Analyse
07:00 Uhr, 09.01.2014

FDAX / Bund-Future: Handelstagebuch vom 09. Januar 2014

Nach dem kräftigen Kursabschlag vom 02. Januar, setzte der FDAX im gestrigen Handel zunächst die Erholungstendenz fort, was zur Markierung eines neuen Reaktionshochs bei 9.536 führte.

05:30 Uhr

Der gestrige Handelstag brachte der Aktienseite nur wenige Impulse, was im FDAX schlussendlich zur Ausformung eines Kreisel-Tagesmusters führte. Befragte Marktbeobachter hatten bereits im Vorfeld auf die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbank-Sitzung verwiesen, welche zunächst für Zurückhaltung gesorgt hatte. Doch als es dann um 20:00 Uhr unserer Zeit soweit war, fehlten jegliche Überraschungen, was den Handelstag somit ereignisarm enden ließ.

Im Vorfeld hatte es gestern um 14:15 Uhr deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten gegeben, veröffentlicht von Seiten des privaten Dienstleisters ADP, was die sich aufhellende US-Wirtschaft bestätigte. Damit wurde gestern einmal mehr unterstrichen, dass die US-Notenbank an ihrem tendenziellen Abrücken von den monatlichen Anleihekäufen festhalten wird. Mitglieder der Fed hatten jedoch bereits vor Veröffentlichung des Protokolls in Verlautbarungen hervorgehoben, dass an der Null-Zins-Politik bis auf weiteres festgehalten wird.

Deutlichere Abschläge sahen wir gestern dagegen im Bund-Future (die US-T-Bonds gaben ebenfalls deutlicher nach), gleichfalls fiel der Euro gegen USD, ebenso gab der Öl-Preis weiter nach.

FDAX

Nach dem kräftigen Kursabschlag vom 02. Januar, setzte der FDAX im gestrigen Handel zunächst die Erholungstendenz fort, was zur Markierung eines neuen Reaktionshochs bei 9.536 führte. Damit wurde das dritte errechnete Reaktionsziel (Maximumkorrektur), bezogen auf die Wegstrecke des vorangegangenen Kursabschlages vom Donnerstag der Vorwoche bei 9.540 / 9.553 Punkten fast erreicht. Eine sich anschließende intraday-Konsolidierungsphase führte zum Feierabend hin zur Ausformung eines Kreisel-Musters, welches vergleichbar einem Doji den neutral zu interpretierenden Tagesformationen zuzurechnen ist.

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Damit steigt zumindest formal die Wahrscheinlichkeit, dass sich (a) der laufende Erholungsimpuls der letzten vier Handelstage erschöpfen und (b) damit eine Gegenbewegung eingeleitet werden könnte. Da die jüngste Erholung das errechnete maximale Reaktionspotential jedoch bereits fast erreicht / ausgeschöpft hat, gehen wir aktuell nur noch von einer Eintrittswahrscheinlichkeit von etwa 37 Prozent aus, dass im laufenden Bewegungsfraktal, im Zuge einer erwarteten Gegenbewegung, Kurse unter 9.400 markiert werden.

Für einen vorerst noch stabilen Markt spricht hier auch die unterlegte Markttechnik. Der Richtungsfilter im Tageschart weist uns unverändert ein long-set-up aus, die Schwungkraft ist auf Tagesbasis „neutral“ zu interpretieren.

Die auf Tagesbasis relevanten Chartmarken leiten sich in folgenden Bereichen her: 9.536 (gestriges Tageshoch als potentieller, bisher unbestätigter Widerstand), 9.642,50 (unbestätigter Widerstand), 9.376,50 (unbestätigte Unterstützung).

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Im intraday-Chart-Verlauf erwies sich am gestrigen Mittwoch der Bereich um 9.490 / 9.480 als stabiles Auffangniveau, welches den FDAX immer wieder in eine temporäre Erholungstendenz zwang, während der Bereich um 9.510 bis 9.520 als intraday-Widerstand fungierte. Der Stunden-Chart lässt erwarten, dass ein nachhaltiges Unterschreiten der 9.480 Punkte, Raum für Abschläge bis in den Bereich um 9.420 eröffnet.

Wir werden über unsere Trading-News die Kursentwicklung intraday weiter verfolgend kommentieren.

Bund-Future

Für den Bund-Future hatten wir in unserem gestrigen Handelstagebuch eine temporäre Zwischenreaktion erwartet. Wir errechneten das erste Reaktions-Ziel (Minimumkorrektur) im Bereich um 139,46 / 139,40. Tatsächlich gab der Renten-Kontrakt im gestrigen Handel bis auf 139,43 Punkte ab, womit das erste Reaktions-Ziel punktgenau ausgeschöpft wurde. Technisch interessant ist hierbei, dass dieses Zielniveau zudem mit einem untergeordnet, mehr orientativ herleitbaren Unterstützungsniveau im Bereich um 139,46 zusammenfällt, was zumindest die Chance erhöht, dass sich der Kursverlauf hier fängt und zumindest noch einmal einen Erholungsansatz starten könnte.

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Grundsätzlich gilt aber weiterhin, dass die übergeordnete Kursbewegungstendenz im FGBL auf Tagesbasis abwärts ausgerichtet bleibt. Der unterlegte Richtungsfilter ist short, einzig die Schwungkraft zeigt klare Stabilisierungstendenzen.

In der praktischen Konsequenz hatten wir gestern die 139,40 als Kursniveau definiert, bei dem wir in eine erwartete Abwärtsreaktion hinein kaufen wollten, mit Kurs-Ziel bei 140,00 Punkten und einem Stopp-Kurs bei 139,00 Punkten. Wir halten für heute an dieser Ausrichtung fest, modifizieren aber dahingehend, dass wir die Kauforder erst platzieren, wenn der FGBL die 139,25 erreichen sollte. Somit erhöhen wir die Chancen auf eine „Teilnahme“ bei einer möglichen Erholungstendenz und greifen nicht ins fallende Messer. Auch hier werden wir den Kursverlauf über unsere Trading News intraday kommentieren und gegebenenfalls Modifizierungen in der praktischen Konsequenz durchführen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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