Analyse
10:15 Uhr, 25.02.2015

DAX schnuppert Höhenluft! Euro macht nur Pause!

Die Hausse nährt die Hausse! Der DAX in den vergangenen Wochen mit einer fulminanten Aufwärtsbewegung!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.208,00 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1375 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kurstreiber für den Anstieg im DAX waren und sind sowohl die Geldspritze der EZB als auch die optimistischen Erwartungen der Börsianer hinsichtlich der Gewinnentwicklung deutscher und europäischer Aktien. Unterstützung erfährt insbesondere letzte Annahme aufgrund des abwertenden Euro. Dieser Umstand beginnt sich langsam aber sicher in den Bilanzen der Unternehmen durchzusetzen. Die Stimmung für Aktien darf zudem hinsichtlich mangelnder Alternativen bei langfristig niedrigen Zinsen als hervorragend bezeichnet werden.

So konnte der DAX seit Oktober 2014 kontinuierlich ansteigen und hat seit seinem Tief Mitte Oktober 2014 bei 8.354 Punkten über 30% zugelegt. Seit Jahresbeginn ist immerhin ein Zuwachs von ca. 13% zu verbuchen. Mit dem gegenwärtigen Kursniveau von über 11.000 Punkten wurden allerdings die Erwartungen der Aktienexperten der diversen Banken an den Markt schon für das Gesamtjahr 2015 teilweise erfüllt oder gar übertroffen. Die Luft könnte somit dünner werden. Ein Warnsignal ist der schnelle Anstieg auch aus Sicht eines Indikators, der den prozentualen Abstand zwischen dem DAX-Schlusskurs und der 200-Tagelinie berechnet.

DAX dix
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Die 200-Tagelinie notiert bei ca. 9.750 Punkten. Der positive prozentuale Abstand beträgt somit bei einem DAX-Stand von ca. 11.200 Punkten knapp 15%. Ein Wert, der in den vergangenen Jahren stets eine überkaufte Struktur im Markt widerspiegelte und auf das Risiko eines Käuferstreiks hinwies. Doch ohne weitere klare Verkaufssignale charttechnischer Natur ist dieser Indikator kein Grund, um sich schon gegen den Markt zu stellen. Vielmehr darf aus dem Blickwinkel der Trendanalyse noch weiterer Schwung nach oben angenommen werden.

So zeigen sich in den Monatskerzen der japanischen Candlestick-Analyse zwei relevante Aufwärtstrend-Kanäle. Die Annahme, die hieraus abgeleitet werden kann, ist, dass der DAX entsprechend der bisherigen Schwankungsbreite an die oberen Begrenzungen (Rückkehrlinien) dieser beiden Trendkanäle in den kommenden Wochen ansteigt.

dax x monthly
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Zusätzliche Aussagekraft erhält diese Annahme aufgrund der „Kreuzung“ der beiden Rückkehrlinien der Aufwärtstrend-Kanäle. Eines lang- und eines eher mittelfristigen Trendkanals. Diese „Kreuzung“ darf als Kursziel betrachtet werden. Mithin darf ein Niveau von ca. 11.500 Punkten als Kursziel für den DAX genannt werden.

Lesen Sie hierzu auch meine Analyse: DAX: 11.500 Punkte und mehr

Einen Wermutstropfen hält die Chartanalyse jedoch noch vor: Nach Ausbruch aus der mehrmonatigen Range im Januar 2015 konnte ein erstes Kursziel bei ca. 11.000 Punkten genannt werden. Dieses Kursziel wurde entsprechend der nach oben abgetragenen Schwankungsbreite der zuvor verlassenen Range ermittelt. Da dieses Kursziel nun vollständig abgearbeitet wurde und auch die jüngsten Tageskerzen keine neuerliche Zunahme der Aufwärtsdynamik anzeigen, könnte die Aufwärtsbewegung im DAX aufgrund der oben beschriebenen überkauften Struktur ins Stocken geraten. Doch solange der DAX kurzfristig nicht unter ca. 10.800 Punkte zurückfällt dürften Rücksetzer aufgefangen werden.

Aus Sicht der langfristigen Perspektive wäre zudem erst ein Fall unter 10.000 Punkten mit Re-Break in die Range aus dem Jahre 2014 deutlich negativ und würde eine Trendwende in der positiven Stimmung für den DAX anzeigen.

Zusätzlich präsentiert sich der Euro weiterhin gegenüber dem US-Dollar mit Abwertungsdruck. Aus charttechnischer Perspektive ist hier langfristig mit einem Kurs von ca. 0,90 EUR/USD zu rechnen. Nach Ausbruch aus einem sehr langfristigen symmetrischen Dreieck nach unten im Dezember 2014 sowie grundsätzlich sehr schwachen Monatskerzen seit Mitte 2014 kann dieses Kursziel abgeleitet werden. Jedwede Erholung wurde zudem bislang im EUR/USD in den vergangenen Wochen ab verkauft.

EURUSD Monthly
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Widerstand darf im EUR/USD im Bereich 1,15 bis ca. 1,1670 angenommen werden. Dieses Niveau stellt die Mitte der langen negativen Monatskerze vom Januar 2015 dar. Aus Sicht der Candlesticks bietet die Mitte einer langen negativen Kerze in der Regel ein gutes Niveau, um Erholungen zu verkaufen. Erst eine deutliche Gegenbewegung über ca. 1,17 EUR/USD dürfte den Euro wieder in Richtung 1,20 bis 1,22 EUR/USD führen. Doch selbst eine solche Bewegung würde aus charttechnischer Sicht lediglich einen Pullback, einen technischen Rücklauf darstellen, der wiederum verkauft werden dürfte. Aus gegenwärtiger Sicht ist eine derartige Erholung aber nicht ableitbar. Es muss vielmehr ein langfristig abwertender Euro angenommen werden. Diese Tendenz könnte sodann auch die Hausse im DAX weiter unterstützend begleiten.

Anmerkung: Artikel aus der heutigen Börsen-Zeitung.

Viel Erfolg

Ihr Stefan Salomon, Technischer Analyst bei Godmode Trader.

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1 Kommentar

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  • Jimi
    Jimi

    Plausibel und handwerklich perfekt wie immer, danke !

    11:13 Uhr, 25.02.2015