Kommentar
05:08 Uhr, 21.01.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 21. Januar 2014

FDAX verbleibt in der Zwischenkonsolidierung mit nach unten hin gedehnter Begrenzung. Bund-Future setzt Aufwärtstrend fort, Anstiegswinkel beginnt sich abzuflachen.

04:56 Uhr

Der gestrige Wochenstart verlief gemächlich und bei geringem Handelsvolumen, was befragte Händler auf das feiertagsbedingte Fernbleiben der US-Händler zurückführten. Damit fehlten den Börsen die Tackt- und Volumengeber, wichtige Wirtschaftsdaten standen auch nicht auf der Agenda. Deutlichen Einfluss auf die Kursentwicklung des DAX / FDAX hatte gestern die Aktie der Deutsche Bank AG, welche mit einem äußerst schwachen Quartalergebnis überraschte, zurückzuführen auf Rückstellungen für juristische Streitigkeiten und ein schwaches Ergebnis aus dem Investmentbereich. Die Aktie verlor 5,414 Prozent auf 37,21 Euro, nachdem am letzten Donnerstag noch die 40,00 Euro angehandelt wurden.

FDAX

Widerstände:

9.781 / 9.799 (obere Begrenzung)

Unterstützung:

9.710 / 9.703 (untere Begrenzung), gedehnt auf 9.679

9.642 und 9.557

Intraday (Widerstand):

9.728,50 (bestätigt), 9.733 / 9.733,50 (bestätigt), 9.736 (unbestätigt),

9.742 / 9.743 (zur Orientierung)

Intraday (Unterstützung):

9.725,50 (unbestätigt), 9.721 / 9.720 (bestätigt)

Korrekturpotentiale:

9.661 / 9.641 (Minimumkorrektur)

9.592 (Normalkorrektur)

9.544 / 9.524 (Maximumkorrektur)

Der FDAX ging zu Wochenbeginn mit einem Schlusskurs bei 9.726 Punkten fast unverändert zum Schlusskurs vom Freitag aus dem Handel. Damit verblieb er innerhalb der im Vorfeld skizzierten Zwischenkonsolidierung. Ein anfänglicher Ausbruchsversuch am frühen Vormittag, welcher den Future unter die 9.710 / 9.703 drückte, womit eine temporäre Verkaufsindikation ausgelöst wurde, schaffte es im Tagestief lediglich bis auf 9.679 Punkte, bevor ein Erholungsimpuls einsetzte (nachdem Anschlussorders ausblieben). Hierbei kam es im Zuge der Erholung zu einem zweiten Reaktionstief bei 9.692,50 Punkten, bevor sich der FDAX wieder nachhaltig über das 9.700er Kursniveau zurückzog, was es möglich machte, eingegangene Verkaufspositionierungen schadarm zu schließen.

Im Ergebnis dieser frühen Entwicklung kam es somit zu einer Dehnung der unteren Bereichsbegrenzung der jüngst ausgeformten Konsolidierungszone auf 9.679 Punkte, wobei die Obergrenze in der Spanne um 9.781 / 9.799 weiterhin seine Gültigkeit beibehält.

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Das gestrige Tagesmuster weist eine vergleichbar ausgeprägte Lunte zum Rest der Tageskerze aus, was wir heute Morgen als positive Anfangsindikation für den heutigen Handelsstart werten wollen. In der Konsequenz gehen wir somit davon aus, dass der FDAX aktuell technisch wie folgt einzuordnen ist:

(1) Übergeordnet liegt uns sowohl im strategisch, wie auch taktisch relevanten Kursverlauf ein unverändert gültiger Aufwärtstrend vor, bestätigt durch charttechnisch definierte Aspekte (steigende Hochs und steigende Tiefs im Kursverlaufsmuster), als auch durch ein vorliegendes long-set-up im Richtungsfilter. Diese Aussage bezieht sich auf den Wochen-, wie auch auf den Tageschart.

(2) Auf Tagesbasis mündet der Kursverlauf des Future in eine Zwischenkonsolidierung, deren Begrenzungen aktuell in den Bereichen um 9.781 / 9.799 auf der Oberseite und 9.710 / 9.703, gedehnt bis auf 9.679 Punkte auf der Unterseite definiert werden können.

(3) Die Schwungkraft bewegt sich auf Tagesbasis im neutralen Bereich, es liegen uns keine auffälligen überkaufte oder überverkaufte Indikationen vor.

Wie sieht das „technische Fundament“ des DAX / FDAX heute Morgen aus?

Sehen wir uns sechs der wichtigsten Einzelwerte des DAX-Index an, um (sozusagen) auch vom „Fundament“ her Indikationen für die mögliche Entwicklungstendenz des Index / Future zu erhalten. Beginnen wir mit den markttechnischen Aspekten:

Auf Wochenbasis weisen die Aktien der Deutschen Bank AG, der BASF AG, der Daimler AG, der Allianz AG, der Bayer AG und der Siemens AG, intakte Aufwärtstrends aus. In allen sechs Kursverläufen liegen uns über die unterlegten Richtungsfilter long-set-ups vor. Diese Ausrichtung wird überwiegend auch in den Tagescharts widergespiegelt. Eine erste Einschränkung finden wir in der Bayer Aktie, hier kann es innerhalb des Richtungsfilters rasch zu einem set-up-Wechsel auf short kommen, sofern sich die Aktie nicht wieder kurzfristig nach oben hin absetzt.

Über die Schwungkraft gilt die Aktie der Daimler AG als überkauft, in den anderen fünf Werten schwächt sich die Schwungkraft dagegen leicht ab (ausgeprägter in der DBK), was zu leichten (im Ansatz befindlichen) negativen Divergenzen führt.

Grundsätzlich gilt jedoch, wir bewerten alle sechs Aktien noch immer als strategisch bullish, eine erste leichte Einschränkung leiten wir in der Aktie der DBK her. Interessant ist dabei dass wir gestern zu Handelsbeginn in allen sechs Aktien zunächst Kursabschläge zur Eröffnung des Handels sahen. Mit Ausnahme der Allianz Aktie, welche am Ende des Tages auf Tagesbasis einen Doji ausformte und der DBK, welche durch das schwache Quartalergebnis über 5 Prozent ins Minus abtauchte, konnten die übrigen vier Aktien im Laufe des gestrigen Handels zumindest weiße Tageskörper ausbilden. Bayer und BASF kletterten per Schlusskurs sogar deutlicher in die Pluszone.

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Der Kursverlauf der DBK fällt hier ein wenig aus dem Rahmen: Die Aktie fiel im gestrigen Handel im Tagestief auf 36,95 Euro (Schlusskurs bei 37,21 Euro) und verfehlte damit das errechnete Niveau der Normalkorrektur bei 36,47 Euro knapp. Dennoch fiel die Aktie deutlich unter das errechnete minimale Reaktionspotential, welches wir bei 37,65 / 37,30 Euro errechnet haben. Damit liegt jetzt aus statistischer Sicht die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine rasche Erholung der Aktie im laufenden Fraktal bei etwa 50 Prozent. Alle anderen fünf Aktien weisen dagegen noch immer eine Chance von 62 bis 67 Prozent aus, kurzfristig neue Bewegungshochs zu markieren.

Daraus schlussfolgern wir, dass das „Fundament“ des DAX weiterhin als „stabil“ angesehen werden kann.

Ziehen wir folgendes Fazit:

Die gestrige Kursentwicklung ist in ihrer Bedeutung auf Grund des geringen Umsatzvolumens wahrscheinlich nur marginal zu bewerten, dennoch halten wir diese für positiv im Sinne der Gesamtentwicklung. Das gesehen geringe Reaktionsausmaß lässt erwarten, dass wir weiterhin eine hohe Dynamik vorliegen haben, was auf eine hohe Zuverlässigkeit des Trendverlaufes schließen lässt. Folglich denken wir im Gegensatz zu gestern Morgen um und bleiben optimistisch für die kommende Kursentwicklung.

Grundsätzlich UMDENKEN für heute müssen wir, wenn der Future die gestern gedehnte untere Begrenzung der Konsolidierungszone unterschreitet. In diesem Falle erwarten wir rasch Abschläge im gestern definierten Sinne, wobei eine 9.642 (als analytisch wichtige Unterstützung) bzw. 9.620 als Kursziel durchaus wieder an Relevanz gewinnen.

Oberhalb der unteren Bereichsbegrenzung fokussieren wir eher auf weiter steigende Kurse, wenigstens innerhalb der Konsolidierungszone.

Der Stundenchart zeigt dabei eine interessante Ausrichtung: sah es hier per gestern über weite Strecken noch so aus, als sei die Ausformung einer komplexen Schulter-Kopf-Schulter das wahrscheinlichste Szenario (siehe dazu die blau markierten Wendepunkte auf der Oberseite), könnte es jetzt zu einem sich ausdehnenden symmetrischen Dreiecks kommen (siehe orangenen Wendepunkt und die entsprechenden symmetrischen Trendbegrenzungslinien). Über Kurz oder Lang wäre diese Entwicklung zwar wieder kritisch zu bewerten und würde vorerst den letzten Abschnitt in der Aufwärtsbewegung des FDAX bilden, doch für heute könnte dieses Szenario zunächst eine positive Indikation liefern.

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Folgen wir dieser Idee, wäre die Ausformung eines neuen Hochs folgerichtig. Schaft es der FDAX nicht bis auf Kurse über der 9.799 Punkte, behält die übergeordnet tradingneutrale Konsolidierungszone ihre Gültigkeit bei. Wir werden intraday in unseren Trading News kommentieren.

Bund-Future

Widerstände:

142,06 / 142,07 (abgeleitet aus Tageschart)

142,25 (abgeleitet aus Tageschart)

Unterstützung:

140,91 / 140,83 (abgeleitet aus Tageschart)

Intraday (Widerstand):

141,64 (unbestätigt)

141,69 (unbestätigt)

141,76 (unbestätigt)

Intraday (Unterstützung):

141,59 / 141,58 (bestätigt)

141,56 (unbestätigt)

141,54 (bestätigt)

141,46 (untergeordnete Bedeutung)

141,41 (höhere Bedeutung Bedeutung)

Korrekturpotentiale:

141,30 / 141,23 (Minimumkorrektur)

141,07 (Normalkorrektur)

140,91 / 140,84 (Maximumkorrektur)

Der Bund-Future konnte im gestrigen Handelsverlauf seinen Aufwärtstrend fortsetzen und markierte mit 141,76 ein neues Bewegungshoch. Mit einem Schlusskurs bei 141,62 Punkten hinterließ der Future einen leicht ausgeprägten Docht, was auf eine im Ansatz befindliche Zwischenreaktion (welche wir bereits für gestern erwarteten) verweisen könnte.

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Es gilt unverändert: auf Tagesbasis liegt uns im Kursverlauf des FGBL unverändert ein intakter Aufwärtstrend vor, chart-, wie auch markttechnisch bestätigt. Das set-up des Richtungsfilters (im Tageschart) ist unverändert long ausgerichtet. Achten Sie bitte auf die Entwicklung der Schwungkraft, diese nähert sich auf Tagesbasis dem überkauften Extrembereich an.

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Die Reaktionspotentiale haben wir im Ergebnis der gestrigen Kursentwicklung angepasst, siehe oben. Der intraday-3 Minutenchart zeigt eine leichte Abflachung des Anstiegswinkels, ebenfalls eine Indikation, welche auf eine mögliche beginnende Trenderschöpfung hinweisen könnte. Eine nachhaltige Trendgefährdung unterstellen wir nicht.

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Achten Sie intraday bitte auf die oben aufgeführten intraday-Begrenzungen (Unterstützungen / Widerstände), welche sich als Ebenen für temporäre Impulswenden anbieten. Über den Tag erwarten wir Reaktionsansätze auf der Unterseite.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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