EZB: Banken horten überschüssige Liquidität
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Riesen-Finanzspritze der Europäischen Zentralbank in der vorvergangenen Woche scheint zu verpuffen. Die Banken der Euro-Zone verschieben ihr Geld verstärkt zur EZB. Finanzinstitute verleihen normalerweise überschüssige Mittel untereinander auf dem Interbankenmarkt und erhalten dafür Zinsen. Diese liegen höher als die von der EZB für Einlagen gezahlten. Derzeit ist das Misstrauen der Banken untereinander jedoch so hoch, dass die Institute das Geld lieber bei der EZB zwischenlagern.
Wie die Zentralbank mitteilte, haben die Bankhäuser in der Nacht zum Montag insgesamt 411,8 Milliarden Euro bei der EZB geparkt. Das ist der höchste Wert seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Am Vortag lag der Wert bei 346,9 Milliarden Euro.
Nach dem 8. Dezember hatte die EZB insgesamt 523 Banken der Euro-Zone knapp 500 Milliarde Euro über drei Jahre zu einem Zinssatz von einem Prozent ausgeliehen. Die Währungshüter wollten damit die Finanzausstattung der Banken verbessern. Außerdem sollten die Institute damit geködert werden, um Geld an die Realwirtschaft weiterzureichen und somit über die Kreditvergabe die Wirtschaft vor einer Finanzklemme zu bewahren. Angesichts der unklaren Entwicklung in der Schuldenkrise legen die Häuser ihr Geld jedoch augenscheinlich lieber bei der EZB an.
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