Fundamentale Nachricht
16:48 Uhr, 08.06.2021

Europas Firmen trauen ihrem China-Geschäft wieder einiges zu

Europäische Firmen wollen in Zukunft noch stärker auf Geschäfte in der zweitgrößten Volkswirtschaft setzen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Aussichten schienen im vergangenen Jahr recht düster: Eine Anfang 2020 gemeinsam von der Europäischen Kammer und der Deutschen Handelskammer in China durchgeführte Umfrage ergab, dass die Hälfte der befragten europäischen Unternehmen für 2020 einen Umsatzrückgang im China-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr erwarteten. Nur 0,5 Prozent rechneten mit einem Umsatzwachstum. Tatsächlich aber meldete nur ein Viertel der Befragten einen Umsatzrückgang und 42 Prozent ein Wachstum.

Es wird demnach nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Vom damaligen Pessimismus ist entsprechend nicht mehr viel übrig, das Blatt hat sich gewendet. Laut einer am Dienstag veröffentlichten neuen Studie der European Union Chamber of Commerce in China, in Kooperation mit der Unternehmensberatung Roland Berger äußerten sich die EU-Firmen so positiv über ihre Wachstumsaussichten in China wie seit 2014 nicht mehr. So gaben 68 Prozent der befragten Unternehmen an, „optimistisch" auf das Geschäft in ihrem Sektor zu blicken - ein signifikanter Anstieg um 20 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Das Engagement auf dem chinesischen Markt bleibt zudem stark - nur 9 Prozent der befragten Firmen erwägen eine Verlagerung laufender oder geplanter Investitionen aus China heraus, der niedrigste Anteil in der Geschichte dieser Umfrage.

Die Probleme beim Marktzugang bessern sich offenbar nur langsam. Auch gaben weiterhin 44 Prozent der befragten Firmen an, in China gegenüber heimischen Konkurrenten benachteiligt zu werden. Zudem sei es durch die wegen der Pandemie verhängten strengen Einreisebeschränkungen deutlich schwerer geworden, ausländische Fachkräfte nach China zu bringen oder diese dort zu halten. „Europäische Unternehmen haben zur starken und schnellen wirtschaftlichen Erholung Chinas sowohl beigetragen als auch davon profitiert", sagt Denis Depoux, Global Managing Director von Roland Berger. „Wenn sie die richtigen Chancen bekommen, sind sie bereit, ihre Position hier zu vertiefen. Sie verfügen über eine Fülle von Technologien und Know-how, um das Wachstum voranzutreiben und China bei der industriellen Modernisierung zu unterstützen“.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten