Kommentar
04:46 Uhr, 29.04.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 29. April 2014

Auffällig volatil, aber ohne die technische Grundausrichtung nachhaltig zu verändern, starteten gestern die Indizes in die neue Handelswoche. Der Bund-Future konsolidierte ebenfalls, hier trübt ich dessen technische Ausgangslage intraday jedoch ein.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.446,36 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 144,23 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich auf unserem neuen Guidants-Desktop unter go.guidants.com/#c/realtime_future_trader.

Allgemeine Markteinschätzung

Erwartungsgemäß starteten die Aktien-Indizes am Ende des gestrigen Tages tatsächlich mit einem Plus in die neue Handelswoche, dennoch war der gestrige Handelstag von einer auffallenden Volatilität geprägt. Immer wieder sah es danach aus, dass im DAX / FDAX bzw. EuroStoxx 50 / FESX wichtige technische Unterstützungen durchhandelt werden könnten, was dann zu einer Fortsetzung des Schwächeimpulses vom Donnerstag / Freitag der Vorwoche führen würde. Immer wieder rappelten sich die Börsenbarometer erneut auf. Dow Jones und S&P 500 gaben per gestern temporär sogar ausgeprägter ab, schafften es auf Basis ihrer Schlusskurse schließlich dennoch wieder in die Pluszonen zurück.

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Hintergrund dieser Schwankungen waren nach Meinung diverser Marktbeobachter auf der einen Seite Kaufimpulse, ausgelöst durch besser als erwartete Berichtszahlen europäischer Unternehmen, sowie ein anhaltendes „Fusionsfieber“ im Aktienmarkt überhaupt, andererseits belastete das Thema Ukraine weiterhin – hier besonders die neu verhängten Sanktionen gegen Russland, welche durchaus Bumerang-Charakter für Europas Wirtschaft, speziell für die deutsche Wirtschaft haben könnten.

Und es wird uns für diese Woche noch Spannung erhalten bleiben, abgesehen von den wechselnden Impulsen aus Osteuropa: in den USA stehen unter anderem die Veröffentlichung der BIP-Zahlen für das erste Quartal an, gleichermaßen der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sowie die Arbeitsmarktzahlen für April.

Laut DJNW dürfte in Europa vor allem die Veröffentlichung neuer Inflationsdaten am Mittwoch für Aufmerksamkeit sorgen. Wie es heißt, würden weiter nachlassende Preise den Handlungsdruck auf die EZB erhöhen, neue Maßnahmen zur Schwächung des Euro zu beschließen.

FDAX

Weiterführende Einschätzung

Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle

(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Die grundsätzliche Ausgangslage der vier von uns bevorzugt analysierten Börsenbarometer (Dow Jones, S&P 500, DAX und EuroStoxx 50) in ihren Wochencharts bleibt vorerst übergeordnet neutral. Weiterhin dominieren breit gefasste Konsolidierungszonen bei einer anhaltend, überwiegend neutralen zu interpretierenden Markttechnik.

Auch innerhalb der Tageschart-Zeitfenster überwiegen aktuell mehr neutral interpretierbare Indikationen. Der jüngste, eher kritisch bewertbare Bewegungsimpuls der Vortage, wurde durch die gestern durchgehend positiven Schlusskurse abgebremst, was sich auch beständig auf die überwiegend neutrale Ausrichtung der Markttechnik in dieser Zeiteinheit auswirkte.

Von der Orderlage hatten wir gestern vorwiegend einen Händler-getriebenen Börsentag, d.h., finale Endkunden waren gestern zu Wochenbeginn nicht dominant im Markt unterwegs. Hier herrscht derzeit Zurückhaltung, was nachhaltige Bewegungsimpulse vermissen lässt.

Wir knüpfen im strategischen Sinne folglich an unsere Aussagen von gestern an: „neutral bis kritisch“ verbleibt bisher die technische Ausgangslage der vier Indizes auf Wochenbasis, gleichermaßen gilt diese Ausgangslage für die Tageschartzeitfenster.

(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Auf Tagesbasis interpretieren wir den DAX / FDAX aktuell übergeordnet neutral, in der Grundindikation positiv, solange sich der Kurs oberhalb der 9.371 / 9.363,50 bewegt. Auch in dieser Hinsicht halten wir an unserer Einschätzung von gestern fest. Solange sich das deutsche Börsenbarometer oberhalb genannter signaltechnisch wichtigen Ebene bewegt, bevorzugen wir folglich intraday-Long-Positionierungen und verhalten uns restriktiver beim Eingehen von Short-Positionierungen. Unterhalb der 9.363,50 drehen dann die Vorzeichen.

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Aus Sicht der Markttechnik behalten unsere gestrigen Aussagen ebenfalls ihre Gültigkeit bei: ein neutral ausgerichteter Richtungsfilter dominiert das Bild, gleichermäßen eine neutral interpretierbare Stärke-Entwicklung.

(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Im Intraday-Chart (30 und 60 Minuten) konnte sich per gestern die Marktverfassung (a) weiter aufhellen, was sich (b) besonders in der charttechnischen Ausgangslage manifestiert. Die gestrige Schwankungsbreite von etwas über 100 Punkten, oberhalb der „Wechselzone“ bei 9.371 / 9.363,50, führte eine nicht unerhebliche Stabilisierung in das Gesamt-Kursverlaufsbild des FDAX ein. Innerhalb dieser Spanne bestätigte und festigte sich die neutrale Grundausrichtung im Kursverlauf des DAX / FDAX in genannten Zeitfenstern und beide Bereichsbegrenzungen (9.514 auf der Oberseite bzw. 9.388 auf der Unterseite) sollten bei Überwindung / Unterschreitung zu weiterführenden Bewegungsimpulsen führen. Innerhalb genannter Bereichsbegrenzungen, bleibt der FDAX trading-neutral, d.h., hier fokussieren wir handelstechnisch auf beide Handelsrichtungen (wobei wir die Long-Seite (wie im Vorfeld beschrieben), leicht übergewichten).

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Nach unten hin fokussieren wir auf folgende wichtige Chartmarken: die 9.388 und dann die 9.382, deren Unterschreitung die „neutrale“ Trading-Spanne innerhalb der 30 und 60 Minuten-Charts beenden und den „Angriff“ auf die signaltechnisch wichtige 9.371 / 9.363,50 freigeben würde. Auf der Oberseite würde sich das Gesamtbild aufhellen, wenn es dem FDAX gelänge, die 9.508,50 / 9.514 zu überspringen. In diesem Falle läge unser Fokus auf Kursen oberhalb der 9.550 Punkte. Käme es zu einer solchen Entwicklung, wäre die Markttechnik ebenfalls bereits deutlich aufgehellter und würde unterstützend wirken.

(4) Geplante Handelsrichtung: In unserer Handelsausrichtung bleiben wir auch für den heutigen Dienstag latent optimistisch innerhalb einer neutral zu bewertenden intraday-Konsolidierungszone. Folglich suchen wir erneut Einstiegsmöglichkeiten für unsere Kern-Positionierung auf der Long-Seite. Einen Wechsel dahingehend gäbe es erst mit Unterschreiten der 9.363,50. Unterhalb diesen Niveaus würde das grundsätzlich Vorzeichen unserer Handelsorientierung drehen.

Dennoch, solange sich der FDAX innerhalb obiger begrenzter Konsolidierungszone bewegt, bleiben wir übergeordnet neutral, das heißt: wir rechnen fortgesetzt mit raschen Richtungswechseln und setzen demnach auf ein engmaschiges Stopp-Kurs-Management – beidseitig.

Bund-Future

Der Bund-Future konsolidierte gestern oberhalb des 144,20er Bereiches, ohne Anschlussverkäufe bei „durchstechen“ dieser Unterstützung generieren zu können. Nach oben hin erwies sich der Bereich oberhalb der 144,40 als massives Widerstandsniveau.

Die Markttechnik trübte sich per gestern im Stunden-Zeitfenster weiter ein, so lässt die Stärke tendenziell nach, der unterlegte Richtungsfilter weist uns ein short-set-up aus.

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Unser Augenmerk liegt auf den Begrenzungen in den Bereichen um 144,20 auf der Unterseite und 144,40 auf der Oberseite. Wird die 144,20 nachhaltig unterschritten rechnen wir mit einer Beschleunigung der Abschläge auf der Unterseite, wobei der gestrige Handelstag zeigte, dass unverändert Kaufbereitschaft zugreifen kann, solange der Ukraine-Konflikt nicht in eine überschaubare Richtung gedrängt wird. Nach oben hin könnte / sollte sich mit Überwindung der 144,40 / 144,44 Dynamik entwickeln, wir halten das aktuell jedoch für weniger wahrscheinlich, da die Grundtendenz sich einzutrüben beginnt.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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