Federal Reserve deutet Ende von QE 3 an
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Die US-Notenbank Federal Reserve hat überraschend ein mögliches Ende ihrer Anleihekäufe bereits in diesem Jahr angedeutet. Nach dem am Donnerstagabend veröffentlichten Protokoll der letzten Notenbanksitzung äußerten mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) im Dezember die Einschätzung, dass die Anleihekäufe ("QE 3") Ende 2013 eingestellt werden sollten. Andere FOMC-Mitglieder sprachen sich sogar dafür aus, die Anleihekäufe bereits deutlich vor dem Jahresende zu verlangsamen oder zu beenden. Eine weitere Gruppe von FOMC-Mitgliedern wollte sich nicht auf ein bestimmtes Zeitfenster für die Beendigung der Anleihekäufe festlegen.
Die Ankündigung einer möglichen Beendigung der Anleihekäufe bereits im laufenden Jahr kommt sehr überraschend, da der Fed-Offenmarktausschuss erst bei seiner Sitzung am 12. Dezember – auf diese Sitzung bezieht sich auch das jetzt veröffentlichte Protokoll – zusätzliche Anleihekäufe beschlossen hatte. Ab diesem Januar, so der Beschluss, sollen jeden Monat für 45 Milliarden US-Dollar zusätzlich US-Staatsanleihen gekauft werden. Da die Fed bereits seit dem Herbst hypothekenbesicherte Wertpapiere im Volumen von monatlich 40 Milliarden Dollar erwirbt, steigt das Volumen der Anleihekäufe auf insgesamt 85 Milliarden US-Dollar pro Monat. Die Fed hatte für QE3 bisher bewusst kein Enddatum genannt - umso mehr überraschen die jetzigen Aussagen im FOMC-Protokoll.
Kurseinbruch könnte folgen
Sollte QE 3 tatsächlich bereits in diesem Jahr beendet werden, könnte das den Finanzmärkten einen schweren Schlag versetzen. Das Ende von QE 1 sorgte im S&P 500 für einen Kurseinbruch von ungefähr 15%, das Ende von QE 2 für ein Minus von rund 20% (siehe Chart). Diese Kursverluste wurden wahrscheinlich nur deshalb innerhalb relativ kurzer Zeit wieder aufgeholt, weil die Fed rechtzeitig neue Stimulierungsmaßnahmen ankündigte.
Die Grafik zeigt ganz deutlich, dass die Erholung nach der Finanzkrise 2008 vor allem auf die Interventionen der Notenbanken zurückzuführen war. Das "Gelddrucken" von Fed & Co bewahrte das Finanzsystem vor dem Totalkollaps und führte dazu, dass die Vermögenspreise (Aktien, Rohstoffe, Immobilien) wieder anzogen. Wann das Finanzsystem wieder ohne die zusätzlichen Stimulierungsmaßnahmen auskommen kann, ist völlig ungewiss. Klar ist aber schon jetzt, dass der Ausstieg nicht einfach wird. Sollte QE 3 tatsächlich bereits in diesem Jahr zu Ende gehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Fed innerhalb kurzer Zeit weitere Anleihekaufprogramme ankündigen muss.
Oliver Baron
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