Experte: Commerzbank kommt ohne Staatshilfe nicht aus
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Frankfurt/ Berlin (BoerseGo.de) – Die Commerzbank wird laut einer Experteneinschätzung ihren Kapitalbedarf nicht ohne weitere Staatshilfen stemmen können. Der Wirtschaftsprofessor Martin Faust von der Frankfurt School of Finance & Management sagte im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche", ohne staatliche Eingriffe werde es wahrscheinlich nicht gehen. Private Investoren seien zur Zeit kaum bereit, Banken neues Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. „Die erforderliche Aufstockung des Eigenkapitals um 5,3 Milliarden Euro bis Mitte 2012 ist am Kapitalmarkt und mit Mitteln der Bank allein nicht zu stemmen,“ so Faust.
Nach den Ergebnissen des Stresstests der europäischen Bankenaufsicht EBA muss das Frankfurter Geldhaus die genannte milliardenschwere Kapitallücke schließen, um auf die geforderte Kernkapitalquote von 9,0 Prozent zu kommen. Das Institut hat allen Spekulationen zum Trotz jüngst erneut erklärt, die Kernkapitalquote auch ohne Staatshilfe erreichen zu wollen.
Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte in der vergangenen Woche angekündigt, Bilanzrisiken um 30 Milliarden Euro reduzieren zu wollen. Dadurch sollte sich der Bedarf an zusätzlichem Eigenkapital um bis zu rund 2,7 Milliarden Euro verringern. Außerdem könnte Commerzbank ihren Immobilienfinanzierer Eurohypo loswerden. Etwa fünf Milliarden Euro weniger Kapitalbedarf hätte das Institut ohne die Tochter. Allerdings würde in diesem Fall der Steuerzahler für die hohen Restrisiken geradestehen, die in der rund 200 Milliarden Euro schweren Bilanz der Commerzbank-Tochter schlummern. Denkbar wäre auch die Auslagerung maroder Staatsanleihen im Bestand der Eurohypo in eine "Bad Bank".
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