FDAX: "Nabelschau" - Wieder an der Minimumkorrektur gescheitert und "Tschüß"
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Tagesrückblick vom 15. Oktober 2014
Die Kernaussage im heutigen Handelstagebuch, aber erst recht im heutigen Morgenmeeting war die, dass die errechnete Spanne der Minimumkorrektur auf das letzte / jüngste abwärts ausgerichtete Bewegungsfraktal im Tageschart des FDAX zwingend überwunden werden müsste, um zumindest temporär eine Entspannung in den übergeordnet intakten und bestätigten Abwärtstrend hineinzubekommen. Diese hatten wir im Bereich um 8.836 / 59 errechnet. Bereits in den letzten Handelstagen scheiterte der Future bereits mehrfach an diesem Niveau, was auf eine anhaltend hohe Abwärtsdynamik schließen ließ. Zudem sprach die Statistik gegen eine Erholung, solange die Überwindung nicht nachhaltig gelingen sollte.
Erschwerend kam hinzu, dass sich im Tageschart des Future auf den DAX unmittelbar im Anschluss an das erste errechnete Reaktionsziel ein analytisch wichtiger und auffällig „geballter“ Widerstand anschloss (wir wiesen darauf hin), welcher sich über den Bereich um 8.853 bis 74,50 erstreckt(e). Diese Hürden erwiesen sich einmal mehr als unüberwindlich, folglich setzte sich die statistisch belegte Konsequenz durch, nämlich eine rasche Markierung eines neuen Bewegungstiefs im übergeordneten Abwärtstrend. Die 8.682 – Mindestvoraussetzung auf der Unterseite, nach dem Scheitern des Anstieges – fiel bereits am Nachmittag, nach Veröffentlichung erneut schwacher US-Zahlen, und von da an gab es dann im Grunde kein Halten mehr.
Der heutige Tag bestätigte einmal mehr: die Stimmung im Markt ist umgeschlagen. Das Thema „Zentralbanken“ in Kombination mit schwachen Konjunkturdaten zu sehen, ist mehrheitlich verdrängt. Aktuell wird ein realer Bezug zwischen schwachen Zahlen und negativen Konsequenzen für Unternehmensgewinne auf Sicht gezogen.
Charttechnisch wird es mit Unterstützungen dünn auf der Unterseite des DAX / FDAX. Wie bereits mehrfach betont, können wir auf der Unterseite aktuell nur noch mit Projektionen arbeiten. Positionsschieflagen werden auf diesen aktuell erreichten Niveaus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht mehr unterstellt werden, was sich auch im flüssigeren Abverkauf widerspiegelt, da kaum noch ernsthaft und an Marken konzentriert gegengehalten wird. Wir fokussieren zur Orientierung aktuell noch auf die untere Trendkanalbegrenzung im Tageschart, welche in etwa im Bereich um 8.512 verläuft (und bereits unterschritten wurde), morgen um 8.450 herleitbar ist. Alles Tiefere ist wohl eher als Unterstützung ohnehin nicht mehr zu gebrauchen, hier kann nur „frisches“ Geld Nachfrageüberhänge schaffen, wenn Niveaus erreicht sind, die wieder als attraktiv billig eingeschätzt werden.
Die Markttechnik ist im FDAX short (was sonst), das überverkaufte Niveau in diversen Zeitfenstern kann auf Grund der bestätigt hohen Abwärtsdynamik aktuell ohnehin relativiert werden.
Jeden Tag fragt man sich, wann ein tragfähiger Boden im FDAX gefunden werden kann. Weiterführend könnte der Index / Future durchaus noch deutlich abgeben. Die Umkehrformation im Wochenchart würde ja diskretionär und an die Formationslehre angelehnt, Kurse um 8.000 zulassen. Für eine kurzfristige Stabilisierung wäre es ideal und „formschön“, wenn der Markt noch einen richtigen Verkaufsschlag sehen würde, vielleicht mit Kurslücke zur Eröffnung auf der Unterseite, von wo aus dann eine Erholung einsetzen könnte. Wir werden sehen. Im Moment gibt es keine Indizien für eine Stabilisierung.
Noch ein Wort zu einem seit über 12 Jahren eingesetzten System-Trade im FDAX, bezogen auf ein Minus von über 3 Prozent. Das Regelwerk: wenn der FDAX vom Schlusskurs Vortag 3 oder mehr Prozent verliert, wird zum Schlusskurs eine Long Position eingegangen, in Erwartung, diese am Folgetag zur Eröffnung im Plus geben zu können. Wir hatten Anfang der 90ger Jahre beeindruckende Ergebnisse mit diesem Ansatz. Auch wenn dieses System naturgemäß nicht oft zum Einsatz kam, lag die Trefferquote dennoch im oberen 90 Prozentbereich.
Mittlerweile ist die Trefferquote abgeschmolzen, über die Jahre sehr kontinuierlich, beginnend ab 1996 / 97. Mittlerweile ist das Ergebnis nach dem Ursprungsregelwerk nicht mehr einsetzbar: Trefferquote 44 Prozent (bei 25 Trades in den letzten vier Jahren), 11 Gewinn-Trades, 14 Verlust-Trades und absolut gesehen ein Minus-Ergebnis über diese Zeit.
Weiterführend wird der Ansatz etwas interessanter, wenn nach einem 3 Prozent-Verlust-Tag am Folgemorgen eine Position eröffnet wird und am Schluss verkauft wird. Dann steigt die Trefferquote auf 52 Prozent mit Gesamt-Positivergebnis, aber die Ertragskurve zwischendurch ist nicht begeisternd. Wirklich empfehlenswert ist dieser Ansatz nicht mehr – leider.
Unser heutiges Handelsergebnis war zufriedenstellend. Tagesziel wurde erreicht, lag aber hinter den beiden Vortagen, wo wir das Tagesziel doppeln oder verdreifachen konnten.
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