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08:09 Uhr, 19.06.2012

Evonik: IPO-Pläne ad acta gelegt - vorerst

Essen (BoerseGo.de) - Der Chemiekonzern Evonik geht vorerst nicht an die Börse. Der Mehrheitseigentümer, die RAG-Stiftung, hat diese Entscheidung am Montag bekannt gegeben. Infolge der hohen Unsicherheit der Märkte sei der derzeit erzielbare Preis zu weit von einer angemessenen Bewertung des Unternehmens entfernt, teilte die RAG-Stiftung mit. Investoren hätten Abschläge von 25 Prozent oder mehr verlangt, sagte Stiftungschef Wilhelm Bonse-Geuking der Nachrichtenagentur dpa. „Ein Viertel des Wertes - das war nicht drin.“

Die RAG-Stiftung muss Evonik ihren Statuten nach zwingend verkaufen. „Dazu wird sie den Weg eines Börsenganges des integrierten Beteiligungskonzerns verfolgen, “ heißt es in der Satzung. Der Schritt aufs Parkett ist insofern lediglich aufgeschoben, nicht aufgehoben. Bis 2018 bleiben sechs Jahre, um den IPO nachzuholen. Mit einem neuen Anlauf will die RAG-Stiftung nun aber mindestens eineinhalb Jahre warten. „Vor Herbst nächsten Jahres - September, Oktober 2013 - ist nicht an einen Börsengang zu denken", sagte Bonse-Geuking der "Financial Times Deutschland" vom Dienstag. Voraussetzung sei aber, dass dann das Vertrauen der Investoren in die Euro-Zone zurückgekehrt sei.

Als Bewertungsziel für Evonik hatten die Eigentümer Expertenmeinungen zufolge 15 Milliarden Euro angepeilt. Dieser Wert sei klar verfehlt worden, hieß es. Die RAG-Stiftung braucht als Rechtsnachfolgerin des RAG-Konzerns das Geld aus dem Börsengang, um ab 2019 die Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohle-Bergbaus zu finanzieren. Dazu zählt das dauerhafte Abpumpen von Wasser in den ehemaligen Abbaugebieten.

Der Börsengang war bereits zweimal ausgesetzt worden - zuletzt im Herbst vergangenen Jahres.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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