Eurozone: Schuldenquoten steigen weiter
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Die Schuldenquoten in der Eurozone sind im Jahr 2013 weiter gestiegen. Das Verhältnis aus dem Schuldenstand der öffentlichen Haushalte und dem Bruttoinlandsprodukt der jeweiligen Staaten erhöhte sich für die Eurozone als Ganzes von 90,7% des BIPs im Jahr 2012 auf 92,6% im Jahr 2013, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Die Defizitquote, also die Differenz aus Staatsausgaben und -einnahmen im Verhältnis zum BIP, ging von 3,7% auf 3,0% zurück.
Der Schuldenstand im Verhältnis zum BIP stieg vor allem in den Krisenstaaten munter weiter. So legte die Schuldenquote in Griechenland von 157,2% auf 175,1%, in Zypern von 86,6% auf 111,7%, in Portugal von 124,1% auf 129,0%, in Spanien von 86,0% auf 93,9% und in Irland von 117,4% auf 123,7% zu. In Deutschland sank die Schuldenquote hingegen von 81,0% auf 78,4%. Nach den Maastricht-Verträgen darf die Schuldenquote in der Eurozone eigentlich nicht über 60% liegen.
Bei quartalsweiser Betrachtung zeigt sich immerhin, dass sich der Anstieg der Schuldenquoten in vielen Krisenstaaten inzwischen verlangsamt hat (siehe folgende Grafik). Einerseits steigt die Schuldenlast nicht mehr so schnell wie noch zu Beginn der Krise, andererseits legt die Wirtschaftsleistung wieder zu.
Allerdings sind die meisten Krisenstaaten nach wie vor weit von einem ausgeglichenen Haushalt entfernt. Besonders kritisch bleibt die Lage in Griechenland: Während die Haushaltsdefizite in den meisten Krisenländern 2013 immerhin sanken, erhöhte sich die Defizitquote in Griechenland sogar von 8,9% im Jahr 2012 auf 12,7% im Jahr 2013. Dies hatte in erster Linie mit der Bankenrettung zu tun. Ohne Kapitalspritzen für kriselnde Banken hätte das Defizit 2013 nur bei 2,1% der Wirtschaftsleistung gelegen.
Während die Euro-Krise an den Finanzmärkten längst kein Thema mehr ist, weil die Märkte darauf vertrauen, dass die EZB im Notfall eingreifen wird, bleibt die Krise in der Realwirtschaft also nach wie vor aktuell. Insbesondere Griechenland ist trotz milliardenschwerer Hilfspakete weiter denn je von soliden Staatsfinanzen entfernt.
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