Eurozone: Inflationsrate sinkt stärker als erwartet
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Die Inflationsrate in der Eurozone ist von 9,2 % im Dezember auf 8,5 % im Januar gesunken, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich die Teuerungsrate stärker als erwartet abgeschwächt. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 9,0 % gerechnet.
Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Stark gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise sind weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflationsrate.
Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im Januar um 0,4 %. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 0,1 %, nach einem Rückgang um ebenfalls 0,4 % im Dezember.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 5,2 %. Erwartet wurden hingegen 5,1 %, nach ebenfalls 5,2 % im Dezember. Die Kernrate steht besonders im Fokus, weil sich hier auch mögliche Zweitrundeneffekte wie eine Lohn-Preis-Spirale zeigen.
Haupttreiber der Inflation waren erneut die Energiepreise, die nach vorläufigen Daten im Dezember mit einer Jahresrate von 17,2 % gestiegen sind, nach einem Anstieg mit einer Jahresrate von 25,5 % im Dezember. Die Preise von Lebensmitteln, Tabak und Alkohol lagen im Januar um 14,1 % höher als im Vorjahresmonat, nach einem Plus auf Jahressicht von 13,8 % im Dezember.
Die Inflationsdaten aus Deutschland sind dieses Mal in der Schnellschätzung von Eurostat für die Eurozone nicht enthalten. Das Statistische Bundesamt hatte seine Veröffentlichung der vorläufigen Inflationsdaten für Januar am Montag überraschend auf nächste Woche verschoben. Grund sind offenbar Datenverarbeitungsprobleme einiger Statistischer Landesämter im Zusammenhang mit dem seit dem Jahreswechsel gültigen neuen Warenkorb.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen in der Eurozone seit dem vergangenen Sommer um insgesamt 2,5 Prozentpunkte erhöht. Beim Zinsentscheid am Donnerstag dürfte die EZB den Leitzins erneut (wie bereits beim Zinsentscheid im Dezember) um 0,5 Prozentpunkte anheben. Der eigentliche Leitzins dürfte sich anschließend auf 3,0 % , der sogenannte Einlagenzins für die Banken auf 2,5 % belaufen.
Unter der höchsten Inflation in der Eurozone leiden weiter die drei baltischen Staaten Lettland (21,6 %), Estland (18,8 %) und Litauen (18,4 %).
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