EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen fordert zu ESM-Aufstockung auf
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Direktoriumsmitglied bei der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, hat die EU-Mitgliedsländer in einem Pressegespräch dazu aufgefordert, den künftigen Euro-Rettungsfonds ESM nochmals aufzustocken. Bislang ist der Fonds mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro ausgestattet. Asmussen sagte der Financial Times Deutschland (Montag), bei der EZB würde man es unterstützen, wenn die rund 250 Milliarden Euro an nicht verbrauchten Mitteln aus dem derzeitigen Rettungsschirm EFSF auch künftig genutzt werden könnten.
Ein höherer Schutzwall in Europa sei außerdem entscheidend, um die Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu überzeugen, Geld für ein zweites Rettungspaket für Griechenland zu geben, so Asmussen weiter. Ihm zufolge gehen die Europäer davon aus, dass sich der IWF wie beim ersten Rettungspaket für Griechenland wieder mit einem Drittel an der Gesamtsumme beteilige. Noch gebe es vom IWF aber keine Finanzzusage für Griechenland. Am Wochenende hatten mehrere Zeitungen berichtet, der IWF wolle seinen Anteil an den neuen Finanzhilfen für Athen deutlich reduzieren. Am kommenden Wochenende treffen sich in Mexiko-Stadt die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), um über die Lösung der europäischen Schuldenkrise und eine Aufstockung des IWF-Kapitals zu beraten. Die G-20 sind die wichtigsten Financiers des IWF.
Den Status des Euro als weltweite zweitwichtigste Währung sieht Asmussen trotz der Euro-Krise nicht bedroht: "Der Dollar bleibt auf absehbare Zeit die wichtigste Reserve- und Transaktionswährung." Der Euro bleibe ebenfalls stabil, auch weil die Welt sich auf ein System mit mehreren wichtigen Reservewährungen zubewege. Dennoch gewinne der chinesische Renminbi "auf mittlere Frist - also in einem Zeithorizont bis 2030" weiter an Bedeutung, so Asmussen. Eine größere Rolle könne die chinesische Währung dann spielen, wenn das Land seinen Kapitalverkehr liberalisiere.
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