Felix Zulauf: Frankreich und Italien können Euro den Todesstoß geben
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Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag des schweizerischen Vermögensverwalters Felix Zulauf auf der 32. Internationalen Kapitalanleger-Tagung 2017 in Zürich, die von der International Business School veranstaltet wird.
- Weltwirtschaft
Auf eher bescheidenem Niveau kommt es zu einer zyklischen Besserung, wobei es deutliches Störungspotenzial gibt. Risiken gehen vor allem von den Wahlen in Frankreich aus (April/Mai) und einem möglichen Handelskonflikt zwischen den USA und China. - Wirtschaftspolitik
Wechsel von ausufernder Geldschöpfung zu fiskalischen Stimuli. Beginn in Kanada, dann Japan, dann USA. Auch in der EU wird man wohl diesen Weg gehen. - Zinsen / Geldpolitik
Zwei weitere Schritte sind von der Fed dieses Jahr zu erwarten. EZB, BoJ und die chinesische Zentralbank (Peoples Bank of China) werden noch abwarten. Überraschungen sind aber auch bei diesen Zentralbanken ab jetzt nur noch nach oben, nicht mehr nach unten zu erwarten. - Anleiherenditen
Der Tiefstpunkt nach 35 Jahren Abwärtstrend ist durchschritten. Zwei bis drei Jahre lang ist nun mit einem Aufwärtstrend zu rechnen, sofern es nicht zu einem "Ereignis" kommt.
Anleihen werden durch diese Entwicklung eine Gefahr für Anleger. Laufzeiten kurz halten!
Lesetipps von der Kapitalanleger-Tagung
Ifo-Chef Fuest: Hard Brexit "wahrscheinlich"
Thomas Mayer: Europa 2017 - die neue Fragilität
Joseph Stiglitz: Das Streben nach Wachstum in einem gefährlichen Umfeld
- Währungen
Der US-Dollar bleibt aufgrund der im Vergleich restriktiveren Geldpolitik der Fed im Vorteil. Auch die Zinsdifferenzen nominal/real und die Schrumpfung des Welthandels sprechen für den Dollar.
Schicksalsjahr für die europäische Gemeinschaftswährung! Ein Sieg der Protestparteien in Frankreich (April/Mai) und Italien (vermutlich ab Oktober) könnte das Ende für den Euro bedeuten. Der Franken dürfte weiter lose an den Euro gebunden bleiben. Das britische Pfund bleibt von den Brexit-Verhandlungen belastet, die wohl sehr schwierig werden, Der Yen bleibt im Abwärtstrend, da die BoJ die Zinskurve weiterhin einfrieren will. Der chinesische Yuan wird tendenziell weiter nachgeben. - Aktienmärkte
Der Optimismus an den Börsen global nimmt deutlich zu. Der Trend bleibt bis in den Sommer bullisch. Wir rechnen mit Störung des Trends ab Sommer/Herbst, v.a. wegen höherer Zinsen.
Europa hat Nachholpotenzial, besonders wenn die Protestparteien in Frankreich und Italien nicht gewinnen.
Die besten fundamentalen Voraussetzungen für eine weitere Rally bieten japanische Aktien: Bilanzen stark, Erträge steigend und in den Depots schwach vertreten. - Aktiensektoren
Unsere Erwartung: In der ersten Jahreshälfte schlagen Zykliker die Defensiv-Werte und Small Caps die Large Caps. Favoriten: Finanzen, Energie und Industrie. Technologie-Aktien könnten enttäuschen. - Rohstoffe
Öl und Basismetalle in 2017 noch freundlich, danach Enttäuschungen möglich. - Gold
Das Edelmetall bleibt tendenziell schwach, solange der US Dollar stark ist. Ziel dennoch um die 1375 USD. Auf Sicht mehrerer Jahre besteht Potenzial für eine neue Hausse, aber dafür ist es noch zu früh. Politische Störfaktoren könnten diese aber auch rascher einleiten.
Ich sehe Gold Anfang Juli bei 1500 und mehr. Dafuer wird der Donald Duck schon sorgen.