FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 12. Februar 2014
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Ab sofort werden alle intraday-relevanten Aspekte auf dem Expertendesktop diskutiert. Die URL lautet: www.go.guidants.com/de#c/uwe_wagner
Allgemeine Markteinschätzung
Nach der kaum mehr als moderat verlaufenen Reaktion am Montag auf die Kursgewinne der beiden letzten Handelstage der Vorwoche, setzte der FDAX am gestrigen Dienstag seinen Höhenflug fort und markierte im Tages- und Impulshoch die 9.521 Punkte (Schlusskurs 9.491,50). Damit wurde das im Vorfeld diskretionär definierte Kurs-Ziel bei 9.450 erreicht und überschritten, das nächst höher liegende, ebenfalls diskretionär gewählte zweite Kurs-Ziel von 9.500 erreicht.
Der Bund-Future zeigte sich im gestrigen Handel dagegen ambivalent, was schlussendlich zur Ausformung eines Tages-Doji führte. Dieses Tagesmuster signalisiert einen tempotären und zeitlich eingegrenzten Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage (gilt somit als ein neutrales Tagesmuster) und hält folglich die Optionen für einen weiterführenden Bewegungsschub offen. Die entsprechenden Szenarien werden wir im Anschluss an die FDAX-Analyse diskutieren.
Von Seiten der neuen US-Notenbank-Chefin Yellen kam, wie erwartet, kein Störfeuer. Sie verkündete eine Beibehaltung des Vorgängerkurses, so dass von dieser Seite keine Verwerfungen an den Märkten auftraten.
Ziehen wir wieder unsere Markterwartungen für heute: im Bezug auf den FDAX leiten sich aktuell auch weiterhin (im Tageschart) keine kritisch zu bewertenden Aspekte her, so dass ein fortgesetztes Festhalten an einer strategisch / weiterführenden positiven Erwartungshaltung bisher unverändert gerechtfertigt ist.
Im taktisch relevanten Zeitfenster können wir uns immer wieder leichte Reaktionsversuche vorstellen, doch sollten diese keine auffälligen Risiken im Bezug auf den aktuellen Bestand des laufenden Aufwärtstrends mit sich bringen.
Der Bund-Future hält sich weiterhin alle Optionen offen. Das gestrige neutrale Tagesmuster lässt folglich sowohl positive Szenarien zu, wie auch negative Szenarien. Wir werden beide möglichen Handelsrichtungen diskutieren.
FDAX
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Klopfen wir zunächst unsere bisherige Markterwartung der Vortage für den FDAX auf ihre Gültigkeit hin ab – sind wir noch „in line“? Wir skizzierten in den letzten Tagen ein optimistisches strategisch / weiterführendes Entwicklungsszenario (begründeten dieses fundamental und technisch) und definierten Kurs-Ziele um 9.400 / 9.450 und 9.500 Punkte.
Wie wir dem Tageschart entnehmen können, wurden die Kurs-Ziele bereits erreicht, der FDAX setzte seinen laufenden Aufwärtsimpuls kraftvoll durch und nähert sich nun dem Hoch des negativen Überlappungstages vom 29. Januar bei 9.544 Punkten.
Aus markttechnischer Sicht konnte sich mit dieser Kursentwicklung nichts verschlechtern: der unterlegte Richtungsfilter ist nun klar neutral ausgerichtet (auf Grund seiner Definition dreht sich sein set-up sehr mühsam), die Schwungkraft ist weiter ansteigend (eine Überhitzung ist noch nicht ableitbar – im Tageschart).
Im taktisch / kurzfristigen Zeitfenster verwiesen wir im Vorfeld auf eine gesteigerte Reaktionswahrscheinlichkeit, schwächten den kritischen Unterton jedoch bereits mit einem Verweis auf den Stundenchart ab. Dieser baute ebenfalls eine positive Ausgangslage in den Vortagen auf, auf welche er gestern anknüpfen konnte.
Alle Signalebenen, welche wir am gestrigen Morgen benannt hatten, wurden gestern auch erreicht und überschritten.
Wie geht es weiter?
Jetzt stellt sich die viel entscheidendere Frage, nämlich nach dem möglichen Fortbestand des Trends.
Aus strategischer Sicht (also wieder auf Tagesbasis), leitet sich aktuell keine anderslautende Aussage ab. Wir können hier festhalten:
(a) Solange die errechnete Minimumkorrektur, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsimpulses von 9.010 bis 9.521 Punkte (gestriges Tageshoch) bei 9.351 / 9.326 nicht erreicht bzw. sogar unterschritten wird, ist nichts passiert und selbst statistisch belegbar, ist eine eventuelle maßvolle Reaktion keine Trendgefährdung, sondern bietet Einstiegschancen auf der Kaufseite. Wir schränken diese positive Aussage nur dann ein, wenn sich die Markttechnik eintrübt, auch wenn der Kurs das minimale Reaktionspotential noch nicht ausgeschöpft haben sollte. Hierzu halten wir Sie aber dann zeitnah auf dem Laufenden.
(b) Sollte der FDAX unter das errechnete minimale Reaktionstief fallen und die Normalkorrektur bei 9.266 ansteuern, müssen wir von unserem strategischen Optimismus Abstriche machen. In diesem Falle sinkt die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit auf neue Bewegungshochs im laufenden Fraktal (nach Abschluss der Gegenreaktion) auf etwa 50 Prozent. Geht diese Entwicklung auch noch mit einer Eintrübung der Markttechnik einher, werden wir noch kritischer.
(c) Ein Umdenken in Erwägung ziehen, werden wir, wenn die errechnete Maximumkorrektur bei 9.205 / 9.181 in Reichweite kommt. Eine rasche Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung im laufenden Fraktal, mit einhergehendem neuen Bewegungshoch, wäre in diesem Falle nur mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von etwa 37 bis 32 Prozent zu erwarten.
Halten wir also als Fazit fest: Ja, wir sind solange strategisch optimistisch, wie Bedingung (a) ihre Gültigkeit beibehält.
Im taktisch relevanten Zeitfenster schränken wir uns nach dem gestrigen Tag etwas ein. Hier gibt es einen markttechnischen Aspekt innerhalb des Stunden-Charts, der wieder eine gesteigerte Reaktionswahrscheinlichkeit aufs Tablett hebt: die Entwicklung der relativen Stärke des Aufwärtsimpulses (in diesem Zeitfenster), welche sich zunehmend in den überkauften Bereich hineinzuschieben beginnt.
Wir müssen allerdings auch hier sagen: bis jetzt ist auch hier alles auf „grün“. Der unterlegte Richtungsfilter ist straff long, der Trend ist intakt und die Schwungkraft ist überkauft, weist aktuell aber noch keine Verkaufsindikationen auf.
Also fokussieren wir auf einen anderen Aspekt.
(a) Der nächst höhere Widerstand im Stundenchart ist die 9.544 (das Hoch des negativen Überlappungstages von Ende Januar). Wird diese Ebene heute tasch nach Eröffnung erreicht, würde das mit einer noch zugespitzteren Überhitzung der Schwungkraft einhergehen. In diesem Falle bietet sich aus aktueller Sicht der spekulative Aufbau einer Verkaufsposition an. Als Stopp wählen wir 25 Punkte über Einstand, ziehen diesen aber rasch nach, wenn sich die Position in unsere Richtung bewegen sollte.
(b) Unterstellen wir, der FDAX eröffnet mit Kurslücke auf der Oberseite, somit oberhalb des gestrigen Tageshochs von 9.521 Punkten. Tritt dieser Fall ein, würde ein von uns genutztes systembasiertes Regelwerk greifen. Das gestrige Hoch wäre in diesem Falle ein Short-Trigger mit 30 Punkten Kurs-Ziel und 25 Punkten Stopp. In den letzten vier Jahren wurden auf diese Weise 104 Trades ausgelöst, welche mit einer Trefferquote von 68,27 Prozent profitabel verliefen. (Profit-Faktor bei 2,338).
(c) Am wahrscheinlichsten wird der FDAX unspektakulär unterhalb des gestrigen Hochs eröffnen. In diesem Falle werden wir die ersten Minuten abwarten müssen, welche Tendenz sich durchsetzen könnte und werden dann kurzfristig die erste Handelsstrategie des Tages festlegen müssen. Hierzu werden wir uns im Expertendesktop äußern.
Als Fazit halten wir fest: für heute halten wir das mögliche Anhandeln der 9.544 für möglich, fokussieren dennoch auf leichte Reaktionsabschläge, für welche wir obige Einstiegsbedingungen definiert haben.
Bund-Future
(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)
Der Bund-Future zeigte sich gestern wenig beeindruckt von äußeren Impulsen und auch die im Grunde recht interessante technische Ausgangslage brachte keine nachhaltige Bewegungsentwicklung mit sich. Im strategisch relevanten Tageschart ist folglich die Einschätzung der charttechnischen Gesamtverfassung des Renten-Kontrakts unverändert zu den Einschätzungen der Vortage.
Der FGBL auf Tagesbasis bewegt sich noch immer innerhalb eines übergeordnet gültigen und besonders über den Richtungsfilter bestätigten Aufwärtstrends, welcher aktuell zur möglichen Ausformung einer Flagge neigt. Dass es hier bisher nicht zu einer konsequenten Flaggenbildung gekommen ist, haben wir in den Vortagen bereits besprochen, dennoch wollen wir an dieser Definition vorerst festhalten.
Konsequenterweise schieben sich somit zwei Chartmarken besonders signalrelevant in den Vordergrund: die Begrenzungen der Flagge in den Bereichen um 143,62 (obere Begrenzung der Flagge) und 142,44 (untere Begrenzung der Flagge). Zu beachten gilt: innerhalb des Stunden-, 30 Minuten- und 3 Minuten-Charts gibt es leichte Abweichungen von diesen definierten Marken.
Darüber hinaus verweisen wir auf weitere charttechnisch wichtige Niveaus: so die 143,41 / 143,39er Spanne, welche sich gestern als steigender Boden innerhalb der Flagge zur nächst tieferen, analytisch wichtigen Auffangebene bei 143,33 bis 143,27 ausbildete. Unterhalb dieses Niveaus käme dann die 142,90 ins Spiel.
Nach oben hin rückt unsere Aufmerksamkeit gleich auf die obere Flaggenbegrenzung bei 143,62 Punkten. Wird diese überwunden, wäre das formal schon einmal eine „gute Sache“ im Sinne einer optimistischen Szenarioüberlegung. Darüber hinaus rücken aber gleich folgende Chartmarken in Reichweite: die 143,67 bis 143,69, darüber die 143,72 und dann die 143,94 bis 143,99 – dann die 144,14 als untergeordnete Widerstandsebene.
Eingebettet in diese obigen, wie unteren Chartmarken, weist der FGBL per gestern ein neutrales Tagesmuster aus. Klopfen wir jetzt die Wahrscheinlichkeiten ab, ob der FGBL eher nach oben hin ausbrechen könnte oder nach unten hin durchfällt. Sehen wir uns dazu den Stunden-Chart des Kontrakts an:
Innerhalb der möglichen Flagge liegen uns steigende Böden vor, somit könnte sich hier ein symmetrisches Dreieck ausformen, welches bereits bis zur Spitze gefüllt ist. Da sich aus dieser Ausgangslage heraus keine Impulsrichtung ableiten lässt, orientieren wir uns jetzt an den entsprechenden Widerständen und Unterstützungen, welche wir als Signalebenen definieren. Innerhalb der 143,69 und 143,39 definieren wir den FGBL als „trading neutral“, oberhalb der 143,69 gewichten wir optimistische Erwartungshaltungen, unterhalb der 143,39 gewichten wir Short-Trading in den intraday-Aktivitäten über.
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