Kommentar
14:09 Uhr, 29.09.2022

Inflationsrate steigt auf 10,0% im September

Das Auslaufen des Tankrabatts und der Wegfall des 9-Euro-Tickets haben die Inflation in Deutschland im September wieder kräftig angeheizt. Die Inflationsrate lag so hoch wie seit rund 70 Jahren nicht mehr.

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht hat sich zuletzt weiter beschleunigt. Die jährliche Inflationsrate betrug im September 10,0 %, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf vorläufiger Basis mitteilte. Damit wurde der höchste Stand seit Dezember 1951 erreicht. Volkswirte der Banken hatten mit 9,4 % gerechnet. Daten aus einzelnen Bundesländern, die im Laufe des Vormittags veröffentlicht wurden, hatten aber bereits gezeigt, dass die Inflationsrate wohl im zweistelligen Bereich liegen werde.

Im August hatte die Inflationsrate bei 7,9 % und im Juli bei 7,5 % gelegen. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

Das Auslaufen des Tankrabatts und der Wegfall des 9-Euro-Tickets dürften sich im September spürbar auf die Inflation ausgewirkt haben. Wie stark die Auswirkungen seien, lasse sich anhand der vorläufigen Daten aber noch nicht feststellen, so das Statistische Bundesamt.

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Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise im September den vorläufigen Angaben zufolge um 1,9 % zu. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,3 % , nach einem Plus von 0,3 % im August.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im September sogar um 10,9 % und stiegen gegenüber dem Vormonat um 2,2 % .

Besonders der starke Anstieg bei den Energiepreisen sowie den Nahrungsmitteln ist weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflation, wie das Statistische Bundesamt in der Pressemitteilung schreibt: "Im September 2022 waren die Energiepreise 43,9 % höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +18,7 % überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte weiterhin unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie."

Am Freitag werden die vorläufigen Inflationsdaten aus der Eurozone insgesamt veröffentlicht. Den Erwartungen zufolge dürfte die jährliche Inflationsrate von 9,1 % im August auf 9,7 % im September gestiegen sein.

Inflationsdaten aus einzelnen Bundesländern waren wie üblich bereits seit dem Morgen veröffentlicht worden und hatten auch schon zu Marktreaktionen geführt.

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