Kommentar
18:08 Uhr, 27.03.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 27. März 2014

Der heutige Handelstag konnte keine weiterführenden Impulse entfalten und wir mussten somit hohen Wert auf reines "Marken" Trading legen. Dennoch zeigte sich der FDAX einmal mehr beeindruckend fest, losgelöst von der im Grunde anfangs kritischen Ausgangslage im Chart-Bild.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.451,21 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Der heutige Tag war im Grunde ein Paradebeispiel für die Bedeutung von sogenannten Trigger-Marken für den Positionseinstieg, basierend auf sinnvollen charttechnischen Kursmustern.

Unsere heutige Markteinschätzung war bearish, basierend auf den Beurteilungen der Kursverläufe im Tages-, wie auch im intraday-Bereich (30 und 60 Minuten). Wir legten fest, unsere Kern-Position short auszurichten, allerdings wollten wir erst nach Handelsstart die konkreten Eckpunkte definieren, innerhalb derer wir aktiv werden wollten.

Folglich begannen wir uns die möglichen Einstiege (long oder short) mit Handelsbeginn „aufzubauen“.

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Auf Grund der festen Handelseröffnung, definierten wir zunächst eine obere Trigger-Marke, oberhalb der wir (a) long gehen wollten und (b) unsere grundsätzliche Short-Orientierung für den Tag in Frage stellen wollten. Wir legten diese Marke mit 9.463,50 fest.

Im Anschluss suchten wir die Unterseite und „steckten“ eine mögliche Untergrenze ab. Ziel war es: (1) ein Niveau zu finden, bei dessen Überwindung wir long gehen und (2) ein Niveau abzustecken, bei dem wir short gehen würden.

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Im Ergebnis formte sich im Laufe des frühen Vormittages im 3 Minuten-Chart ein Konsolidierungsbereich aus, den wir über die Trigger um 9.463,50 auf der Oberseite begrenzten und um 9.435 auf der Unterseite. Der erste Ausbruch des Tages erfolgte auf der Unterseite in Richtung der erwarteten Impulsrichtung und gab im Tief bis auf 9.426,50 nach, löste aber keine Anschlussorders aus. Wir hielten die Position nur kurze Zeit und schlugen im Stream vor, mit 9.440 die Position zu schließen und auf der Kaufseite neu zu eröffnen mit Kurs-Ziel von 10 Punkten. Wir begründeten dies mit dem Argument, dass wir Eindeckungskäufe derer erwarteten, welche ebenfalls auf den Ausbruch auf der Unterseite gesetzt hatten und nach dem Ausbleiben der Anschlussverkäufe würden eindecken müssen.

Der Markt drehte und wir konnten mit 49 verkaufen, was den Anfangsverlust mehr als kompensierte.

Es ist im Falle eines Fehlausbruches auf einer Seite der Konsolidierungszone nicht ungewöhnlich, wenn sich diesem Fehlausbruch eine ausgeprägte Bewegung auf der Gegenseite anschließt, was sich mit Ausformung eines Doppelbodens andeutete.

Wir definierten hier die Nackenlinie bei 9.450, beließen den Long-Trigger aber auf 9.463,50. Der FDAX löste die Kauforder aus und wir platzierten eine Besicherungs-Verkaufsorder (Stopp-Kurs) knapp unter der 50, gaben diese im Stream mit 49 an.

Der FDAX fiel zurück (was wir zunächst als zweiten Fehl-Trade interpretierten), was uns fast den Trade gekostet hätte (wir sind nur durch Glück nicht ausgestoppt worden), bevor der Future richtig kräftig anzog und einen guten Gewinn einbrachte.

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In der Folgezeit kam es zu einer erneuten Zwischenkonsolidierung, aus der sich jedoch eine deutliche Kursschwäche aufbaute, welche den Future auf neue Tagestiefs drückte.

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In der Konsequenz wiesen wir im Stream auf den 60 Minuten Chart hin, welcher die Möglichkeit der Ausformung einer Doppelspitze erlaubte, so dass wir auf der Unterseite im Bereich um 9.413 eine Nackenlinie ableiteten und dort unsere „strategische“ Verkaufsorder platzierten. Da der FDAX jedoch keine Dynamik, weder aufwärts noch abwärts aufbaute, mussten wir ein Kursniveau festlegen, oberhalb dessen wir eher die Long-Seite bevorzugen wollten und unterhalb dessen wir bevorzugt die Short-Seite handeln wollten. Wir beließen diese „Grenze“ bei 9.463, ohne dort eine weitere Order wiederholt zu platzieren. Der weitere Kursverlauf formte im 3 Minuten-Chart einen neuen potentiellen Long-Trigger aus, mit 9.457 knapp unterhalb der Wendemarke.

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Mit Überwindung dieser, gingen wir long, realisierten einen Teilgewinn mit 10 Punkten Profit und versuchten die zweite Hälfte der Position nach oben hin auszureizen.

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In der Spitze kletterte der FDAX unter Schwankungen und mit wenig Nachhaltigkeit bis auf 9.484 Punkte, bevor der Future wieder nachgab. Wir hoben nach dieser Entwicklung im Stream hervor, dass wir keine weiteren Long-Trigger heute mehr positionieren wollten und beließen nur noch die Verkaufsorder bei 9.413 im Markt, welche wir jetzt auch löschen.

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Der Markt zeigte sich heute überaus stabil, zudem die technische Ausgangslage alles andere war als positiv. Es könnte mit dem Quartalsende zusammenfallen, oder auch an der erwarteten Zinssenkung durch die EZB hängen, wir wissen es nicht.

Auswertung

Bei aller Impulsarmut, konnte der Tag heute doch mit einem recht guten Handelsergebnis abgeschlossen werden. Die Analyse brachte nicht die erwartete Kursentwicklung, wir unterstellen dennoch, dass der Markt aktuell eher „angeschossen“ ist, verweisen aber auf die Notwendigkeit der Marken-Definition. Ein Handel auf Meinung hätte heute wohl eher Geld, auf jeden Fall Nerven gekostet.

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1 Kommentar

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  • lulei
    lulei

    Vielen Dank für die Mühe, die Sie sich mit den Rückblicken machen! Die helfen mir extrem, Ihren Ansatz zu verstehen und mit meinem zu kombinieren. Sie sind mir jetzt auch Vorbild für meine eigenen Rückblicke, die ich jetzt sehr viel systematischer formuliere. Hilft bereits sehr! Herzliche Grüße

    21:23 Uhr, 27.03.2014