Evonik: IPO-Pläne ad acta gelegt - vorerst
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Essen (BoerseGo.de) - Der Chemiekonzern Evonik geht vorerst nicht an die Börse. Der Mehrheitseigentümer, die RAG-Stiftung, hat diese Entscheidung am Montag bekannt gegeben. Infolge der hohen Unsicherheit der Märkte sei der derzeit erzielbare Preis zu weit von einer angemessenen Bewertung des Unternehmens entfernt, teilte die RAG-Stiftung mit. Investoren hätten Abschläge von 25 Prozent oder mehr verlangt, sagte Stiftungschef Wilhelm Bonse-Geuking der Nachrichtenagentur dpa. „Ein Viertel des Wertes - das war nicht drin.“
Die RAG-Stiftung muss Evonik ihren Statuten nach zwingend verkaufen. „Dazu wird sie den Weg eines Börsenganges des integrierten Beteiligungskonzerns verfolgen, “ heißt es in der Satzung. Der Schritt aufs Parkett ist insofern lediglich aufgeschoben, nicht aufgehoben. Bis 2018 bleiben sechs Jahre, um den IPO nachzuholen. Mit einem neuen Anlauf will die RAG-Stiftung nun aber mindestens eineinhalb Jahre warten. „Vor Herbst nächsten Jahres - September, Oktober 2013 - ist nicht an einen Börsengang zu denken", sagte Bonse-Geuking der "Financial Times Deutschland" vom Dienstag. Voraussetzung sei aber, dass dann das Vertrauen der Investoren in die Euro-Zone zurückgekehrt sei.
Als Bewertungsziel für Evonik hatten die Eigentümer Expertenmeinungen zufolge 15 Milliarden Euro angepeilt. Dieser Wert sei klar verfehlt worden, hieß es. Die RAG-Stiftung braucht als Rechtsnachfolgerin des RAG-Konzerns das Geld aus dem Börsengang, um ab 2019 die Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohle-Bergbaus zu finanzieren. Dazu zählt das dauerhafte Abpumpen von Wasser in den ehemaligen Abbaugebieten.
Der Börsengang war bereits zweimal ausgesetzt worden - zuletzt im Herbst vergangenen Jahres.
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