Fundamentale Nachricht
23:19 Uhr, 01.08.2014

Finanzkrise im Überblick: S&P erwartet QE der EZB!

Die Ratingagentur S&P geht davon aus, dass die EZB Ende dieses Jahres oder Anfang 2015 ein QE-Programm starten wird. Der weitere Rückgang der Inflation im Juli schürt bereits Spekulationen über eine neue Lockerungsrunde.

Wochenende, 26./27. Juli:

Moody's erhöht Bonität für Portugal von "Ba2" auf "Ba1" - Ausblick "stabil".

Montag, 28. Juli:

Das Bundesverfassungsgericht kündigt eine Prüfung der Verfassungsbeschwerde gegen die europäische Bankenunion an.

Presse: Griechenland wird nach Ansicht des nationalen Haushaltsausschusses erneut Hilfszahlungen des ESM benötigen.

Dienstag, 29. Juli:

DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat sich gegen einen Schuldenerlass für Griechenland ausgesprochen. Es wäre fatal, wenn sich die Bundesregierung der Forderung des griechischen Premierministers fügen würde, schreibt er in einem Gastbeitrag für die FAZ. Ein solcher Schritt würde das Staatsschuldenproblem nicht lösen.

Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein fordert in Europa Reformen in der Finanzpolitik und auf den Arbeitsmärkten. „Sonst könnte der schwer errungenen Ruhe an den Märkten eine neue Krise folgen“, wie er im Gespräch mit der FAZ sagte.

Mittwoch, 30. Juli:

Die spanische Regierung erhöht die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2014 von 1,2 Prozent auf 1,5 Prozent und für 2015 von 1,8 Prozent auf 2,0 Prozent. Erst im Mai wurden die Prognosen von 0,7 Prozent auf 1,2 Prozent und von 1,2 Prozent auf 1,8 Prozent angehoben.

Nach Ansicht von S&P wird die EZB im Dezember dieses Jahres oder Anfang 2015 ein QE-Programm starten.

Das DIW Berlin schlägt vor, die Höhe der griechischen Kreditzinsen künftig an die Entwicklung der griechischen Wirtschaftsleistung zu koppeln. Damit würde Griechenland im Falle eines größer als prognostiziert ausfallenden Wachstums höhere Zinsen zahlen, während die Zinsen bei einem geringeren Anstieg des Bruttoinlandsprodukts automatisch sinken.

Donnerstag, 31. Juli:

Handelsblatt: Bundesbank-Chef Jens Weidmann streitet auf einmal für höhere Löhne. Er will ein aus seiner Sicht größeres Übel verhindern - dass die EZB bald Wertpapiere aller Art aufkauft.

Paul Singer, Elliott Management: Vertrauen in Papiergeld, Zentralbanker und politische Führer ist nicht zu rechtfertigen und Abseits der Realität. Dieses Vertrauen kann jederzeit verloren gehen und den nächsten "Run" auf das Finanzsystem auslösen. Die Märkte entscheiden allein, wann die Zeit abgelaufen ist.

Freitag, 1. August:

Börsen-Zeitung: Der überraschende Rückgang der Euro-Inflation im Juli schürt Spekulationen, dass die EZB ihre Geldpolitik noch einmal lockern und gar zum Kauf von privaten Wertpapieren oder gar Staatsanleihen ("Quantitative Easing", QE) greifen könnte.

Nach Berechnungen des Zentrums für Planung und Ökonomieforschung (KEPE) in Athen ist die Wirtschaft in Griechenland im zweiten Quartal um 0,38 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das ist der erste BIP-Zuwachs seit 2008.

Kreise: Portugal will die Kapitalerhöhung von Banco Espirito Santo mit Steuergeldern unterstützen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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