Fundamentale Nachricht
10:54 Uhr, 01.03.2014

Finanzkrise im Überblick: Probleme auch in Nordeuropa!

Die Schuldenkrise befällt nun offenbar auch die ersten nordeuropäischen Länder. Laut einer Studie weisen nun erstmals auch Belgien und Finnland eine abnehmende Kreditfähigkeit aus. Es ist besorgniserregend, dass nun auch Länder in Nordeuropa zu Problemländern werden.

Montag, 24. Februar:

Die Bank of England ist nach den Worten von Notenbank-Governeur Carney nicht in Eile, die Zinsen zum jetzigen Zeitpunkt anzuheben.

Eine neue Studie des Centrums für Europäische Politik (CEP) warnt vor Problemen in Finnland und Belgien. In beiden Ländern habe die Kreditfähigkeit in den vergangenen Monaten deutlich abgenommen. Die Kreditfähigkeit von Italien und Griechenland habe sich ebenfalls bedrohlich verschlechtert. Es sei "besorgniserregend, dass nun auch Länder in Nordeuropa zu Problemländern werden", zitiert die Zeitung Die Welt aus der Studie.

Die Troika nimmt die Kontrollen in Athen wieder auf. Ministerpräsident Antonis Samaras hofft auf eine schnelle Einigung und die Freigabe einer weiteren Kredittranche, ohne dass sich Griechenland zu weiteren schmerzhaften Einschnitten verpflichten muss.

EZB-Ratsmitglied Visco: Die EZB ist bereit, über einen negativen Einlagenzins nachzudenken. Es ist aber noch nicht klar, ob im März gehandelt wird.

Die Ukraine benötigt nach Angaben des Finanzministeriums in den kommenden zwei Jahren internationale Hilfen in Höhe von rund 35 Milliarden US-Dollar.

Dienstag, 25. Februar:

Banken ziehen weiter Kapital aus Zentral- und Südosteuropa ab. Slowenien, Ungarn, Lettland und Kroatien waren nach Angaben der „Wiener Initiative“ in den ersten neun Monaten 2013 mit einem Rückgang zwischen 4 Prozent und 5,5 Prozent des BIP am meisten vom Kapitalabzug betroffen.

Deutschland: Der Finanzierungsüberschuss des Staates betrug im Jahr 2013 rund 0,3 Milliarden Euro. Maastricht Defizitquote bei 0,0 Prozent.

Innerhalb der schwarz-roten Bundesregierung wird über den grundlegenden Umbau der Griechenland-Hilfen nachgedacht, sollte das Land ein drittes Hilfspaket brauchen. Dabei gehe es nicht mehr darum, dem Land wie bisher bis ins Kleinste detailliert die einzelnen Reformvorhaben zu diktieren, berichtet die Zeitung „Die Welt“.

Einem Medienbericht zufolge bereiten die EU und der IWF ein Hilfspaket für die Ukraine vor.

Spaniens Premierminister Rajoy erwartet ein BIP-Wachstum von 1,0 Prozent in diesem Jahr und 1,5 Prozent im kommenden Jahr +++ Einem Medienbericht zufolge hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für Spanien für das laufende Jahr von 0,5 Prozent auf 1,0 Prozent angehoben.

Italien: EU-Kommissions senkt BIP-Prognose für 2014 von +0,7 Prozent auf +0,6 Prozent.

EZB-Ratsmitglied Reinesch sieht keine Deflationsgefahr. Er betont jedoch, dass die EZB bereit sei weitere Schritte zu unternehmen, wenn nötig.

Mittwoch, 26. Februar:

BoE-Chefvolkswirt Spencer Dale: Es ist nicht geplant, die Zinsen demnächst anzuheben. Eine Erhöhung hängt vom Tempo der wirtschaftlichen Erholung ab.

Marktgerücht: Innerhalb des EZB-Rats gibt es keinen Konsens für einen Zinsschritt im März.

EZB-Ratsmitglied Gaston Reinesch hat weitere entschiedene Reformanstrengungen in den Euro-Krisenländern und auf EU-Ebene angemahnt - vor allem auch, um sich für neue Gefahren zu wappnen. Die Eurozone sei auf dem richtigen Weg, es gebe aber noch viel zu tun, sagte er der Börsen-Zeitung.

Moody's ist weiterhin besorgt über die Schulden und den Wachstumsausblick in Portugal.

Donnerstag, 27. Februar:

Laut einer IWF-Studie schaden große Einkommensunterschiede dem Wirtschaftswachstum. Eine maßvolle Politik der Umverteilung dagegen könne für die ökonomische Entwicklung förderlich sein, heißt es.

Die spanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2013 nicht so stark gewachsen wie zunächst angenommen. Das BIP kletterte nach der zweiten Schätzung um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Bei der ersten Schätzung war die Statistikbehörde noch von einem Plus von 0,3 Prozent ausgegangen.

Nach Ansicht von ifo-Chef Hans-Werner Sinn sollten die Deutschen über EZB-Staatsanleihekäufe abstimmen, falls der Europäische Gerichtshof (EuGH) keine Korrekturen am OMT-Programm vornehmen sollte. Der Bundestag habe nicht das Recht, auswärtigen Institutionen die Haushaltskontrolle zu überlassen, sagte er.

Italien: Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist erstmals seit Januar 2006 unter die Marke von 3,5 Prozent gesunken.

EZB-Präsident Draghi sieht derzeit keine konkrete Deflationsgefahr in der Eurozone. Die niedrige Inflation zeige aber, dass nur einen kleinen Sicherheitspuffer vorhanden ist. Sofern sich neue Deflationsrisiken zeigen, sei die EZB zum Handeln bereit.

Freitag, 28. Februar:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) muss dieses Jahr weniger neue Schulden machen als befürchtet. Der Haushalt 2014 sehe ein Defizit von knapp unter 7 Milliarden Euro vor, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Maximal wären 8,5 Milliarden Euro Neuverschuldung möglich gewesen.

EZB-Direktoriumsmitglied Lautenschläger spricht sich für eine Eigenkapitalhinterlegung von Staatsanleihen aus.

Bundesfinanzminister Schäuble zur Lage in der Ukraine: "Voraussetzung für Hilfen ist, dass die notwendigen Reformen auf den Weg gebracht werden."

Bundesfinanzminister Schäuble will 2015 wie geplant ohne neue Schulden auskommen.

Die EZB weist einen Artikel des "Spiegel" zurück, wonach Banken im Rahmen des Stresstests von der Pflicht befreiten werden sollen, einen möglichen Kapitalbedarf sofort öffentlich zu machen.

Moody's bestätigt Spitzenbonitätsnote "AAA" für Deutschland - Ausblick von "negativ" auf "stabil" angehoben.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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