Analyse
12:20 Uhr, 13.03.2019

Fibo-Trade der Woche: MDAX

Anleger im wichtigsten deutschen Nebenwerte-Index MDAX mussten im vergangenen Jahr einen Kurseinbruch um über 6.000 Punkte verkraften. Doch mit dem Jahreswechsel kam auch die Trendwende. Der MDAX notiert aus Fibonacci-Sicht jetzt an einem Entscheidungslevel. Die nächsten potenziellen Ziele stehen bereits fest.

Erwähnte Instrumente

  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 24.649,05 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 24.649,05 Pkt (XETRA)

Nachdem ein Konsolidierungsdreieck beim MDAX im September 2018 nach unten durchbrochen wurde, fiel der Index wie ein Stein. Erst an der wichtigen Unterstützungszone bei 21.289 Punkten, dem 61,8 %-Retracement (RT) der Rallyphase seit dem 2016er Tief bei 17.454 Punkten, wurde der Einbruch gestoppt (rotes RT im Chart). Damit wurde auch im großen Bild ein weitreichendes Verkaufssignal verhindert. Und seither haben sich die Käufer wieder mächtig ins Zeug gelegt, den Widerstand bei 22.984 Punkten durchbrochen und zuletzt sogar die langfristige, bis ins das Jahr 2011 zurückreichende Aufwärtstrendlinie zurückerobert. Aktuell erreicht der Index die Unterseite der Dreiecksformation, die im Januar 2018 die bärische Trendwende eingeleitet hatte. In diesem Artikel wird die passende Tradingstrategie mit dem entsprechenden Hebelprodukt vorgestellt.

Die Key-Facts

  • Die Erholung des MDAX trifft auf ein Widerstandscluster von 24.824 bis 24.995 Punkte
  • Die Dynamik des Anstiegs und die Fibonacci-Potenziale der Teilbewegungen der Erholung legen einen Ausbruch nahe
  • Auf der Unterseite ist der Index durch die zurückeroberte Aufwärtstrendlinie und die 24.179 Punkte-Marke kurzfristig abgesichert und damit relativ enge Stops möglich
  • Wie Sie das Long-Setup mit einem entsprechenden Hebelprodukt umsetzen können, erfahren Sie am Ende des Artikels
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MDAX Fibonacci-Analyse (Tageschart)

Der Kurseinbruch beim MDAX begann im vergangenen Jahr an der 27.366 Punkte-Marke und führte in der Spitze bis 21.160 Punkte. Die damalige Verteidigung der Unterstützung bei 21.289 Punkten ist mittelfristig bullisch zu werten. Seither läuft eine dynamische Erholung, die die Abwärtswelle korrigiert. Der Startpunkt dieser Bewegung liegt bei 21.350 Punkten und damit etwas höher und zeitlich nach dem absoluten Tief (Methoden zur Ermittlung der tatsächlichen Ausgangspunkte von Trendbewegungen mit der Fibonacci-Methode können Sie in meiner Artikelserie zum Fibonacci-Analyse nachlesen). Grundsätzlich könnte nach dem Ende der laufenden Aufwärtsbewegung eine weitere, mehrmonatige Baisse folgen, die bis 21.289 Punkte und sogar weit darunter führen kann. Noch ist es jedoch nicht soweit und das Aufwärtspotenzial der Erholung nicht ausgereizt.

Nächstes Projektionsziel bei 25.958 Punkten

Zunächst stieg der Index in einer 1:1-Bewegung mit einem Zwischentief bei 22.483 Punkten bis Anfang Februar auf 24.162 Punkte an. Nach einer Korrektur bis 23.145 Punkte setzte sich der Anstieg fort und erreicht mit dem aktuellen Hoch die 61,8 %-Projektion der ersten Bewegung von 21.160 bis 24.162 Punkte (im Chart orange), die bei 24.883 Punkten liegt. Theoretisch könnte der Aufwärtstrend der letzten Wochen dort bereits abebben. Allerdings würde ein dynamischer Anstieg über das laufende Hoch und die 24.883 Punkte-Marke im Umkehrschluss bedeuten, dass der Index nicht bereits am ersten Projektionsziel stoppt, sondern das nächsthöhere, also die 100 %-Projektion in Angriff nimmt. Diese Marke liegt bei 25.958 Punkten. Dieses Ziel fällt mit dem 76,4 %-RT der vorherigen großen Abwärtsbewegung zusammen und bildet damit einen markanten Ziel-und Widerstandsbereich.

Darüber könnte der MDAX dann schon bis 27.032 Punkte und das Rekordhoch bei 27.525 Punkten ansteigen. Eine vorherige scharfe Korrektur ausgehend von knapp 26.000 Punkten ist aktuell jedoch wahrscheinlicher, als ein direkter Durchmarsch. Und selbst eine Fortsetzung des Abwärtstrends aus 2018 kann ausgehend von 26.000 Punkten nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte dieser Bereich für Gewinnmitnahmen genutzt werden. Ein späterer Ausbruch über 25.901 und 25.958 Punkte könnte für einen prozyklischen Wiedereinstieg genutzt werden.

Weitere markante Barrieren, an denen zumindest kurzfristig mit einer Gegenbewegung zu rechnen ist, liegen bei 25.143 und 25,463 Punkten. Ein Ausbruch über 24.995 Punkte dürfte jedoch genug Dynamik entfachen, dass auch diese Hürden zügig überschritten werden können.

Kurzfristige Unterstützungsbasis im Bereich von 24.179 Punkten

Zunächst ist der MDAX durch das 38,2 %-RT der seit 23.145 Punkten laufenden Kaufwelle bei 24.179 Punkten nach unten abgesichert, zumal diese mit dem aktuellen Niveau der zurückeroberten Aufwärtstrendlinie und dem überschrittenen Zwischenhoch bei 24.162 Punkten ein solides Unterstützungscluster bildet. Sollte die Marke dagegen vor einem Anstieg über 24.883 Punkte durchbrochen werden, dürfte der Index noch eine Korrekturschleife in Richtung 23.779 und darunter ggf. bis 23.420 Punkte drehen, ehe der nächste Ausbruchsversuch starten kann. Am vorgestellten Setup würde eine solche Korrekturausweitung nichts ändern.

Umsetzung des Trades

Der Long-Trade kann beispielsweise mit dem Open End Turbo Call UY11RU der UBS umgesetzt werden, der aktuell bei 0,94 EUR notiert und einen Knockout-Level bei 23.772,30 Punkten besitzt. Der Einstiegskurs von 24.900 Punkten im MDAX entspräche auf Basis des heutigen Tages ca. 1,19 EUR im Zertifikat.

Aufgrund von Basiswertanpassungen durch den Emittenten kann sich dieser Kurs in den kommenden Tagen ändern und sollte vor einem etwaigen Kauf zwingend nochmals überprüft werden. Am einfachsten verwendet man hierfür den Guidants Knock-Out-Rechner mit dem Einstiegskurs, Stop und Take Profit in Sekundenbruchteilen bestimmt werden können.

Der initiale Stop nach einem Anstieg über 24.900 Punkte kann bei 24.179 Punkten bzw. 0,45 EUR im Produkt platziert werden. Überwindet der MDAX die 25.143 Punkte-Marke, kann der Stop auf 24.550 Punkte bzw. 0,81 EUR im Hebelzertifikat nachgezogen werden. Der Take Profit-Level von 25.900 Punkten entspricht 2,17 EUR im Hebelprodukt. Ein möglicher Anstieg bis 27.032 Punkte entspräche einem Kurs des Zertifikats von 3,30 EUR.

Grundlagen, Anwendungsbeispiele und weiterführende Informationen zum Thema Fibonacci-Analyse und -Trading erhalten Sie auch in meiner gleichnamigen Artikelserie.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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