Eurozone: Inflationsrate steigt auf 10,0 %
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Die Inflation in der Eurozone ist auch im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 %, wie die Statistikbehörde Eurostat auf vorläufiger Basis mitteilte. Damit wurde erneut die höchste Inflationsrate seit Bestehen der Eurozone verzeichnet. Erwartet worden war eine Inflationsrate von 9,7 %, nach 9,1 % im Vormonat. Der Krieg in der Ukraine hat Gas- und Strompreise stark steigen lassen und damit den Inflationsdruck weiter angeheizt. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.
Gegenüber dem Vormonat legten die Verbraucherpreise um 1,2 % zu, nach einem Plus von 0,6 % im Vormonat.
Haupttreiber der Inflation waren erneut die Energiepreise, die nach vorläufigen Daten mit einer Jahresrate von 40,8 % stiegen, nach einem Anstieg mit einer Jahresrate von 38,6 % im August. Die Preise von Lebensmitteln, Tabak und Alkohol lagen im September um 11,6 % höher als im Vorjahresmonat, nach einem Plus auf Jahressicht von 10,6 % im August.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 4,8 %, nach 4,3 % im August. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel im September um 1,0 %.
In Deuschland hat das Auslaufen des Tankrabatts und der Wegfall des 9-Euro-Tickets die Teuerung im September angeheizt und die Inflationsrate ebenfalls auf 10,0 % steigen lassen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit wurde der höchste Stand seit Dezember 1951 erreicht. Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland auf Jahressicht im September sogar um 10,9 %.
Unter einer besonders hohen Inflation in der Eurozone leiden die drei baltischen Staaten Estland (24,2 %), Litauen (22,5 %) und Lettland (22,4 %). Das Land mit der niedrigsten Inflationsrate in der Eurozone im September war Frankreich. Hier stiegen die Verbraucherpreise auf Jahressicht mit einer Rate von 6,2 %.
Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) zunächst sehr zögerlich auf die hohe Inflation reagiert hat, straffte sie zuletzt ihre Geldpolitik bereits deutlich. Der Leitzins wurde beim Zinsentscheid im Juli um 0,5 Prozentpunkte und im September um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Für die kommenden Zinsentscheide sind weitere deutliche Zinserhöhungen zu erwarten. Die EZB strebt wie die meisten Notenbanken mittelfristig eine Inflation von 2 % an.
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