EZB: Zeit für eine quantitative Lockerung?
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Frankfurt (BoerseGo.de) – „Die Wachstumsdynamik in der Eurozone hat Anfang 2014 zugenommen, und so haben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr leicht nach oben korrigiert. Wir hatten Aufwärtsrisiken in Spanien und Deutschland festgestellt, die Konjunkturerholung scheint jedoch auf breiterer Basis zu verlaufen. Mittelfristig betrachtet wird das potenzielle Wachstum wohl bis in das Jahr 2015 hinein verhalten bleiben. Die Abwärtsrisiken bleiben bestehen, nicht zuletzt aufgrund einer Schwächung des externen Umfelds und der Gefahr, dass sich die Krise in der Ukraine zuspitzt“, schreibt Mark Burgess, Chief Investment Officer bei Threadneedle, in seiner aktuellen Investmentstrategie.
Die bessere Wachstumsprognose habe jedoch in den vergangenen Monaten nicht im Blickpunkt der Märkte oder Politik gestanden, da die Aufmerksamkeit auf die unangenehm schwache Inflation gelenkt worden sei, die zuletzt zu einer Verbraucherpreisinflation von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt habe. Obwohl dieser Rückgang zu einem erheblichen Teil auf die Lebensmittel- und Energiepreise zurückgeführt werden könne, sei durch die wiederholt verfehlten Erwartungen der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) gestiegen, dem Deflationsrisiko aktiver entgegenzuwirken. Die drohende Deflation, zusammen mit dem hartnäckig starken Euro, habe die EZB veranlasst, eine Lockerung ihrer Geldpolitik (QE) ins Visier zu nehmen, falls die Inflation noch weiter unter ihren Zielwert sinke, heißt es weiter.
„Zwischen der aktuellen Situation in der Eurozone und der Deflationsmisere, die seit den 1990er Jahren die japanische Wirtschaft belastet, sind viele Parallelen gezogen worden. Wir sehen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ausreichend Unterschiede, um ein derartiges Szenario verhindern zu können, nicht zuletzt durch die laufenden Bemühungen zur Gesundung des Bankensektors. Eine Lockerung der Geldpolitik kann sicherlich dazu beitragen, die Befürchtungen zu zerstreuen, vor allem da das Beispiel Japans gezeigt hat, dass ein Absturz in die Deflation nur schwer umkehrbar ist“, so Burgess.
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