Analyse
05:23 Uhr, 16.01.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 16. Januar 2014

Im Bund-Future halten wir an den bestehenden Kaufpositionen fest. FDAX und DAX-Index stellen obere Begrenzung des strategisch gültigen Aufwärtstrends zur Disposition.

05:11 Uhr

Am Montag hatten die Analysten von Goldman Sachs noch die Anleger und Investoren verunsichert, als sie meldeten, dass ihrer Einschätzung nach der S&P 500 hoch bewertet und somit weiteres Aufwärtspotential begrenzt sei. Andere, ernstzunehmende Experten hatten in die gleiche Kerbe geschlagen. Jetzt, nach zwei knochenfesten Tagen in den Aktienmärkten, melden sich wieder die fundamental orientierten Optimisten zurück. So hieß es gestern, laut DJNW, von Seiten der Analysten von Piper Jaffray, dass sie den S&P 500 in den kommenden Monaten um acht Prozent höher sehen, somit auf über 2.000 Punkten. Erst danach, so hieß es weiter, könne eine Korrekturphase eintreten.

Die gestrigen Wirtschaftsdaten fielen wieder einmal positiv aus und halfen den Aktienmärkten zusätzlich in ihrer positiven Entwicklung. Der Empire State Index im Raum New York lag deutlich über den Erwartungen, das Beige Book lieferte keine Negativmeldungen.

Bund-Future

Beginnen wir heute wieder mit dem Bund-Future, der gestern den zweiten Tag in Folge innerhalb des vormals definierten Unterstützungsbandes konsolidierte und am Ende des Tages einen Doji als Tagesmuster ausformte. In der praktischen Konsequenz sind wir in zwei Positionen auf der Kaufseite im Markt, da er (der Future) zwei der drei Einstiegsbedingungen (erläutert in den Handelstagebüchern vom Dienstag und Mittwoch) bereits erfüllt hat. Die Einstiege liegen bei 140,65 und 140,50 Punkten, das 140,32er Niveau ist dagegen noch offen. Als Stopp-Kurs definierten wir die 140,05, das Kurs-Ziel liegt bisher bei 141,50.

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Klopfen wir jetzt die technische Ausgangslage des Rentenkontrakts noch einmal daraufhin ab, ob eine Beibehaltung der Positionen unserer Einschätzung nach weiterhin gerechtfertigt ist.

Der kräftige Aufschwung seit Jahresbeginn, formte im Zeitfenster des Tagescharts nicht nur einen charttechnisch klar definierbaren jungen Aufwärtstrend aus, sondern führte auch zu einer entsprechend bestätigenden Ausrichtung der Markttechnik. So konnte die Entfaltung der Schwungkraft bereits recht früh eine Aufwärtstendenz einschlagen, der unterlegte Richtungsfilter folgte langsamer, weist uns seit gestern aber ebenfalls ein long-set-up aus.

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Innerhalb des ursprünglich definierten Unterstützungsbandes kam es in den letzten zwei Handelstagen verstärkt zu Tagesschwankungen, was eine Neuausrichtung der Chartmarken notwendig macht. Wir passen somit jetzt wie folgt an:

(a) Als analytisch wichtige Widerstandshürde leiten wir die beiden Tageshochs von Dienstag und Montag bei 140,83 und 140,91 her. Wir gehen davon aus, dass eine Überwindung dieser Hürde (ideal per Schlusskurs) zu einem erneuten Anspringen der Dynamik auf der Oberseite führen sollte.

(b) Als untere Begrenzung einer sich frisch ausgebildeten Zwischenkonsolidierung bewerten wir das gestrige Tagestief bei 140,38 Punkten.

(c) Alle ursprünglich benannten „Zwischenmarken“ werden wir in unseren Analysen nicht mehr beachten.

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In der praktischen Konsequenz gilt es jetzt auf folgende Aspekte zu achten:

(a) Die letzten zwei Handelstage zeigten, dass sich der Bereich um die 140,80 intraday als ein nachhaltiges Widerstandsniveau erwies. Hier fiel der Kursanstieg immer wieder mit einer überkauften Schwungkraftentwicklung im 3 Minutenchart zusammen, was am Ende auch entsprechende Abgaben folgen ließ.

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(b) Somit achten wir auf dieses Kursniveau besonders. Eine Überwindung dieser Hürde, sollte als Stärkeindiz bewertet werden. Scheitert der FGBL dagegen erneut an dieser Ebene, würde das den analytischen Wert als Widerstand im 140,80er Bereich stetig erhöhen und weiteres Rückschlagspotential schaffen.

(c) Das gestrige Tagesmuster werten wir als Doji, was einen lokalen und temporären Ausgleich der Angebots- und Nachfrageseite signalisiert. Diese eher neutrale Ausrichtung veranlasst uns, die Kauforder bei 140,32 zu streichen und somit nur noch an der 140,65 und 140,50 festzuhalten. Der Stopp-Kurs bleibt bei 140,05 Punkten, das Kurs-Ziel verbleibt vorerst bei 141,50 Punkten.

FDAX

Der FDAX legte im gestrigen Handel erneut kräftig zu und markierte im Tageshoch mit 9.781 Punkten einen neuen Allzeit-Rekord. Damit setzte sich der laufende, übergeordnete und in nahezu allen sinnvollen Zeitfenstern gültige Aufwärtstrend fort. Sinnvolle Widerstände gibt es keine mehr, hier oben arbeiten wir nur noch mit Orientierungsmarken (und auch davon gibt es kaum noch was Sinnvolles).

Die technische Ausgangslage ist faszinierend, denn strategisch gesehen stellen DAX und FDAX die obere Begrenzung des seit Mitte 2011 gültigen Aufwärtstrendkanals zur Disposition. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit einer Überhitzung der Schwungkraft, was zumindest erfahrungsgemäß ein erhöhtes Reaktionsrisiko bergen sollte.

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Dennoch erfüllt der Aufwärtstrend auch markttechnisch alle korrekten, bestätigenden Bewertungskriterien und rechtfertigt noch immer eine optimistische Erwartungshaltung.

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In der praktischen Konsequenz schrecken wir bereits davor zurück, auf aktuellem Kursniveau überhaupt noch Kaufpositionen eröffnen zu wollen. Besonders nach den zwei gestrigen Tagen fragen wir uns, ob wir nicht zumindest kurzfristig ein Niveau erreicht haben, welches als „Übertreibung“ im wahrsten Sinne des Wortes gewertet werden kann. Somit fokussieren wir uns für den heutigen Handelstag vorrangig auf mögliche Reaktionsansätze. Ideal wäre eine Kurseröffnung oberhalb des gestrigen Tageshochs bei 9.781 Punkten. In einem solchen Falle, können wir bei 9.781 eine Verkaufsorder platzieren, mit Kurs-Ziel von mindestens 9.751 oder tiefer, Stopp-Kurs bei 9.806 Punkten.

Auch wenn es keiner hören mag: wir halten den Kursverlauf des FDAX aktuell für reaktionsgefährdet, ohne den Trend als Ganzes in Frage stellen zu wollen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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