Analyse
10:48 Uhr, 12.11.2014

EUR/USD - Parität einplanen!

Gold und Euro in den letzten Wochen abwärts. Im EUR/USD sollten sich die Marktteilnehmer auf die Parität einstellen.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.162,98 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,2438 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Börse ist eigentlich ganz einfach! Unabhängig von Expertenmeinungen, die oftmals diametral voneinander abweichen, reichen etwas Geduld und ein Bleistift sowie ein Lineal für den Chartanalysten aus, um einfache Handlungsanweisungen zu erhalten. So wurde im Mai 2014 ein deutliches Verkaufssignal im Chart des EUR/USD ausgelöst. Denn von September 2013 bis zum Mai 2014 bildete sich eine Keil-Formation, aus der der Kursverlauf des Währungspaares nach unten herausfiel. Das hieraus abzuleitende Kursziel war die vorherige Schwankungsbreite der Keil-Formation. Mithin konnte Anfang Mai 2014 ein Kursziel bis ca. 1,3350 EUR/USD prognostiziert werden.

eur-usd dailly
Statischer Chart
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Mit diesem Kursziel ergab sich dann jedoch wiederum das Risiko, dass der seit Juli 2012 laufende breite langfristige Aufwärtstrend-Kanal im EUR/USD in den darauf folgenden Wochen und Monaten verlassen werden würde. Hieraus ergab sich nun ein weiteres negatives Szenario für 2014. Denn entsprechend den Regeln der Chartanalyse kann auch hier die Breite des Trendkanals nach unten an das Ausbruchsniveau abgetragen werden.

EURUSD Monthly
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Somit musste nicht nur mit einem Fall bis 1,3350 EUR/USD gerechnet werden, sondern im weiteren Verlauf des Jahres 2014 auch mit einem Bruch des Aufwärtstrend-Kanals und in dessen Folge mit einem Fall unter die Marke von 1,30 EUR/USD bis auf ein Niveau von ca. 1,25EUR/USD.

Geschichte wiederholt sich zwar nicht, doch mithilfe der Charttechnik können diverse Szenarien auch nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt werden. Hierzu ist es notwendig, die Vergangenheit zu kennen um Chartmuster zu definieren sowie deren Folgen zu registrieren. Eine weitere Folge der jüngsten kräftigen Abwärtsbewegung im EUR/USD ist nun aus charttechnischer Sicht, dass auch die untere Begrenzung eines sehr langfristigen symmetrischen Dreiecks im Kursverlauf des EUR/USD getestet werden sollte.

Diese Dreiecks-Begrenzung notiert aktuell knapp über der runden Marke von 1,22 EUR/USD. Hier wäre zumindest eine kräftige Käuferzone zu erwarten. Denn die übergeordneten Monatskerzen der japanischen Candlestick-Methode zeigen mit langen Lunten zwischen ca. 1,1877 bis ca. 1,23 EUR/USD seit Mai 2010 an, dass innerhalb dieser breiten Zone stets nachhaltige Käufer in den Markt eintraten. Doch das Risiko ist vorhanden, dass bei einem Monatsschlusskurs unterhalb des langfristigen symmetrischen Dreiecks dieses Kursverhalten ein neues langfristiges Verkaufssignal auslöst. Mit der Folge weiterer dynamischer Verluste.

Sofern die ehemaligen Käuferschichten vom Sommer 2010 und vom Sommer 2012 nicht mehr bereit sind, innerhalb der breiten Unterstützungs-Zone die Hände aufzuhalten, wäre ein derart negatives Szenario einzuplanen. Ein solches Marktverhalten würde sodann den Startschuss geben für eine nochmalige Abwertungsbewegung bis hin zur Parität zwischen Euro und US-Dollar. Denn charttechnisch müsste bei Ausbruch aus dem langfristigen symmetrischen Dreieck die gesamte Schwankungsbreite des Dreiecks an das Ausbruchsniveau nach unten abgetragen werden. Das hieraus abzuleitende Kursziel notiert bei ca. 1 EUR/USD.

Eine echte Aufhellung dagegen ergibt sich erst bei einer Bodenbildung im Kursverlauf sowie nachfolgend einer Erholung über das Oktoberhoch bei ca. 1,2887 EUR/USD. Bis dahin sollten – zumindest aus Sicht der Chartanalyse – Erholungen verkauft werden. Eine dementsprechende Entwicklung – eine massive Aufwertung des US-Dollar und Abwertung des Euro – hätte im Übrigen auch negative Konsequenzen für den Goldpreis. Als völlig zinslose Anlageform hat Gold schon in den letzten Wochen und Monaten geschwächelt. Die Marktteilnehmer erwarten langfristig steigende Zinsen in den USA. Gold als Anlageform hat somit ausgedient – auch in Hinblick auf eine Gewöhnung an die diversen Krisen in der Welt. Diese Entwicklung dürfte eher anhalten.

GOLD - lang
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Charttechnisch ist der Goldpreis aus einem seit Mai 2013 bestehenden sinkenden Dreieck in den letzten Wochen nach unten herausgefallen. Das hieraus abzuleitende Kursziel darf mit ca. 1.000 US-Dollar ermittelt werden. Auch der Oktober-Monatsschlusskurs als neues 4-Jahrestief in dieser „übergeordneten“ Zeitebene stimmt skeptisch und ist negativ. Der Goldpreis daher mit einem langfristigen Verkaufssignal in den letzten Wochen, welches dem Euro noch bevorstehen könnte.

Eine Hoffnung besteht jedoch noch für die Euro-Optimisten. Noch ist der Ausbruch aus dem langfristigen Dreieck ein mögliches, wenn auch wahrscheinliches Szenario. Aber eben nicht als klares charttechnisches Signal vorhanden. Zudem muss der Devisenhändler innerhalb von langfristigen symmetrischen Dreiecken stets mit schnellen Richtungswechseln rechnen.

Doch wie oben schon angeführt – aktuell fehlen auch in den kurzfristigen Zeitebenen, den Tages- und Wochenkerzen Hinweise auf eine mögliche Bodenbildung und erst ein Monatsschlusskurs über ca. 1,2887 EUR/USD würde eine grundlegende Trendwende in der Marktstimmung andeuten. Eine kurzfristige Gegenbewegung zumindest an das Oktoberhoch dagegen wäre bei einem Anstieg über ca. 1,26 EUR/USD per Wochenschlusskurs anzunehmen.

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8 Kommentare

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  • xpec
    xpec

    ​Interessanter Artikel, allerdings steht der Kurs derzeit bei etwa 1,25 USD/EUR und nicht bei 1,25 EUR/USD, wie im gesamten Artikel konsistent mehrfach suggeriert.

    12:48 Uhr, 14.11.2014
  • Bradley
    Bradley

    ​Ich glaube nicht, dass die Parität kommen wird, da die USA dies schlichtweg nicht zulassen würde, da ansonsten ihr "scheinbarer" Wirtschaftsaufschwung sich ziemlich schnell ins Gegenteil umkehren würde.

    09:29 Uhr, 13.11.2014
  • 280a
    280a

    ​Test

    07:50 Uhr, 13.11.2014
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    ​frage: wird Parität kommen, wenn derzeit das gros aller investmenthäuser in 2017 parität erwartet ?

    12:34 Uhr, 12.11.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Alan Greenspan: "Gold ist eine Währung und keine Fiatwährung kann es mit ihr aufnehmen."

    In einer Rede vor dem Council on Foreign Relations äußerte sich kürzlich der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan zum Thema Gold zu Wort. Bemerkenswert war dabei seine Antwort auf die Frage, ob er Gold als Währung betrachtet - eine Antwort, die dem Council nicht so ganz zu gefallen schien, wurde sie immerhin aus dem offiziellen Mitschnitt verbannt, wie Zero Hedgebemerkt:

    "Gold ist eine Währung. Es ist gewiss noch immer eine erstklassige Währung. Keine Fiatwährung, einschließlich des US-Dollars, kann es mit ihr aufnehmen."

    Chaos und Tumult haben sich seit jeher auf den Goldpreis niedergeschlagen, erklärt Greenspan. Einerseits habe das Edelmetall einen Rohstoffpreis, sodass es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten so wie etwa Kupfer sinke, andererseits jedoch habe es intrinsische monetäre Züge, aufgrund derer das Edelmetall ohne die Notwendigkeit der Garantie eines Dritten akzeptiert wird.

    Warum schließlich, so fährt er fort, sollten Zentralbanken sonst in das gelbe Metall investieren, wenn es nichts anderes täte als Lagerkosten zu verursachen und keinerlei Zinsen abzuwerfen? Es diene als Absicherung, da über dem, was wir heute als Währung kennen, und dessen Glaubwürdigkeit einige Zweifel bestehen.

    Greenspans Worte stehen in einem scharfen Kontrast zu denen seines Nachfolgers Ben Bernanke, der bereits vor einigen Jahren erklärte, dass Gold keineswegs eine Währung, sondern lediglich ein Edelmetall, eine Anlageklasse sei. Die Käufe der Zentralbanken begründete er seinerzeit beschwichtigend mit "Tradition", wie Zero Hedge in Erinnerung ruft.

    © Redaktion GoldSeiten.de

    12:33 Uhr, 12.11.2014
  • Austrochris
    Austrochris

    ​Gold hat als Anlage ausgedient ! Das westliche Fiatgeldsystem hat bald ausgedient.

    Und immer seit Monaten die gleiche Ansage- steigende Zinsen und starker Dollar. Sind die Zinsen gestiegen, nein, ist der US Dollar stark, nein . Es hat nur den Anschein . Aber das sieht ja keiner, das die am stärksten verschuldete Waehrung nahe dem Abgrund ist. 1000 Milliarden mehr Schulden pro Jahr , aber das ist ja nichts . Von den Gesamtschulden rede ich gar nicht . Und der mit Papiergeld getragene Aufschwung kommt nicht richtig beim Volk an.

    Keine steigenden Loehne, Millionen von Aushilfsjobs und über 40 Millionen Bezieher von Essensmarken.

    Aber ist ja egal. Sollen die Edelmetalle weiter nach unten geprügelt werden und das Fiatgeld hochgelobt werden . Ein Paradies für umsichtige und logisch denkende Käufer ist das.

    12:20 Uhr, 12.11.2014
    1 Antwort anzeigen