Analyse
15:35 Uhr, 28.03.2017

EUR/USD: Totgesagte leben länger

Am Devisenmarkt findet die Gemeinschaftswährung zu alter Stärke zurück, während es für den US-Dollar abwärts geht.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0864 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) - Der Euro konnte das hohe Niveau zu Wochenbeginn mit Kursen von teilweise über 1,09 US-Dollar nicht ganz halten und rutschte bereits am Vortag wieder unter besagte Marke zurück. Am heutigen Nachmittag notiert das Währungspaar EUR/USD bei 1,0815 US-Dollar und damit kaum bewegt. Am Montag hatte der Euro bei 1,0906 den höchsten Stand seit Mitte November erreicht. Der Dollar ist im Handel mit dem Euro wieder auf den Stand von November gefallen, also dem Zeitpunkt des Wahlsieges von Donald Trump. In der Zeit danach erlebte der Dollar eine wahre Rally, die nun jedoch beendet scheint. Neue Reformprojekte des Präsidenten Trump und eine weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed hatten für die Kursrally beim US-Dollar gesorgt.

Die wirtschaftspolitische Unsicherheit in den USA beschäftigt die Märkte auch weiter und hält nun aber den Euro hoch im Kurs. Nachdem US-Präsident Donald Trump am vergangenen Freitag mit seiner Abstimmung zu ’Obamacare’ gescheitert ist, stellt sich nun mehr denn je die Frage, wie Trump seinen Ankündigungen besonders hinsichtlich einer großen Steuerreform Taten folgen lassen will. Die Unsicherheit lastet auf dem Dollarkurs. Der Chefvolkswirt der Bank ING-Diba, Carsten Brzeski, geht nicht mehr davon aus, dass der Euro die Parität zum Dollar erreichen wird. Seiner Einschätzung nach kann der Euro in den kommenden Monaten sogar weiter zulegen.

Die jüngste politische Entwicklung in der Eurozone ist eine wichtige Rolle für die Kursgewinne des Euro. Nachdem Rechtspopulisten bei jüngsten Wahlen schlechter als erwartet abgeschnitten hatten, atmeten die Teilnehmer am Devisenmarkt auf. Eine weitere Stütze für den Euro sind zudem robuste Konjunkturdaten aus dem Währungsraum. Vieles deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr weiter Fahrt aufnimmt.

Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 9. November 2016 bei 1,1300 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste zentrale Unterstützung lässt sich am Tief vom 22. Februar 2017 bei 1,0492 lokalisieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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