EWU-Sentix-Konjunkturindex: Downgrade der USA hinterlässt tiefe Spuren
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Limburg (BoerseGo.de) - Die volatile Situation an den Finanzmärkten wirft ihre Schatten voraus. Die Stimmung unter den Investoren im Euroraum verdüstert sich im August massiv. Wie das private Institut Sentix am Montag mitteilte, fällt der sentix-Gesamtindex für die Eurozone auf einen Wert von minus 13,5 Punkten zurück. Zuletzt stand der Index im September 2009 auf diesem niedrigen Niveau. Der Abschlag von 18,8 Indexpunkten sei noch nie dagewesen, betonte Sentix. „Der Mix aus EU-Schuldenproblem, die Ohnmacht der Politik hierauf sowie die Querelen in den USA zur Anhebung der Schuldenobergrenze haben die Anleger sehr stark verunsichert und der weiteren Konjunkturentwicklung eine negative Entwicklung bescheinigt“, heißt es in der Pressemitteilung des Instituts. Experten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Rückgang auf 4,0 Zähler gerechnet. Im Vormonat stand der Index bei 5,3 Punkten.
Beide Subindizes, die Lagebeurteilung und die Erwartungshaltung, verloren den Boden unter den Füßen. Die aktuelle Lage fällt mit einem Minus von 15,75 Punkten auf nunmehr 3,50 Punkte zurück. Nur noch trübe stellt sich zudem der Blick in die nähere Zukunft dar: die 6-Monatserwartungen erodieren um minus 21,25 Punkte auf minus 29,00 Punkte. Der Erwartungswert war zuletzt im Januar 2009 so niedrig.
Die Umfrageexperten von Sentix weisen darauf hin, dass die Investoren zusehends den Spill-over - das Überschwappen der Finanzmarktprobleme auf die Realwirtschaft – als wahrscheinliches Szenario erachten. Das fragile Finanzgerüst der Staaten lasse bei vielen Anlegern die Frage aufkommen, wie einer möglichen Rezession von Staats- und Notenbankseite aus noch begegnet werden könne. Die Antwort der Politik, über immer mehr Schulden neue Liquidität in die Finanzmärkte zu pumpen, stoße bei den Finanzmarktakteuren auf immer mehr Unmut, resümiert Sentix.
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