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09:10 Uhr, 24.03.2016

EZB stärkt Wachstum in Europa

Das Wachstum in Europa wird Igor de Maack, Portfoliomanager bei DNCA Investments, zufolge inzwischen von zunehmendem Konsum und sinkender Arbeitslosigkeit getragen sowie von einer Zentralbank gestützt, die zu allem bereit ist.

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    Kursstand: 4.423,98 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Das makroökonomische Katastrophenszenario einer weltweiten Rezession vom Jahresbeginn rückt in weitere Ferne. In Europa setzt sich der Aufschwung fort, obgleich er von der Situation der Schwellenländer beeinträchtigt wird. Zudem stellen politische Themen wie der mögliche Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union („Brexit“) und die Flüchtlingskrise nach wie vor nicht zu vernachlässigende Risiken dar. Die vermeintlich in ganz Europa herrschende Deflation widerspricht den ökonomischen Fakten Wachstum, sinkende Arbeitslosigkeit und zunehmende Kreditvergabe durch die Banken. Die amerikanische Volkswirtschaft präsentiert sich robust, was sich in einem gesunden Arbeitsmarkt niederschlägt, wie Igor de Maack, Portfoliomanager bei DNCA Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Europas Wirtschaft wachse. Das Wachstum werde inzwischen von zunehmendem Konsum und sinkender Arbeitslosigkeit getragen sowie von einer Zentralbank gestützt, die zu allem bereit sei, um die Wirtschaft anzukurbeln und das Finanzsystem flexibel zu halten. Während der Berichtssaison der Vorjahresergebnisse hätten sich die Vorstände europäischer Unternehmen überwiegend zuversichtlich geäußert. Sektoren, die vom Binnenmarkt abhingen (Telekommunikation, Bauwirtschaft und Medien), hätten zufriedenstellende Zahlen präsentiert. Der eher international aufgestellte Verteidigungssektor profitiere zudem von den zahlreichen geopolitischen Unruhen. Die Kfz-Neuzulassungen seien in den fünf größten Märkten Europas im Februar um 15 Prozent gestiegen, was vom Aufschwung auch dieses Sektors zeuge. Indes hätten die Sektoren mit den größten Indexanteilen (Erdöl und Banken) negative Beiträge zu den Gewinnaussichten geleistet, heißt es.

„Die EZB kündigte eine Reihe neuer Maßnahmen an, um die Wirtschaftstätigkeit zu fördern und die europäische Konjunktur zu finanzieren. Trotzdem trübt der mögliche Brexit die Auslegung der europäischen Wirtschaftsleistung und ruft systemweit Befürchtungen hervor, ob die Europäische Union oder die Eurozone einen Austritt Großbritanniens überleben würden. Wird diese Hürde genommen, könnten europäische Aktien auf mittlere Sicht weiterhin die einzige Anlagealternative bleiben“, so de Maack.

In den USA hätten die neuesten Zahlen zur Kerninflation, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Arbeitslosigkeit noch nicht das Bild einer nachlassenden Konjunktur vermittelt, obwohl der US-Industriesektor unter Druck stehe. In den Vereinigten Staaten fasse das Inflationsszenario nur langsam Fuß, weil die Kerninflation deutlich anziehe und so der Fed eine Rechtfertigung für ihre neue Politik der Zinserhöhung liefere. Tatsächlich sei der Teuerungsindex „Core PCE“ auf das Jahr gesehen um 1,7 Prozent gestiegen und nähere sich damit dem Zielwert von zwei Prozent. Möglicherweise seien das die ersten Auswirkungen der Lohnkonflikte, die die Profitabilität der Unternehmen beeinträchtigen könnten. Da schnell neue Stellen geschaffen würden, sei die Arbeitslosenquote nun weiter auf 4,9 Prozent gesunken, heißt es weiter.

„Der amerikanischen Wirtschaft und insbesondere den Verbrauchern kommen die guten aktuellen Wirtschaftsbedingungen wie der niedrige Ölpreis und die günstige Finanzierungskonditionen zugute. Darum könnte ein schneller Anstieg der kurzfristigen Zinsen, der sich auch auf die längeren Laufzeiten übertragen würde, bei den Haushalten und den Märkten schlecht ankommen“, so de Maack.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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