EZB-Präsident Draghi will Kurs halten

Die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi begann mit einem Paukenschlag. Eine Aktivistin stürmte auf Draghi zu, bewarf ihn mit Konfetti und warf der EZB mit lautstarken Worten vor, Speerspitze einer "Finanzdiktatur" zu sein. Bodyguards brachten Draghi in Sicherheit, die Pressekonferenz wurde unterbrochen, aber bereits nach kurzer Zeit von einem unverletzten und lächelnden Draghi fortgesetzt.

Draghi betonte erneut, dass die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone davon abhängig sei, dass die von der EZB eingeleiteten Maßnahmen voll umgesetzt würden. Erst im März hatte das großangelegte Anleihenkaufprogramm der EZB im Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat begonnen. Dieses Programm solle bis September 2016 laufen und auf jeden Fall so lange fortgesetzt werden, bis die Inflationsentwicklung nachhaltig im Einklang mit dem EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent sei, bekräftigte Draghi.

Markterwartungen, wonach das QE-Programm bereits vor September 2016 beendet werden könnten, seien überraschend. "Wir sind überrascht darüber, wieviel Aufmerksamkeit ein möglicher früherer Ausstieg nur einen Monat nach dem Beginn des Programms bekommt", sagte Draghi.

Draghi zufolge hat die Geldschwemme bereits Wirkung gezeigt. So habe sich die Kreditnachfrage erholt und auch die Konjunktur in der Eurozone habe sich Umfragen zufolge aufgehellt, sagte Draghi. Das erwartete QE-Programm habe bereits vor seiner Ankündigung für mehr Optimismus an den Finanzmärkten gesorgt.

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