Fallen die Kurse im Sommerloch weiter?
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Zwei Themen haben die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen bewegt: Einerseits war da die Berichtssaison für das zweite Quartal, die wie immer Licht und Schatten gezeigt hat, insgesamt aber zumindest mit Blick auf die Unternehmensgewinne besser als erwartet ausgefallen ist. So ergab eine Analyse des Finanzdatenanbieters Refinitiv, dass 79 % der Unternehmen im S&P 500 im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen konnten. Dass die Gewinne der Unternehmen höher ausfallen als erwartet, ist angesichts eines gekonnten Erwartungsmanagements der meisten Unternehmen aber nicht ungewöhnlich.
Zum anderen stand in den vergangenen Wochen weiter die Inflations- und Zinsentwicklung im Fokus, mit der Erwartung, dass angesichts der jüngsten Abschwächung der Teuerung insbesondere in den USA das Zinshoch erreicht sein dürfte und die US-Notenbank Fed im September und in den nachfolgenden Monaten die Zinsen nicht weiter anheben wird. Ob es wirklich so kommen wird, ist aber nicht sicher, wie auch die in der vergangenen Woche veröffentlichten US-Inflationsdaten für Juli gezeigt haben. So hat sich der Preisauftrieb in den USA im Juli wieder etwas beschleunigt. Die Inflationsrate legte von 3,0 % im Juni auf 3,2 % im Juli zu, während die Kernrate zwar von 4,8 % auf 4,7 % sank, aber damit immer noch weit vom Fed-Ziel von 2 % entfernt blieb.
Fed-Protokoll am Mittwoch steht im Fokus
In der neuen Woche sind wichtige Konjunkturdaten Mangelware. Um so mehr dürfte das Protokoll der US-Notenbank Fed zum letzten Zinsentscheid im Fokus stehen, das am Mitttwochabend deutscher Zeit veröffentlicht wird. Entscheidend dürfte sein, wie sich die Mitglieder des Offenmarktausschusses zu einer Zinspause oder einem Ende der Zinserhöhungen im Juli geäußert haben.
Allerdings sollte man dem Protokoll keine all zu hohe Bedeutung beimessen, da vor dem Zinsentscheid im September noch Inflations- und Arbeitsmarktdaten für August veröffentlicht werden und beim letzten Zinsentscheid noch nicht einmal die Daten für Juli bekannt waren. Die US-Notenbank Fed dürfte deshalb weiter Wert darauf legen, sich nicht zu sehr in die Karten blicken zu lassen und mit Blick auf den künftigen Zinspfad vor allem ihre Datenabhängigkeit betonen.
An Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone auf dem Programm, die sich in Deutschland weiter eingetrübt haben dürften. Ebenfalls am Dienstag wird der US-Einzelhandelsumsatz für Juli veröffentlicht, der im Vergleich zum Vormonat zugelegt haben dürfte. Ansonsten werden am Dienstag weitere Wirtschaftsdaten aus China nach den zuletzt eher enttäuschenden Daten sowie am Mittwoch Daten zur US-Industrieproduktion erwartet.
Berichtssaison hat den Höhepunkt überschritten
Einige Unternehmen vor allem aus der zweiten und dritten Reihe werden zwar noch bis Ende August Daten zum zweiten Quartal veröffentlichen, der Höhepunkt der Berichtssaison ist aber auf beiden Seiten des Atlantiks längst überschritten.
In den USA stehen in der neuen Woche vor allem Zahlen der Einzelhändler Home Depot (Dienstag), Target (Mittwoch) und Walmart (Donnerstag) im Fokus, außerdem die Zahlen des Netzwerkausrüsters Cisco Systems (Mittwoch) und des Landmaschinenherstellers Deere & Co. am Freitag.
In Deutschland legen heute die MDAX-Werte Talanx, TAG Immobilien und Encavis ihre Zahlen vor bzw. haben dies bereits getan. Volkswagen informiert am Freitag über die konzernweiten Absatzzahlen für Juli.
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