Analyse
05:35 Uhr, 13.01.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 13. Januar 2014

Bund-Future führt erneut platzierte Kauforder aus und klettert nach US-Arbeitsmarktzahlen nachhaltig über 140,00 Punkte. FDAX formt temporäre Zwischenkonsolidierung aus.

05:25 Uhr

Mit 74.000 neu geschaffenen Stellen, fiel der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag der Vorwoche deutlich schlechter aus, als allgemein von Marktbeobachtern erwartet. Gerechnet wurde mit einem Stellenzuwachs von 200.000 neuen Arbeitsplätzen. Diesem enttäuschenden Zuwachs stand jedoch eine verbesserte Arbeitslosenquote mit 6,7 Prozent gegenüber, was Experten dann als „Trostpflaster“ bezeichneten.

Wie es am Freitagabend in diversen Marktkommentaren hieß, spalte der sehnsüchtig erwartete US-Arbeitsmarktbericht nun die Investoren in zwei Lager: (1) auf der einen Seite stehen jetzt die Pessimisten, welche eine nun wieder deutlich verlangsamte Ertragsentwicklung der Unternehmen aus dieser Zahl ableiten und damit sinkende Aktienkurse erwarten. Es wird laut DJNW von einigen Experten zwar insgeheim gehofft, dass die Daten wetterbedingt verzerrt sind, doch war die Veröffentlichung grundsätzlich eine Enttäuschung. (2) Die andere Seite der Investoren / Experten setze jetzt dagegen auf die Erwartung, dass die US-Notenbank nun doch wieder länger die Märkte mit „billigem Geld fluten“ werde, da schwache Konjunkturdaten als Garant für eine lockere Geldpolitik angesehen werden. Gold und Staatsanleihen verzeichneten am Freitagnachmittag jedenfalls rege Nachfrage.

Bund-Future

Der Bund-Future legte am Freitagnachmittag deutlich zu und kletterte im Tageshoch und Schlusskurs auf 140,37 Punkte. Das am Freitagfrüh bei 139,83 Punkten definierte Kaufniveau (Kurs-Ziel hatten wir mit 140,50 und den Stopp-Kurs mit 139,25 festgelegt) wurde bereits vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten erreicht und ausgelöst, doch die beschleunigte Entfaltung der Kaufposition erfolgte erst nach 14:30 Uhr. Wir passten während des Kursanstieges zunächst den Stopp-Kurs auf 139,50 an, stellt dann die Kaufposition mit 140,16 glatt. Sollte die Kaufposition noch immer bestehen, schlagen wir für heute eine Anpassung des Stopp-Kurses auf 140,20 vor. Kurs-Ziel bliebe in diesem Falle die 140,50.

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Dieses Ziel-Kurs-Niveau leiten wir aus einem bestehenden Widerstandsband her, welches sich im Bereich um 140,47 befindet und bis in den Bereich um 140,59 dehnt. Untergeordnet leitet sich zusätzlich noch im Bereich um 140,69 potentieller Widerstand her, darüber wäre dann zumindest auf Basis des Tageschart der Weg erst einmal wieder frei bis etwas über 142,00 Punkte.

Aus markttechnischer Sicht hellt sich mit der Kursentwicklung vom Freitag die Verfassung des FGBL auf Tagesbasis weiter auf. Die Schwungkraft ist fortgesetzt ansteigen – eine Indikation, welche uns ja bereits am Freitag der Vorwoche als Argument für die Platzierung der Kauforder gedient hatte. Der unterlegte Richtungsfilter (bis Freitag klar negativ ausgerichtet) weist uns zu Wochenbeginn ein neutrales set-up aus, mit einer sich weiter verbessernden Grundtendenz.

Halten wir im Fazit fest: (a) der FGBL entfaltete sich besonders in den letzten beiden Handelstagen ganz im Sinne unserer Erwartungshaltung aufwärts, nähert sich jetzt allerdings einem analytisch wichtigen Widerstandsband an. (b) Sollten noch Kaufpositionen bestehen, gilt es diese nun engmaschig per Stopp-Kurs zu besichern. (c) Mit Erreichen der 140,50 wäre unser zweites definiertes Kurs-Ziel jedenfalls erfüllt. (d) Eine Neu-Positionierung im weiterführenden Sinne führen wir heute keine durch, da wir mit einem „Stocken“ des Kurses im 140.50er Bereich rechnen, sofern sich der jüngste Impuls bis dahin fortsetzt.

FDAX

Die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag brachte innerhalb weniger Minuten sowohl die Markierung des Tageshochs bei 9.539 Punkten, als auch des Tagestiefs bei 9.448 Punkten mit sich. Nach den kräftigen Kursabschlägen im Laufe des Nachmittages erholte sich am Abend der Kursverlauf des Future wieder, was am Ende des Tages zu einem Kursplus von 54,50 Punkten (plus 0,58%) führte.

Damit ist zunächst einmal das negative Überlappungsmuster vom Donnerstag (siehe Morgenkommentar vom Freitag) als potentielle Verkaufsindikation hinfällig. Statt dessen durchläuft der Future aktuell eine zumindest temporär gültige Zwischenkonsolidierung, deren Begrenzungen zunächst indikativ in den Bereichen um 9.557,50 (obere Begrenzung) und 9.410 (untere Begrenzung) definiert werden kann. Beachten Sie hierbei, dass eine Bestätigung dieser benannten Grenzen noch nicht erfolgt ist.

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Mit dieser Entwicklung behält der FDAX eine positive Grundtendenz bei. Zum einen weist uns auf Tagesbasis der unterlegte Richtungsfilter weiterhin ein gültiges long-set-up aus, zum anderen bewegt sich die Schwungkraftentwicklung stabil im neutralen Bewertungsbereich, ohne Verkaufsindikation.

In der praktischen Konsequenz fokussieren wir uns im heutigen Handel auf intraday-Positionierungen innerhalb der Konsolidierungszone. Beide Handelsrichtungen werden von uns gleichwertig gehandelt. Wird dennoch die untere Bereichsbegrenzung nachhaltig unterschritten, interpretieren wir eine solche Entwicklung als kritisch und fokussieren dann auf weiter fallende Kurse, wobei zunächst die nächst tiefere Unterstützungsebene im Bereich um 9.376 hergeleitet werden kann.

Gelingt dem FDAX die nachhaltige Überwindung der oberen Bereichsbegrenzung bei 9.557,50, eröffnet sich weiterführendes Aufwärtspotential bis in den Bereich um 9.642,50, dem aktuellen Allzeithoch und dem nächst höheren zu erwartenden Widerstandsniveau.

Handelt der FDAX knapp unterhalb der oberen Bereichsbegrenzung, orientieren wir verstärkt auf intraday Verkaufspositionierungen, knapp oberhalb der unteren Bereichsbegrenzung liegt unser Augenmerk verstärkt auf intraday Kaufpositionierungen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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