EZB-Maßnahmen schaffen günstiges Umfeld für europäische Anleihemärkte
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Der Ausblick für die europäischen Rentenmärkte bleibt überwiegend positiv. Diese Einschätzung basiert vor allem auf der Überzeugung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts des Deflationsdrucks innerhalb und außerhalb Europas ihre expansive Geldpolitik beibehalten wird und dass das Anleihekaufprogramm in Kombination mit dem geringen Staatsanleihen-Angebot die Renditen auf extrem niedrigem Niveau halten wird, wie David Simner, Fondsmanager des Fidelity Euro Bond Fund und des Fidelity Euro Corporate Bond Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Um den Markt nicht zu verzerren, müssten die Anleihekäufe bekanntlich dem Anteil eines jedes Eurolandes am EZB-Kapital entsprechen. Deshalb sei Deutschland der größte Empfänger der Anleihekäufe. Doch wegen seines ausgeglichenen Haushalts sei zu erwarten, dass das Angebot an deutschen Staatsanleihen weiter zurückgehen werde, so Simner.
Das EZB-Programm solle bis September 2016 laufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufkäufe früher beendet würden, sei gering. Die aktuelle europäische Politik sei auf einen schwachen Euro ausgerichtet, weil die exportstarke Wirtschaft davon profitiere. Der Deflationsdruck im Rest der Welt sei offenkundig – in Form einer niedrigen US-BIP-Prognose, einem beständigen Rückgang der chinesischen Produktion sowie dem Absturz der Rohstoffpreise und der US-Importe. Und es sei unwahrscheinlich, dass es ein ausreichendes Wachstum außerhalb der Eurozone gebe, das für positive Impulse sorge, heißt es weiter.
„Das größte Risiko kommt derzeit von der politischen Seite. Obwohl der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis versucht zu vermitteln, dass die Verhandlungen mit den Gläubigern vorangehen, wird die Situation in Griechenland kritisch betrachtet. Sorgen über einen möglichen Zahlungsausfall des Landes treiben die Volatilität deutlich in die Höhe. Ich erwarte, dass Griechenland höchstens bis Juni seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann und die Volatilität hoch bleiben wird, so Simner.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.