insofern als globale Marktführer mit solidem organischen Wachstum und dividendenzahlende Unternehmen mit Blick auf das kommende Jahr möglicherweise eine weiterhin gedämpfte Entwicklung erleben, könnten sie weiterhin eine Chance für langfristige Anleger wie wir es sind darstellen. Ebenso wie Unternehmen in Schwellenländern, die in Ländern mit guten demographischen Daten tätig sind. Ein Umfeld höherer Zinsen sollte sich günstig auf globale Finanzaktien auswirken und wir behalten andere Sektoren im Auge, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie von erhöhten Infrastrukturausgaben profitieren, wie Industrieunternehmen“, so Mitchell.
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