Fundamentale Nachricht
15:09 Uhr, 27.06.2023

Extreme Inversion der Zinsstrukturkurve

Bereits die jüngsten Zinserhöhungen der Zentralbanken haben laut Axel Botte, Leiter Marktstrategie bei Ostrum Asset Management, den Inversionsgrad der Renditekurven verstärkt; nun hätten die schwachen Einkaufsmanagerindizes der Eurozone zusätzlich Käufe langfristiger Anleihen ausgelöst.

„Der Haupttrend an den weltweiten Märkten für festverzinsliche Wertpapiere ist nach wie vor die Verflachung der Renditekurven bzw. die extreme Umkehrung der Laufzeitstruktur, die sich historischen Niveaus nähert. So notiert der Spread zwischen 2- und 10-jährigen Anleihen in den Vereinigten Staaten unter -100 Basispunkten, obwohl der Anleihemarkt die im jüngsten Dot Plot angekündigte zusätzliche Straffung um 50 Basispunkte noch nicht vollständig verarbeitet hat.

Der deutsche Spread zwischen 2- und 10-jährigen Anleihen befindet sich mit -76 Basispunkten ebenfalls auf einem extremen Niveau. Allerdings trugen die Rückkäufe 10-jähriger Bundesanleihen im Anschluss an die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes am Freitagmorgen zu einer geringfügigen Ausweitung des Spreads zwischen den Laufzeiten 10 und 30 Jahre bei.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Schwellen von 3,80 % (für die T-Note) und 2,50 % (für den Bund) in diesem Zusammenhang weiterhin schwer zu überschreiten sind, da die langfristigen Inflationserwartungen bei 2,50 % verankert sind.“