Finanzkrise im Überblick: Bundesbank schlägt Vermögensabgabe vor!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wochenende, 25./26. Januar:
Moody's senkt Rating-Ausblick für Slowenien von "stabil" auf "negativ".
Trotz milliardenschwerer Vorhaben der großen Koalition hält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Ziel, 2015 ohne Neuverschuldung auszukommen, fest. "Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Aber so steht es im Koalitionsvertrag. Und der gilt", so Schäuble zur "Bild am Sonntag".
Die OECD hält die größten deutschen Banken für massiv unterkapitalisiert. Die Organisation gehe davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer großen Bilanzprüfung 2014 zu einem ähnlichen Ergebnis kommen werde, berichtet die "Wirtschaftswoche".
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) kritisiert Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). "Es kann nicht angehen, dass Banken für 0,25 Prozent Zinsen Geld von der EZB bekommen und dieses Geld dann nicht in die Realwirtschaft investieren", so Schulz.
Montag, 27. Januar:
Das Bundesverfassungsgericht wird sein Urteil, ob das Anleihekaufprogramm der EZB verfassungswidrig ist, voraussichtlich erst im April verkünden.
Nach einem Bericht der Financial Times hat EZB-Präsident Draghi bei einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Bereitschaft zum Ankauf verbriefter Kreditpakete signalisiert, um die Deflationsgefahr im Euroraum einzudämmen. Gegenüber Staatsanleihekäufen im großen Stil habe er sich dagegen skeptisch gezeigt.
Laut „SZ“ haben Europas Großbanken seit dem Ausbruch der Finanzkrise indirekte Staatshilfen in Höhe von 1,33 Billionen Euro erhalten.
Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem Monatsbericht eine einmalige Vermögensabgabe vorgeschlagen, um drohende Staatspleiten von Krisenländern abzuwenden.
Bundesbank-Chef Weidman: Die Zinsen sollten nicht länger als notwendig auf dem niedrigem Niveau verharren. Langfristig würden so Risiken entstehen.
Fabrizio Saccomanni, Wirtschaftsminister Italien: Es besteht keine Gefahr der Ansteckung für Italien ausgehend von den Turbulenzen in den Emerging Markets.
Dienstag, 28. Januar:
Spanien: Öffentliches Defizit ohne Kommunen im Zeitraum Januar bis November 2013 bei 5,44 Prozent des BIP.
IWF gibt noch keine Entwarnung für Europa. Die Lage sei weiterhin „fragil“, heißt es in der Studie „Jobs and Growth in Europe“. Vor allem die extrem hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern Europas gebe Anlass zur Sorge.
Italiens Finanzminister Fabrizio Saccomanni erwartet 2014 ein BIP-Wachstum von 1 Prozent. Die geplante Defizitquote von 2,5 Prozent, bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, werde Italien deutlich unterschreiten, sagte er im Handelsblatt-Interview.
Die spanische Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem BIP-Wachstum von fast 1 Prozent. Bisher war sie nur von 0,7 Prozent ausgegangen.
S&P hat die Bonität der Ukraine von B- auf CCC+ abgestuft und den Ausblick für das Rating von stabil auf negativ gesenkt.
Mittwoch, 29. Januar:
Die Großbanken haben von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier nicht mehr viel zu befürchten. Zwar will er den Eigenhandel verbieten - aber nur in einem eng begrenzten Umfang. Sein ursprüngliches Vorhaben, die größten Geldhäuser zu einer Ausgliederung ihres riskanten Investmentbankings zu zwingen, hat Barnier aufgegeben.
Die Kreditvergabe im Euroraum kommt nach wie vor nicht in Schwung. Im Dezember sind die Kredite an den Privatsektor erneut um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Geldmenge M3 erhöhte sich nur noch um 1,0 Prozent nach einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vormonat.
Bundeskanzlerin Merkel: Die Schuldenkrise ist noch nicht überwunden, sie ist derzeit nur unter Kontrolle.
Bundeskanzlerin Merkel: Bei der Regulierung der Finanzmärkte darf nicht nachgelassen werden. „Wer ein Risiko eingeht, der haftet auch für die Verluste. Und nicht mehr der Steuerzahler", sagte sie in ihrer Regierungserklärung.
Die US-Notenbank Fed hat den Geldhahn ein weiteres Stück zugedreht und die monatlichen Anleihenkäufen um weitere 10 Milliarden US-Dollar auf 65 Milliarden US-Dollar gesenkt.
Donnerstag, 30. Januar:
Die Wirtschaftsleistung in Spanien ist im vierten Quartal 2013 nach einer ersten Schätzung um 0,3 Prozent gewachsen, nach einem Plus von 0,1 Prozent im Vorquartal.
Trennbanken-Regeln: Bundesfinanzminister Schäuble pocht auf eine strikte Abtrennung von Hedgefonds-Aktivitäten. "Ich habe ein bisschen Bedenken, dass die Vorschläge der Kommission, gerade was die Abschottung von hochriskanten Geschäften bei den Hedgefonds betrifft, weniger weit gehen als unsere deutsche Regelung“, sagte Schäuble.
Griechenland: Laut Andonis Samaras konnte 2013 ein Primärüberschuss von mehr als 1 Milliarden Euro erzielt werden. 70 Prozent des Überschusses werde in den kommenden Jahren an die unter dem Sparprogramm leidende Bevölkerung ausgezahlt. "Der Überschuss stammt vom Blut des griechischen Volkes und an das griechische Volk werden diese Gelder zurückkehren", so der Ministerpräsident.
Krugman: Die Verwerfungen in den Emerging Markets sind kein Unfall. Wir haben ein chronisches Problem von zu viel Ersparnissen, welche zu wenig Investitionsmöglichkeiten jagen.
Freitag, 31. Januar:
Nach Ansicht von BlackRock sind spanische und italienische Staatsanleihen derzeit nicht mehr attraktiv. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat sich in den letzten Wochen deshalb aus den beiden Märkten zurückgezogen.
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Januar auf 0,7 Prozent gesunken. Die Analysten von BNP Paribas gehen nun davon aus, dass die EZB den Leitzins am 6. Februar auf 0,10 Prozent senken wird.
EZB-Direktor Coeure: Die EZB hat auch bei bereits sehr niedrigen Leitzinsen Möglichkeiten in der Hand, um die Inflation weiter zu stimulieren.
Kreise: Griechenlands Gläubiger sind offenbar besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf das griechische Hilfsprogramm. Deutschland und Frankreich sollen am Montag sogar ein geheimes Treffen abgehalten haben, heißt es.
Die europäische Bankenaufsicht EBA will bei den geplanten Banken-Stresstests erstmals auch Verluste bei Staatsanleihen simulieren.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.