Fidelity: EZB-Plan - kein Widerstand der Krisenländer zu erwarten
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hta am Donnerstag den unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen zur Unterstützung der krisengeplagten Euroländer angekündigt. Dass sich nicht nur die Märkte, sondern auch die betroffenen Regierungen damit einverstanden zeigen werden, glauben die Investmentexperten von Fidelity Worldwide Investment: „Draghis Ankündigung war insgesamt erfreulich und hat die Erwartungen der Märkte erfüllt. Angesichts der vorangegangenen Befürchtungen einer Enttäuschung ist dies positiv zu werten“, meint Tristan Cooper, Analyst für Staatsanleihen bei Fidelity Worldwide Investment. Die Anleihenmärkte der Peripherie reagierten entsprechend prompt mit einer Rally. „Nun ist es an Spanien, Investoren mit glaubwürdigem Handeln zu überzeugen. Das Land muss sich nun dem anvisierten Programm unterziehen - einer Art Kreditlinie mit erweiterten Konditionen. Jedes Ausweichen würde zu einer massiven Verkaufswelle führen, die sich Rajoy nicht leisten kann, „so Cooper. Als nächstes sei Italien an der Reihe. Das Land werde sich dem Programm wohl kaum entziehen können, wenn Spanien unterzeichne. Warum sollte jemand noch italienische Staatsanleihen kaufen, wenn die spanische Zinskurve von der EZB und vom EFSF stabilisiert wird, fragt der Fondsmanager.
Trevor Greetham, Leiter Asset Allocation bei Fidelity Worldwide Investment ergänzt. „Die Ankündigung ist ein guter Schritt in Richtung Vergemeinschaftung der Schulden über die EZB-Bilanz. Solche Anleihekäufe könnten auch das Geschäftsklima im Kern der Eurozone beflügeln, wenn sich die Befürchtungen um ein Auseinanderbrechen legen. Ein Haken an der Sache bleibt aber, dass niedrigere Refinanzierungskosten die Peripheriestaaten nicht wettbewerbsfähiger machen. Und bisher hat die Krise gezeigt, dass Sparprogramme - an die auch die Pläne der EZB geknüpft sind - die Wirtschaft weiter schwächen, selbst wenn das Zinsniveau bei Null liegt."
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