Fed-Chef Powell deutet weitere deutliche Zinserhöhungen an
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In seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem jährlichen Notenbank-Symposium in Jackson Hole hat Fed-Chef Jerome Powell eine weitere deutliche Straffung der Geldpolitik angekündigt.
Der übergeordnete Fokus der US-Notenbank sei es, die Inflation wieder auf das Zwei-Prozent-Ziel zu bringen, sagte Powell. Dies werde zwar einige wirtschaftliche Schwierigkeiten bedeuten, ein Scheitern hätte aber weit negativere Folgen, so Powell.
Der Rückgang der Inflation im Juli sei zwar willkommen, aber nicht ausreichend dafür, dass die Fed sicher sein könne, dass sich die Inflation wirklich in Richtung zwei Prozent bewege, so Powell. Das Ausmaß der Zinserhöhung im September hänge von der Gesamtheit der Wirtschaftsdaten ab, die bis dahin gemeldet werden. Es könnte im September erneut ein "außergewöhnlich großer" Zinsschritt notwendig sein. Dies könnte erneut eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte bedeuten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unterdessen am Freitag berichtete, wollen auch einige Ratsmitglieder der Europäische Zentralbank (EZB) im September eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte erwägen. Über eine solche deutliche Zinserhöhung solle angesichts der hohen Inflation zumindest gesprochen werden, hieß es.
Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb in den USA zwar etwas verlangsamt. So war die Inflationsrate von 9,1 Prozent im Juni auf 8,5 Prozent im Juli gefallen. Gleichzeitig liegt die Teuerung damit aber noch immer um ein Vielfaches über dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank. Die heute veröffentlichen Preisdaten aus den persönlichen Konsumausgaben der US-Amerikaner zeigen ebenfalls eine Verlangsamung der Inflation. So sank die sogenannte PCE-Kerninflationsrate, die das bevorzugte Inflationsmaß der Fed darstellt, von 4,8 Prozent im Juni auf 4,6 Prozent im Juli. Die gesamte PCE-Inflationsrate inklusive der stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise nahm von 6,8 Prozent auf 6,3 Prozent ab.
Die Fed bewege ihre Geldpolitik zielgerichtet auf ein Niveau, das ausreichend restriktiv sei, um die Inflation wieder auf zwei Prozent zu bringen, so Powell in seiner Rede. Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde einige Zeit dauern und den "kraftvollen" Einsatz der Instrumente der Zentralbank erfordern.
Die Reduzierung der Inflation bedeute wahrscheinlich eine längere Phase des Wachstums unter dem Trend. Eine Abschwächung der Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt und einige wirtschaftliche Schmerzen für die Haushalte seien wahrscheinlich die Folge.
Wahrscheinlich werde die Geldpolitik nach der Straffungsphase für einige Zeit restriktiv bleiben müssen, so Powell. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sprächen gegen eine verfrühte Lockerung der Geldpolitik. Zugleich sagte Powell, dass es ab einem bestimmten Punkt wahrscheinlich angemessen sein werde, das Tempo der Zinserhöhungen zu verlangsamen. Damit wiederholte er frühere Aussagen vom letzten Zinsentscheid und dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Protokoll des Zinsentscheids.
"Wir werden damit fortfahren, bis wir überzeugt sind, dass der Job erledigt ist", sagte Powell mit Blick auf die Reduzierung der hohen Inflation zum Abschluss seiner Rede.
Fazit: Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell fiel so hawkish wie erwartet aus. Powell betonte die überragende Wichtigkeit des Kampfs gegen die hohe Inflation, der weitere deutliche Zinserhöhungen notwendig machen dürfte. Die US-Börsen reagierten in einer ersten Reaktion mit deutlichen Kursverlusten.
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