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15:02 Uhr, 07.09.2012

Fidelity: EZB-Plan - kein Widerstand der Krisenländer zu erwarten

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hta am Donnerstag den unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen zur Unterstützung der krisengeplagten Euroländer angekündigt. Dass sich nicht nur die Märkte, sondern auch die betroffenen Regierungen damit einverstanden zeigen werden, glauben die Investmentexperten von Fidelity Worldwide Investment: „Draghis Ankündigung war insgesamt erfreulich und hat die Erwartungen der Märkte erfüllt. Angesichts der vorangegangenen Befürchtungen einer Enttäuschung ist dies positiv zu werten“, meint Tristan Cooper, Analyst für Staatsanleihen bei Fidelity Worldwide Investment. Die Anleihenmärkte der Peripherie reagierten entsprechend prompt mit einer Rally. „Nun ist es an Spanien, Investoren mit glaubwürdigem Handeln zu überzeugen. Das Land muss sich nun dem anvisierten Programm unterziehen - einer Art Kreditlinie mit erweiterten Konditionen. Jedes Ausweichen würde zu einer massiven Verkaufswelle führen, die sich Rajoy nicht leisten kann, „so Cooper. Als nächstes sei Italien an der Reihe. Das Land werde sich dem Programm wohl kaum entziehen können, wenn Spanien unterzeichne. Warum sollte jemand noch italienische Staatsanleihen kaufen, wenn die spanische Zinskurve von der EZB und vom EFSF stabilisiert wird, fragt der Fondsmanager.

Trevor Greetham, Leiter Asset Allocation bei Fidelity Worldwide Investment ergänzt. „Die Ankündigung ist ein guter Schritt in Richtung Vergemeinschaftung der Schulden über die EZB-Bilanz. Solche Anleihekäufe könnten auch das Geschäftsklima im Kern der Eurozone beflügeln, wenn sich die Befürchtungen um ein Auseinanderbrechen legen. Ein Haken an der Sache bleibt aber, dass niedrigere Refinanzierungskosten die Peripheriestaaten nicht wettbewerbsfähiger machen. Und bisher hat die Krise gezeigt, dass Sparprogramme - an die auch die Pläne der EZB geknüpft sind - die Wirtschaft weiter schwächen, selbst wenn das Zinsniveau bei Null liegt."

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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