Kommentar
16:17 Uhr, 15.08.2014

Finanzkrise im Überblick: Aufgeschoben aber nicht aufgehoben!

Durch das massive Eingreifen der Notenbanken wurde die Finanzkrise vorerst gebannt. An den Märkten spielen die nach wie vor ungelösten Probleme derzeit keine Rolle mehr. Die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi haben mehr Gewicht. Bundesbank-Chef Weidmann warnt aber, dass die Krise noch nicht vorbei ist.

Finanzkrise im Überblick:

Wochenende, 9./10. August:

Irland will Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst nach Verlassen des Euro-Rettungsschirms langsam wieder rückgängig machen. Im kommenden Jahr sollen entsprechende Gespräche mit den Gewerkschaften stattfinden, so der Minister für öffentliche Ausgaben, Brendan Howlin, gegenüber dem "Irish Independent".

Montag, 11. August:

FAZ: Nirgendwo in Europa steigen die Hauspreise so stark wie in Dublin. Experten fragen sich nun, ob Irland die Kurve gekriegt hat, oder ob die nächste Blase entsteht.

Dienstag, 12. August:

Bundeswirtschaftsministerium: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal spürbar eingetrübt. Hauptfaktoren seien die schwächere Eurozone und die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Krisen in der Ukraine und dem Nahen Osten.

Mittwoch, 13. August:

Der griechische Staatssekretär im Außenministerium, Dimitris Kourkoulas, hat Befürchtungen geäußert, dass die Krise in der Ukraine auch die schwache griechische Wirtschaft treffen könnte.

Bundesbank-Chef Weidmann: Die Krise in der Eurozone ist noch nicht vorbei.

Italien: Staatsverschuldung steigt im Juni auf 2,168 Billionen Euro von 2,166 Billionen Euro im Vormonat.

Griechenland: Der Primärüberschuss (ohne Zinszahlungen) bis Ende Juli beträgt 2,28 Milliarden Euro nach 2,55 Milliarden Euro im Vorjahr.

Donnerstag, 14. August:

Frankreich senkt BIP-Prognose für 2014 von +1,0 Prozent auf +0,5 Prozent. Im zweiten Quartal stagnierte die französische Wirtschaft.

Deutschland: Die öffentlichen Schulden sind 2013 zum ersten Mal seit 1950 gesunken. Die Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden einschließlich der gesetzlichen Sozialversicherung und der Bundesagentur für Arbeit beliefen sich zum Jahresende auf 2,038 Billionen Euro (-1,5 Prozent).

Die Erholung der Konjunktur im Euroraum ist zum Erliegen gekommen. Das BIP stagnierte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal.

Eurogruppen-Chef Dijsselbloem: Vom Zusammenbruch der BES in Portugal gehen keine Ansteckungsgefahren aus.

Spanien: Die Staatsschulden sind im Juni um 30,3 Milliarden Euro auf 1,007 Billionen Euro gestiegen und haben somit eine neues Rekordhoch erreicht sowie erstmals die Grenze von einer Billion überschritten.

Freitag, 15. August:

Das portugiesische Verfassungsgericht hat eine weitere Sparmaßnahme der Regierung abgelehnt. Die geplante Steuer auf Pensionen sei nicht mit der Generationengerechtigkeit vereinbar, so der Richter.


Hinweis:

Die mit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 aufgekommen Finanzkrise hat mittlerweile ihren Schrecken bei den Investoren verloren. Die Probleme wurden zwar noch nicht überwunden, durch das massive Eingreifen der Notenbanken sind sie jedoch nicht mehr akut und auch an den Finanzmärkten spielen sie derzeit keine Rolle. Da es auch nachrichtenseitig aktuell nicht mehr viel zu berichten gibt, haben wir uns dazu entschlossen, die Artikelserie „Finanzkrise im Überblick“ vorerst einzustellen.

3 Kommentare

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  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ... zum Abschluss dann ein "DANKE" für die Artikelserie "Finanzkrise im Überblick" ... !!!

    Aber Sie werden sie ja in einiger Zeit - Monate oder Jahre - wieder aufnehmen müssen ... !!!​

    22:30 Uhr, 15.08. 2014
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    22:28 Uhr, 15.08. 2014
  • reinerle
    reinerle

    ​wer an Draghi glaubt, der ist verraten und verkauft. der große Knall kommt garantiert, egal was man uns da als nachhaltige Rettung auch immer berkaufen will.

    18:28 Uhr, 15.08. 2014

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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