EZB-Asmussen verteidigt OTM-Programm: Inflation unwahrscheinlich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Kronberg/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach den Worten von Jörg Asmussen, Deutschlands Vertreter im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), zieht das von der Notenbank aufgelegte Anleihekaufprogramm keine Inflation nach sich und kann auch nicht als Staatsfinanzierung bezeichnet werden. Asmussen sagte am Freitag bei einer Rede in Kronberg, er könne versichern, die Staatsanleihenkäufe würden keine inflationären Folgen haben. Die Notenpresse werde nicht angekurbelt. „Es geht auch nicht um die Monetisierung von Schulden, wie einige Kommentatoren behaupten“. Das Geld, das dem Markt mit den Ankäufen zugeführt werde, werde an anderer Stelle wieder abgezogen. Von Inflation oder Geldentwertung in Deutschland könne auch deshalb keine Rede sein, weil die Inflationserwartungen im Euroraum „solide verankert“ seien.
Die Notenbank begründet ihr OMT-Programm damit, dass Sorgen vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone das Zinsniveau in einzelnen Ländern nach oben treiben und damit der EZB-Geldpolitik zuwiderlaufen. Bedenken, die Notenbank könnte sich mit ihrem neuen Anleiheprogramm außerhalb ihres Mandats bewegen, erteilte Asmussen erneut eine Absage. Die EZB sei ihrem Mandat, für stabile Preise zu sorgen, nach wie vor fest verpflichtet.
Zuletzt hatte EZB-Ratsmitglied Yves Mersch das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank verteidigt. Niemand wisse, was genau passiert wäre, wenn der EZB-Rat nicht seine Bereitschaft zum Handeln signalisiert hätte, erklärte Mersch am Dienstag in Berlin. „Aber all unsere Analysen deuten darauf hin, dass konsequente Passivität dramatische Folgen gehabt hätte. Das Restrisiko oder Tail Risk einer Desintegration des gemeinsamen Währungsraumes war nicht zu leugnen“.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.