Fundamentale Nachricht
08:21 Uhr, 12.03.2019

„EZB befürchtet Abwärtsrisiken“

Die Wachstums- und Inflationsaussichten für die Eurozone sind La-Française-Fondsmanager Gilles Seurat zufolge viel stärker gesenkt worden als erwartet.

Paris (GodmodeTrader.de) - Die EZB hat uns wieder mal mit einer zurückhaltenderen Haltung überrascht als erwartet. Während von den Investoren bereits eine Herabstufung des BIPs und der Inflationsaussichten erwartet wurde, war die Größenordnung viel bedeutender als vorher angenommen, wie Gilles Seurat, Multi-Asset Fund Manager bei La Française AM in einem Kommentar zur vergangenen EZB-Sitzung schreibt.

Die BIP-Wachstumsprognosen für 2019, 2020 und 2021 seien auf 1,1 Prozent (minus 0,6 Prozent), 1,6 Prozent (minus 0,1 Prozent), und 1,5 Prozent (unverändert) gesenkt worden. Die Inflationsprognosen für 2019, 2020 und 2021 seien auf 1,2 Prozent (minus 0,4 Prozent), 1,5 Prozent (minus 0,2 Prozent) und 1,6 Prozent (minus 0,2 Prozent) gesenkt worden. Diese Veränderung werde durch eine schwächere Prognose für die Kerninflation (1,2 Prozent, 1,4 Prozent, 1,6 Prozent bzw. minus 0,2 Prozent pro Jahr) verursacht, heißt es weiter.

„Vielsagend ist der Ausblick auf die Kerninflation im Jahr 2021 mit 1,6 Prozent. Dies ist sehr weit von dem Ziel der EZB mit zwei Prozent entfernt. Ausblickend bedeutet das darüber hinaus, dass die EZB Abwärtsrisiken befürchtet. Der Rat kündigte TLROs an und weitete die Forward Guidance bis Ende 2019 aus. Zinserhöhungen werden deutlich nach hinten verschoben, was sich positiv auf die Carry-Strategien auswirkt“, so Seurat.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten