Finanzministerium sieht Anzeichen einer Schwächephase
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Berlin (BoerseGo.de) – Die Euro-Krise kommt langsam aber sicher in der deutschen Wirtschaft an. Nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums hat die Wirtschaftsentwicklung im Frühjahr an Dynamik eingebüßt. Die Datenlage deute darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni niedriger ausgefallen sei als im ersten Quartal, so das Ministerium in seinem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht. „Das gesamte Indikatorbild deutet aber auf eine moderate Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im weiteren Jahresverlauf hin“, heißt es weiter.
Auf der Einnahmenseite ist die Krise den Zaheln zufolge noch nicht angekommen. Wie das Ministerium weiter mitteilte, zogen die Steuereinnahmen im ersten Halbjahr weiter kräftig an. Allein im Juni hätten Bund und Ländern mit 57,2 Milliarden 7,5 Prozent bzw. rund vier Milliarden Euro mehr als im Vorjahresmonat eingenommen, erklärte die Finanzbehörde. Im gesamten ersten Halbjahr beträgt der Zuwachs damit 4,4 Prozent; die Mehreinnahmen summieren sich für diesen Zeitraum auf fast 11,5 Milliarden Euro. Zugleich sanken die Ausgaben. Deer Bund hat den weiteren Angaben zufolge im ersten Halbjahr 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum ausgegeben. Grund waren geringere Ausgaben für Zinsen und den Arbeitsmarkt.
Nach dem starken Auftakt gilt es nun als nahezu sicher, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Gesamtjahr weniger neue Schulden machen muss als zuletzt angenommen. „Statt der eingeplanten 32 Milliarden Euro wird der Bund dieses Jahr mit 25 Milliarden Euro Nettokreditaufnahme auskommen", sagte Finanzexperte Alfred Boss vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. Darin seien die zwei Raten an den Euro-Rettungsschirm ESM in Höhe von insgesamt 8,7 Milliarden Euro bereits enthalten.
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