Fidelity sieht Börsen gut in Schwung
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Fidelity International blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft. Während sich das Wirtschaftswachstum in den USA und China etwas verlangsamt, zeichnet sich in Europa ein höherer Zuwachs ab, meinen die Experten des weltweit größten Investment- und Researchteams. Europäische Aktien sind nach wie vor gut bewertet und bieten Investoren 2006 zahlreiche lukrative Anlagemöglichkeiten.
Die Analysten und Fondsmanager von Fidelity erwarten, dass die Märkte auch 2006 robust bleiben und Anleger für ihr Engagement belohnt werden. "Im ablaufenden Jahr konnten nicht einmal Terroranschläge, Rekordpreise beim Öl, Hurrikane oder der Streit um die europäische Verfassung den klaren Aufwärtstrend stoppen. Die Börsen sind also gut in Schwung und werden auch nächstes Jahr viele positive Überraschungen bereithalten", sagte Anne-Sophie Girault, Chefstrategin bei Fidelity International in Europa.
Klare Gewinnermärkte zeichnen sich ab
Gesamtwirtschaftlich geht es nach Meinung des Fidelity Expertenteams zwar in allen bedeutenden Volkswirtschaften aufwärts, doch im Jahr 2006 wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Das heisst, die Konjunkturverläufe einzelner Länder werden sich stärker unterscheiden als bisher. Dies lässt sich am erwarteten Wirtschaftswachstum ablesen: Für die USA sehen Schätzungen für 2006 mit 3,3 Prozent ein geringeres Plus als 2005 (3,6 Prozent) vor. In China wird die Wachstumsrate nach 9,4 Prozent im laufenden Jahr für 2006 nur bei 8,4 Prozent liegen.
In Europa zeichnet sich dagegen - auf niedrigerem Niveau - eine zaghafte Belebung ab: In der Eurozone, zu der auch Deutschland gehört, wird der Zuwachs 1,7 Prozent (2005: 1,3 Prozent) betragen. Die Briten können mit einem Plus von 2,2 Prozent (2005: 1,8 Prozent) rechnen. Die Musterschüler des Kontinents werden in Osteuropa zu finden sein. Beobachter gehen von 5,3 Prozent Wirtschaftswachstum aus. "Damit gehören auch die neuen EU-Länder zu den wenigen Regionen weltweit, in denen die Wachstumsraten spürbar steigen. Investoren sollten also unbedingt osteuropäische Unternehmen auf ihrem Radar haben", kommentierte Girault.
Trotz Gewinnchancen fallen Umsatzsteigerungen schwer
Ermutigende Signale für die Börsen lassen sich laut Fidelity an den Stimmungsbarometern für die globale Wirtschaft ablesen: Die weltweit führenden Indikatoren haben sich im zurückliegenden Halbjahr positiv entwickelt. Und das, obwohl der Einfluss steigender Rohstoffpreise sowie der Inflation auf das Wirtschaftsklima nicht genau abgeschätzt werden kann. "Dies wirkt ermutigend auf die Aktienmärkte, sind diese doch auf eine stabile Großwetterlage angewiesen", so Girault.
Vor diesem Hintergrund haben Unternehmen gute Aussichten, auch 2006 erneut ihre Gewinne erheblich zu steigern. Weltweit gesehen werden die Gewinnzuwächse nächstes Jahr 12 Prozent betragen und damit nur knapp unter dem aktuellen Niveau von 14 Prozent liegen. Der Effekt, dass die Gewinnsteigerungen sich verlangsamen, wird sich in den USA etwas stärker auswirken als in Europa. Amerikanische Gesellschaften werden ihre Gewinne im Schnitt um 13 Prozent (2005: 16 Prozent) steigern; europäische Unternehmen um 10 Prozent (2005: 11 Prozent).
Das Erzielen von Umsatzsteigerungen sieht Fidelity als eine der schwierigsten Herausforderungen für Aktiengesellschaften im kommenden Jahr an. Angesichts des scharfen Wettbewerbs und möglicher Steigerungen bei Rohstoffpreisen und Produktionskosten werden viele Gesellschaften sich schwer tun, beim Umsatz zuzulegen. Die Konsequenz: Erfolg werden vor allem Unternehmen haben, die bei ihren Kunden Preissteigerungen durchsetzen können. "Damit sind Gesellschaften gemeint, die trotz höherer Preise keine Marktanteile verlieren oder wachsende Kosten an die Verbraucher weiterreichen können. Nur mit tief gehenden Analysen lassen sich diese lukrativen Investmentziele erkennen", erläuterte Girault.
Stockpicker profitieren vom Marktumfeld 2006
In ihrer Einschätzung, welcher Investmentstil 2006 die höchsten Gewinne verspricht, messen Fidelity Analysten den Segmenten Wachstums- sowie Large-Cap-Aktien aufgrund der sehr günstigen Bewertungen herausragende Chancen bei. Während 2004 noch viele Substanzwerte unter den Small-Caps gut abschnitten, wendete sich im ablaufenden Jahr das Blatt. "Fondsmanager müssen in diesem Marktumfeld ihr Talent unter Beweis stellen", sagte Girault. "Um Wettbewerber und die Marktperformance zu überbieten, müssen sie mutige Entscheidungen treffen und ihre Researchquellen optimal nutzen. Nur so können die wertvollsten Perlen aufgespürt werden."
Im Vergleich von Aktien aus verschiedenen Regionen erscheinen aus Sicht der Fidelity Beobachter europäische Werte besonders attraktiv. Die Kurs/Gewinn-Verhältnisse (KGV) werden 2006 ähnlich niedrig sein wie 2005, sowohl gemessen an ihren eigenen früheren Bewertungen, als auch gegenüber Titeln aus anderen Märkten. Vor allem im Gegensatz zu Staatsanleihen bieten Aktien aus Europa gute Investmentgelegenheiten. Bemerkenswert an den niedrigen KGV ist, dass sie noch nicht das Gewinnpotenzial oder die Einsparungen aus Restrukturierungen in den Unternehmen widerspiegeln.
Wachstum und Wachstumsförderung hat Priorität
Waren Fusionen und Übernahmen bereits 2005 ein bewegendes Thema, wird dies auch 2006 so bleiben. Gleich bleibend hohe freie Geldströme erlauben vielen Unternehmen, sich nach geeigneten Übernahmekandidaten umzusehen. Förderlich für solche Transaktionen ist auch der Wunsch vieler Anleger nach Investitionen in künftiges Wachstum: Die meisten Fusionen und Übernahmen zielen darauf ab, Marktanteile zu vergrößern, Produktionskosten zu senken oder freiere Hand bei der Preisbestimmung zu erhalten.
Die wichtigsten Notenbanken der Welt werden 2006 voraussichtlich sehr unterschiedlich auf die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Ländern reagieren. In Japan deutet der aktuelle Halbjahresbericht der Notenbanker darauf hin, dass 2006 die Abkehr von der Null-Prozent-Zinspolitik bevorsteht. Hintergrund ist hier, dass die langjährige Deflationsphase langsam endet. In den USA ist mit einem Ende der Zinssteigerungspolitik zu rechnen. Hierfür sprechen vor allem ein abnehmender Inflationsdruck, die uneindeutige Tendenz bei den Konsumklima-Indizes und entsprechende Andeutungen der Währungshüter.
Genau umgekehrt könnte sich 2006 die Europäische Zentralbank verhalten: Zwar sind weitere Zinserhöhungen nicht auszuschließen - ihr Ausmaß wird allerdings gering sein, um die zaghafte wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden.
"In dem wirtschaftlichen Umfeld, das wir 2006 erwarten, können vor allem wählerische Anleger wie wir ihre Stärken ausspielen. Als echte Stockpicker analysieren wir Aktien bis ins Detail, um fundierte Investmententscheidungen zu treffen", sagte Girault. Um Wettbewerber und die Marktperformance zu überbieten, müssten Anleger mutige Entscheidungen treffen und deutlich von Indizes abweichen. Schließlich sei auch das persönliche Talent der erfahrenen Fidelity Fondsmanager ein wichtiger Schlüssel für hohe Gewinne und ein erfolgreiches Jahr 2006.
Quelle: Fidelity
Die US-Investmentgesellschaft Fidelity wurde 1946 gegründet und ist mit einem verwalteten Vermögen von rund 1.286 Mrd. US-Dollar das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen von 9,39 Mrd. Euro, vertreibt 95 Fonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 155 Mitarbeiter (Stand: 30.12.2004).
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