Finanzbedarf Zyperns deutlich größer als gedacht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Nikosia/ London (BoerseGo.de) - Der Finanzbedarf Zyperns ist offenbar deutlich größer als zuletzt angenommmen. Demnach soll sich der Betrag nun auf 23 Milliarden Euro summieren. Bislang gingen die Euro-Partnerländer davon aus, dass die Zyprioten insgesamt 17 Milliarden Euro an Hilfen benötigen. „Der schwache Konjunkturausblick kann möglicherweise auch zu einem zusätzlichen Finanzbedarf zur Rekapitalisierung der Banken führen“, heißt es in den am Mittwoch bekanntgewordenen Unterlagen der EU-Kommission und Europäischen Zentralbank (EZB) zum Hilfsprogramm für Zypern. Darin wird zudem betont, dass der Schuldenabbau des Euro-Landes mit zahlreichen Risiken behaftet sei: „Dabei scheinen die Abwärtsrisiken zu dominieren“, heißt es in der Schuldenanalyse.
Der Großteil der Hilfen bis 2016 soll mit 9 Milliarden Euro aus dem Euro-Rettungsfonds ESM kommen. Zypern selbst muss demnach nun 13 Milliarden Euro aufbringen. Erreicht werden soll diese Summe mit folgenden Maßnahmen: Die Notenbank will durch Aufbrechen der Einmaleinnahmen von 400 Millionen Euro erzielen. Von der Bankenrestrukturierung werden Einnahmen von 10,6 Milliarden Euro erwartet. Durch höhere Unternehmenssteuern und eine Abgabe auf Kapitalgewinne sollen 600 Millionen Euro zusammenkommen. Diverse Privatisierungen sollen 1,4 Milliarden Euro einbringen.
Nikosia strebt für 2017 einen Primärüberschuss von 3 Prozent der Wirtschaftsleistung an und ab 2018 von 4 Prozent.
Derweil muss das Land nicht mehr befürchten von der Ratingagentur Standard & Poor\'s in der Kreditwürdigkeit herabgestuft zu werden. Das Risiko einer unmittelbar bevorstehenden Staatspleite sei gesunken, begründete S&P seine Entscheidung am Mittwochabend. Die aktuelle Bonitätsnote bleibe bei „CCC“. Der Ausblick werde von bisher „negativ“ auf „stabil“ angehoben, hieß es aus London.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.