Fundamentale Nachricht
09:06 Uhr, 11.03.2019

„EZB liefert deutlich mehr als gedacht“

Dass auch zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise TLTROs notwendig sind, zeigt DWS-Finanzexperte Johannes Müller zufolge, dass das Finanzsystem noch weit von der Normalität entfernt ist.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die EZB ist in ihrem Ausblick deutlich zurückhaltender geworden. Die Anpassung der Forward Guidance und damit die Absage von Zinserhöhungen der EZB in diesem Jahr sind für uns überraschend, wie Johannes Müller, Leiter des Macro-Research bei der DWS, in einem Kommentar zum jüngsten EZB-Entscheid schreibt.

Wachstumserwartungen seien deutlich nach unten korrigiert worden, vor allem für 2019. Deutliche Abstriche habe es auch bei den Inflationserwartungen gegeben. Selbst 2021 rechne die EZB nun nur mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 1,6 Prozent, was implizit eine Absage für das Erreichen des Inflationsziels sei. Zudem solle die neue Runde der TLTRO für weiter günstige Liquiditätsbedingungen in den kommenden Jahren sorgen, heißt es weiter.

„Insgesamt hat die EZB damit deutlich mehr geliefert als gedacht, der geldpolitische Grad ist damit sogar noch expansiver geworden als er ohnehin schon war. Spekulationen, dass damit die Zinsen noch lange niedrig bleiben, erhalten damit weiter Auftrieb. Dennoch: Dass auch zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise TLTROs notwendig sind, zeigt, dass das Finanzsystem noch weit von der Normalität entfernt ist“.

2 Kommentare

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  • Dragoslav
    Dragoslav

    Die EZB liefert mehr als gedacht und das Pferdchen springt dennoch nicht über das Stöckchen. Das war früher nicht so. Probleme?

    12:21 Uhr, 11.03.2019
  • The Secessionist
    The Secessionist

    Das beste ist immer " noch" sugerierend " aber bald wieder normal " 😂😂😂😂😂😂😂😂

    09:49 Uhr, 11.03.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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