Kommentar
15:13 Uhr, 16.07.2020

Lagarde: Ausblick weiter "höchst unsicher"

Update: Die EZB wird wohl das gesamte Volumen ihres Notfall-Kaufprogramms PEPP von 1.350 Milliarden Euro ausschöpfen, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz sagte.

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Nach einer beispiellosen geldpolitischen Lockerung in den vergangenen Monaten hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik beim Zinsentscheid am Donnerstag unverändert belassen. Das Volumen des bis mindestens Mitte 2021 laufenden Pandemiekaufprogramms PEPP bleibt bei 1.350 Milliarden Euro (1,35 Billionen Euro), wie die EZB im Rahmen des Zinsentscheids mitteilte. Das monatliche Volumen des APP-Programms wurde mit 20 Milliarden (plus 120 Milliarden für die Monate März bis Dezember) ebenfalls bestätigt.Die Reinvestitionen aus fälligen Anleihen im Rahmen des PEPP-Programms sollen bis mindestens Ende 2022 erfolgen.

Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Der Einlagesatz bleibt bei minus 0,5 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 Prozent. Der negative Einlagezins wirkt als "Strafzins" für die Banken und soll diese dazu bewegen, mehr Geld zu verleihen statt es bei der EZB zu parken. Die Zinsen sollen nicht angehoben werden, bis sich der Inflationsausblick auf robuste Weise dem EZB-Ziel annähert, wie es in der sogenannten Forward Guidance der EZB heißt.

Erst beim letzten Zinsentscheid im Juni hatte die EZB ihr Pandemiekaufprogramm PEPP um 500 Milliarden Euro aufgestockt und die Laufzeit um ein halbes Jahr verlängert.

Update: Auf der Pressekonferenz sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass der wirtschaftliche Ausblick weiter "höchst unsicher" bleibe. Zwar habe sich die Wirtschaft im Mai und Juni erholt, das Niveau der wirtschaftlichen Aktivtität bleibe aber sehr niedrig. Wahrscheinlich sei die Wirtschaft der Eurozone auch im zweiten Quartal geschrumpft. Für das dritte Quartal erwartet die EZB eine Belebung der Konjunktur, deren Geschwindigkeit aber sehr unsicher sei. Die Risiken für den Ausblick blieben abwärtsgerichtet. Die Inflation dürfte nach Einschätzung der EZB erst ab dem kommenden Jahr wieder anziehen und zunächst noch abwärtsgerichtet bleiben.

Eine starke geldpolitische Unterstützung bleibe weiter notwendig und die EZB sei bereit, sämtliche Instrumente wenn nötig anzupassen, sagte Lagarde. Das Pandemiekaufprogramm PEPP solle bis mindestens Mitte 2021 und auf jeden Fall solange fortgesetzt werden, bis der EZB-Rat sicher sei, dass die Corona-Pandemie überwunden ist. EZB-Präsidentin Lagarde betonte, dass die EZB das PEPP-Volumen von 1,35 Bio. Euro vermutlich komplett ausgeben werde und man das Volumen nur bei deutlich positiven Überraschungen verringern werde.

Marktreaktionen: Die Finanzmärkte reagierten zunächst kaum auf den EZB-Zinsentscheid, nachdem die Geldpolitik erwartungsgemäß nicht verändert wurde. Nachdem EZB-Präsident Christine Lagarde auf der Pressekonferenz sagte, dass das Volumen des Notfall-Kaufprogramms PEPP von 1,35 Bio. Euro wohl ganz ausgeschöpft werde und eine Verringerung des Volumens nur bei deutlich positiven Überraschungen in Betracht komme, konnten die Kurse an den Aktienmärkten etwas anziehen.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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