Kommentar
10:30 Uhr, 17.04.2025

EZB-Sitzung: Heute spricht praktisch alles für eine Zinssenkung

Die EZB wird heute die Zinsen erneut senken, zum siebten Mal seit Juni 2024. Vor ein paar Wochen noch hatte man eine Zinssenkungspause erwartet, aber die Weltlage hat sich bekanntlich geändert.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13742 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,13742 $ (FOREX)

Die große Mehrheit der Marktbeobachter erwartet, dass die Notenbanker den EZB-Einlagensatz für Banken um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent senken.

Es ist nicht mal ausgeschlossen, wenn auch recht unwahrscheinlich, dass ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte kommt.

Mehrere Gründe sprechen für Zinssenkungen, einen sieht man hier im Chart: Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar sehr schnell stark aufgewertet. Solche Bewegungen sieht man am eher niedrig volatilen Devisenmarkt nicht oft.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
stock3 TerminalChart analysieren
  • ()
    FOREX

Importe werden dadurch günstiger, was die Inflation tendenziell senkt. Dann droht der "Zollkrieg" die konjunkturelle Lage in Europa, ohnehin nicht besonders rosig, negativ zu beeinflussen. Und China könnte die EU mit Warenumleitungen fluten, da die USA als Exportmarkt derzeit aufgrund extrem hoher Zölle (aktuell 245%) komplett wegfällt.

Da die Inflationsrate schon im März bei 2,2 Prozent lag und damit nur noch knapp über dem Inflationsziel der EZB von 2 Prozent, dürfte die Zentralbank damit mindestens drei starke Argumente für weitere Zinssenkungen haben. Die Tauben in der EZB werden vermutlich sogar mit dem Argument um die Ecke kommen, dass die Inflationsrate bald deutlich unter das Inflationsziel rutschen könnte.

Außerdem sind Banken in der Kreditvergabe zuletzt restriktiver geworden. Das Zollchaos dürfte die Vorsicht der Banken bei der Kreditvergabe und die Zurückhaltung der Kreditnehmer bei der Schuldenaufnahme erhöht haben. Das könnte die EZB dazu bewegen, noch mehr zu machen - ob jetzt ein größerer Schritt oder der Hinweis, dass die nächste Zinssenkung schon vor der Tür steht.

Ein größerer Schritt, also 0,5 Prozent, würde die Märkte sicherlich überraschen und könnte den Euro schwächen. Das wäre der EZB nicht unrecht. Dabei müsste sie aber den Spagat hinbekommen, nicht gleichzeitig Panik zu versprühen hinsichtlich ihrer konjunkturellen Erwartungen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Ein großer Zinsschritt (nach unten) wäre besser (gewesen)... ich bin bei den Tauben. Aber nicht bei den Blinden. ;)

    14:42 Uhr, 17.04.
  • masi123
    masi123

    Außerdem müssen auch noch die neuen "Sondervermögen" finanziert werden, da sind niedrigere Zinsen sicher erwünscht. Bin gespannt, was sich am langfristen Ende tut, so sind die Hypothekenzinsen den Zinssenkungen zuletzt nicht mehr so gefolgt.

    10:54 Uhr, 17.04.