Kommentar
09:19 Uhr, 29.01.2015

Fed ändert den Ton

Gestern ist das Statement der US Notenbank veröffentlicht worden. Im Großen und Ganzen entspricht die Einschätzung der FOMC Mitglieder ihrer Einschätzung vor 6 Wochen. Im Detail verändert sich aber der Ton.

Einerseits gebraucht die Fed etwas stärkere Worte, um die Fortschritte in der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt zu beschreiben. Bisher war von einer moderaten Verbesserung die Rede. Jetzt gebraucht sie das Wort gut bzw. anständig. Im Originaltext verwendet die Fed das Wort "solid."

Die einleitenden Worte des Statements bringen noch keine großen Erkenntnisse, unabhängig davon, ob die Wirtschaft nun moderat oder beständig wächst. Viel interessanter ist die moderate Kürzung des Statements. Es fallen mehrere Passagen weg, die zuvor die Langfristigkeit der Niedrigzinspolitik bestärkt haben.

Das deutet mit einer gewissen Vorsicht die Möglichkeit einer baldigen Zinserhöhung an. Dennoch behält sich die Fed Optionen offen. Das tut sie nicht nur, indem sie sagt, dass sie geduldig sein kann. Das hatte sie schon im Dezember angekündigt. Viel interessanter ist der Katalog an Kriterien und Daten, die die Fed berücksichtigen wird, wenn es um einen Zinsentscheid gehen wird.
Bisher wurden namentlich der Arbeitsmark, Inflationsdruck und Inflationserwartungen und Entwicklungen in Bezug auf Finanzstabilität genannt. Seit heute wird die Fed auch "internationale Entwicklungen" in ihrer Entscheidung berücksichtigen.

Die explizite Nennung internationaler Entwicklungen ist nicht ungewöhnlich. Eine Notenbank kann nicht vollkommen losgelöst vom Rest der Welt handeln. Derzeit gibt es aber international vor allem eine Entwicklung: Zinsen werden weiter gesenkt und Geld in die Märkte gepumpt. Das hat die Fed bisher souverän ignoriert. Damit könnte nun Schluss sein, sodass bei der nächsten Sitzung im März mit anschließender Pressekonferenz die erste Zinserhöhung deutlich hinausgeschoben wird. Bisher haben die FOMC Mitglieder selbst mit einer ersten Zinsanhebung im Juni 2015 gerechnet. Es würde mich nicht überraschen, wenn dieser Termin in einem Schwall von Vagheit verschoben würde

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1 Kommentar

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  • sewiet13
    sewiet13

    "​SOLID"? Beeindruckend. Dann muss es ja stimmen. Solide ist hier vor allem der Haufen an B...sh.t.

    Also ich halte mir alle meine Optionen noch offener. Klingt das nicht super?

    12:46 Uhr, 29.01. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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