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09:21 Uhr, 05.03.2012

Finanzkontrolleure: Drittes Hilfspaket für Athen notwendig

Brüssel/ Frankfurt/ Athen (BoerseGo.de) - Das zweite Milliardenpaket ist noch nicht in trockenen Tüchern schon werden Rufe nach einer weiteren Hilfstranche für Athen laut: Die Finanzkontrolleure der Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds halten laut einem Medienbericht ein drittes Rettungspaket für Griechenland für erforderlich. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Bezug auf einen Entwurf des jüngsten Troika-Berichts zur Lage in Griechenlandschreibt, ist es nicht garantiert, dass sich das Land wie geplant schon 2015 wieder selbständig Kredite besorgen kann. Der Umfang eines dritten Hilfspakets soll sich dem Entwurf zufolge auf bis zu 50 Milliarden Euro belaufen. Diese Passage sei auf Druck auch der deutschen Regierung aber gestrichen worden, schreibt das Blatt weiter.

Das zweite Hilfspaket von 130 Milliarden Euro für Athen ist bereits beschlossene Sache. Die Notkredite sind an die Beteiligung privater Gläubiger an dem geplanten Schuldenschnitt gebunden. Diesen Freitag wollen die Euro-Finanzminister endgültig den Weg für das Paket freigeben. An dem Tag endet die Frist, bis zu der die privaten Gläubiger sich freiwillig an dem Schuldenschnitt beteiligen können.

Dieser Schuldenschnitt gilt als einer der wichtigsten Punkte im Rettungsplan für Griechenland. Offenbar geht laut „Spiegel“ die Europäische Zentralbank (EZB) aber davon aus, dass sich zu wenige private Gläubiger freiwillig am Schuldenerlass für Griechenland beteiligen werden. "Wahrscheinlich müssen die rückwirkenden Umschuldungsklauseln aktiviert werden", verlautete aus dem Umfeld der EZB, wie das Magazin berichtet. Privatinvestoren wie Banken und Fonds sollen insgesamt auf 53,5 Prozent des Nominalwerts ihrer Forderungen verzichten. Das entspricht rund 107 Milliarden Euro. Sollten sich zu viele Anleger verweigern, fiele die geplante Entlastung zu niedrig aus und die Euro-Staaten könnten ihre Hilfszahlungen an Griechenland stoppen.

Die Regierung in Athen zeigte sich unterdessen unbeeindruckt von dem jüngsten Urteil der Ratingagentur Moody's, die Griechenland auf die niedrigste Stufe "C" und damit auf "Zahlungsausfall" herabstufte. Man habe den Schritt erwartet, sagte dazu ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos der Nachrichtenagentur dpa am Samstag in Athen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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