Kommentar
09:11 Uhr, 28.04.2015

Facebook & Twitter in Einem?

Twitter und Facebook sind sehr erfolgreiche Unternehmen. Geschenkt gibt es diese Aktien nicht. Über einen Umweg kommen sie dennoch ins Depot.

Erwähnte Instrumente

  • Weibo Corp. R.Sh.Cl.A(sp.ADRs)/1 DL-,00025 - WKN: A110V7 - ISIN: US9485961018 - Kurs: 17,26 $ (NASDAQ)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 81,91 $ (NASDAQ)
  • Twitter Inc. - Kurs: 51,66 $ (NYSE)

Konkret kommen nicht Twitter und Facebook ins Depot, sondern vielmehr die Idee bzw. das Geschäftsmodell der beiden Unternehmen. Das Geschäft ist Kommunikation über Kurztexte und Werbung. Twitter und Facebook sind die bekanntesten Unternehmen, die das anbieten, aber nicht die einzigen.

Das chinesische Pendant zu Twitter und Facebook ist Weibo. Weibo ist unwesentlich jünger als Twitter. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet. Twitter ging bereits 2006 an den Start. Man könnte fast auf die Idee kommen, dass da ein Geschäftsmodell kopiert wurde... Aber das ist eine andere Geschichte.

Weibo ist das chinesische Twitter. Es hört allerdings nicht mit Tweets auf. Jeder User kann sich ein Profil erstellen und hat dann eine etwas abgespeckte Version einer Facebook Seite. Unternehmen können ebenfalls Profile einrichten, darüber werben und auch Verkäufe tätigen.

Das Geschäftsmodell funktioniert. Weibo wächst rasant. Zuletzt lag das Wachstum bei 125%. Das lässt sich auf Dauer nicht durchhalten. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass sich das Wachstum dieses Jahr auf ca. 50% abschwächt. Die Konsensschätzungen für die kommenden Jahre sind in der Grafik abgebildet. Was den Umsatz anbelangt kann ich die Rechnungen der Analysten nachvollziehen. Vergleicht man die Entwicklung mit jener bei Twitter, dann erscheinen die Schätzungen sogar konservativ.

Der dargestellte Gewinn ist nach unten revidiert. Viele gehen davon aus, dass bereits 2015 ein Gewinn von 30 Mio. USD erwirtschaftet werden kann. Das halte ich persönlich nicht für realistisch. Je nachdem wie aggressiv Weibo wachsen will könnte auch ähnliches wie bei Twitter eintreten: jahrelang sehr hohes Wachstum, aber dafür auch hohe Verluste. Eine solche Strategie kann man nicht erkennen. Das Unternehmen scheint durchaus an einem ausgeglicheneren Ergebnis interessiert zu sein.

Weibo ist vom Umsatz her gesehen in etwa ein Viertel Mal so groß wie Twitter. Das Unternehmen ist jedoch nur ein Zehntel von der wert, was Twitter wert ist. Hier gibt es eine Bewertungsdifferenz. Weibo ist auf China spezialisiert. Das ist natürlich etwas anderes als die ganze Welt als Nutzer zu haben, aber China ist auch erst einmal groß genug.

Charttechnisch hat sich der Kurs von Weibo in den letzten Wochen stark aufgehellt. Das Momentum ist enorm. Die Rallye kann durchaus noch weitergehen. Die Aktie wirkt überkauft, allerdings kann das auch noch so bleiben, wenn das Momentum stimmt. Hier sehe ich viel Potential, schon allein aus der Bewertungsdifferenz von Weibo und Twitter heraus.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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