Fundamentale Nachricht
16:59 Uhr, 18.06.2019

Fed-Zinssenkung am Mittwoch unwahrscheinlich

David Chappell, Senior-Portfoliomanager im Bereich Anleihen bei Columbia Threadneedle, rechnet nicht mit einer Zinssenkung auf der Fed-Sitzung in dieser Woche.

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Die US-Notenbank Fed und ihr Präsident Jerome Powell stehen der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge vor einer nicht beneidenswerten Aufgabe. Sie müssten entscheiden, mit welchen Maßnahmen sich die Wirtschaft am besten durch aktuelle und künftige Unwägbarkeiten im Welthandel steuern lasse – und dies angesichts einer Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau, geringer Investitionen seitens der Unternehmen sowie eines sanften Inflationsdrucks, wie David Chappell, Senior-Portfoliomanager im Bereich Anleihen bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar schreibt.

Angesichts dessen rechnet Columbia Threadneedle nicht mit einer Zinssenkung auf der Fed-Sitzung in dieser Woche. „Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Fed die Zinsen am Mittwoch senkt, könnte sie sich Vorwürfen ausgesetzt sehen, dem Druck von Trump nachzugeben, und den Preisen von Vermögenswerten weiteren Auftrieb verleihen“, schreibt Chappell. „Sollte sie nichts unternehmen und wenig Interesse daran zeigen, die aktuellen Marktpreise zu stützen, läuft sie Gefahr, die Aktienmärkte in Anbetracht eines möglicherweise negativen Ergebnisses des G20-Treffens zu schwächen.“

Insofern erwartet Columbia Threadneedle, dass Powell wieder einmal einen schmalen Grat gehen wird. „Zum einen wird er die Wirtschaft preisen und erklären, dass die Inflation unter dem verharren wird, was er und seine Kollegen gern hätten. Zum anderen wird er zu verstehen geben, dass der Ausschuss bei möglichem Gegenwind durch den Handel und die generellen globalen Bedingungen auch weiterhin in der Lage sein wird, die Geldpolitik zeitnah anzupassen“, schreibt Chappell.

Auch die kurzfristigen Zinsprojektionen der Ausschussmitglieder – die sogenannten „Dot Plots“ – dürften signalisieren, dass die Fed handlungsbereit sei. „Diese Vorgehensweise sollte genügen, um die Märkte in etwa auf ihrem gegenwärtigen Niveau zu halten“, schreibt Chappell. „Aber an einem gewissen Punkt werden Anleger mehr als nur bloße Worte wollen – vielleicht schon beim Treffen im Juli.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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