Fed: Mit 75 Basispunkten in die Sommerpause
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Wie allgemein erwartet, erhöht die US-Notenbank auf ihrer Juli-Sitzung die Zinsen um weitere 75 Basispunkte. Damit kann der aktuelle Stand der US-Geldpolitik als neutral angesehen werden, das derzeitige Zinsniveau von 2,25 bis 2,5 Prozent ist nach allgemeiner Einschätzung weder förderlich noch hinderlich für die Wirtschaft. Aber es scheint, als würden die Zentralbanker allmählich anerkennen, was andernorts bereits intensiv diskutiert wird: eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik. Trotz dieser Änderung in der Presseerklärung wird die US-Notenbank höchstwahrscheinlich weiterhin mehr Gewicht auf die immer noch viel zu hohe Inflation legen.
Notenbankchef Powell bekräftigte diese falkenhafte Haltung in der Pressekonferenz. Er deutete außerdem an, dass eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik für die US-Notenbank möglicherweise nicht ausreicht, um zu einen taubenhaften Kurs einzuschlagen. Vielmehr sei man auf der Suche nach "überwältigenden Beweisen" für eine Verlangsamung der Inflation. Damit bleibt die Tür auch für weitere Zinsschritte um 75 Basispunkte offen - falls die eingehenden Daten dies rechtfertigen.
Die US-Notenbank verabschiedet sich in den Sommer, ohne einen klaren Hinweis darauf zu geben, was sie im September zu tun gedenkt. Zu Recht, würden wir sagen. Bis dahin kann noch viel passieren. Die derzeitige, gut kommunizierte Haltung, sich nachdrücklich um die Inflation zu kümmern, scheint das richtige Mittel, um zu hohe Inflation und insbesondere Inflationserwartungen zu bekämpfen. Letztendlich müssen wir aber vielleicht nicht bis September warten, um ein größeres Update zu erhalten. Das für Ende August anberaumte Wirtschaftssymposium in Jackson Hole ist ein heißer Kandidat für mögliche Anpassungen des geldpolitischen Ausblicks. Da die Inflation bis dahin höchstwahrscheinlich immer noch zu hoch sein wird, erwarten wir, dass die Notenbanker andeuten, ihre Geldpolitik weiter zu straffen, wenn auch wahrscheinlich in kleineren Schritten.
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